von Thomas Rünker

Bistum setzt beim neuen Konzept für junge Erwachsene auf breite Beteiligung

Als Reaktion auf zahlreiche kritische Rückmeldungen zur angekündigten Schließung der jungen Kirche GleisX in Gelsenkirchen, hatte Bischof Franz-Josef Overbeck gemeinsam mit Generalvikar Klaus Pfeffer zu einem Gespräch mit dem Gelsenkirchener Stadtdechanten Markus Pottbäcker und Leiter des Ressorts Kirchenentwicklung, Markus Potthoff, eingeladen. Fazit: Im Kommunikations- und Entscheidungsprozess hat es teilweise Missverständnisse, Irritationen und Fehler gegeben. Nun sollen in Gelsenkirchen an einem Runden Tisch mit breiter Beteiligung neue Angebote für junge Erwachsene entwickelt werden.

Ein neues Konzept für junge Erwachsene will das Bistum Essen nun in Gelsenkirchen in einem breit angelegten Gesprächsprozess gemeinsam mit Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen, Seelsorgenden und Vertretungen aus den katholischen Jugendverbänden erarbeiten. Bereits im Januar sollen Perspektivgespräche beginnen, um gemeinsam mit zahlreichen Beteiligten die künftigen pastoralen Angebote für junge Erwachsene in der Stadt zu erarbeiten.

Das ist das Ergebnis eines Gesprächs, das Bischof Franz-Josef Overbeck und Generalvikar Klaus Pfeffer mit dem Gelsenkirchener Stadtdechanten und Pfarrer der Propsteipfarrei St. Augustinus, Markus Pottbäcker, und mit Ressortleiter Markus Potthoff geführt hatten. Vorausgegangen waren zahlreiche kritische und teilweise auch empörte Rückmeldungen zu der Entscheidung, die junge Kirche „Gleis X“ in der Gelsenkirchener Liebfrauenkirche im kommenden Jahr zu schließen. Bischof und Generalvikar hatten die Reaktionen sehr ernst genommen und deshalb mit Propst Pottbäcker und Ressortleiter Potthoff den Prozess kritisch reflektiert, der zur Schließung von Gleis X geführt hatte.   

„Wir haben erkannt, dass es viele Missverständnisse und Kommunikationsfehler gegeben hat“, räumt Markus Potthoff im Rückblick ein. „Es tut mir leid, dass Menschen durch die Entscheidung und deren Kommunikation irritiert oder verletzt worden sind.“

Mitarbeitende aus dem Ressort Kirchenentwicklung hatten in den letzten Tagen und Wochen mehrere erste Gespräche mit dem Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) auf Diözesanebene sowie auf der Ebene der Stadt Gelsenkirchen geführt, darüber hinaus mit Seelsorgenden aus Gelsenkirchen und dem GleisX-Team. „Wir sind dankbar für die offenen Rückmeldungen“, so Markus Potthoff. „Daraus werden wir lernen und werden nun alles daransetzen, den Blick durch einen konstruktiven Dialog gemeinsam nach vorne zu richten.“ Ab Januar ist ein vertiefter Austausch geplant. Dabei sollen in einem ersten Schritt Perspektivgespräche helfen, die dann an einem „Runden Tisch“ mit allen Beteiligten fortgesetzt werden. Unter anderem werden an diesen Gesprächen das Team von GleisX, der BDKJ Gelsenkirchen, Propst Pottbäcker und Vertreterinnen und Vertreter der Gelsenkirchener Pfarreien, besonders der Jugendbeauftragten, teilnehmen.

„Ich bin froh, dass wir uns mit der Vertretung der Stadtkirche in Gelsenkirchen einig sind, dass wir trotz der Schließung von GleisX gemeinsam am neuen Konzept arbeiten, um junge Erwachsene auch weiter mit angemessenen kirchlichen Angeboten zu erreichen“, betont Potthoff. Klar sei, dass auch in einem bistumsweiten Pastoralkonzept für junge Erwachsene Gelsenkirchen schon allein wegen seiner Lage und Bedeutung eine wichtige Rolle spielen werde. Bis Mai 2025 soll in diesem Konzept nun geklärt werden, wie in einer veränderten Struktur und in neuen Kooperationsformen künftig attraktive pastorale Angebote für junge Erwachsene in bistumsweit verschiedenen Orten angeboten werden können.

„Die Ankündigung, GleisX zu schließen, hat bei uns in Gelsenkirchen viel Frust und Ärger ausgelöst“, sagt Stadtdechant Pottbäcker. „Nun ist es gut, dass wir in den verschiedenen Gesprächen der vergangenen drei Wochen die Missverständnisse und Irritationen bearbeiten konnten. Trotz aller berechtigten Trauer müssen wir jetzt den Übergang in ein neues Konzept für neue pastorale Angebote für junge Erwachsene erarbeiten, damit es dann zügig umgesetzt werden kann. Aber auch das Team vor Ort und die Menschen, für die GleisX ein so wichtiger Ort ist, müssen wir in der kommenden Zeit im Blick halten; das haben sie verdient“, so Pottbäcker.

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