von Thomas Rünker

Bistum Essen und Contilia bekräftigen Krankenhaus-Pläne in Essen-Altenessen

Nach intensiven Diskussionen und Verhandlungen würdigen Generalvikar Klaus Pfeffer und Contilia-Geschäftsführer Dr. Dirk Albrecht das Ergebnis für die Zukunft in St. Johann Baptist. Dank an ehrenamtliche Gremienvertreter in Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat – und Respekt für den Verein „Rettet St. Johann“.

Das neue katholische Krankenhaus in Essen-Altenessen wird ein zentraler, hochmoderner Gesundheitsstandort für den Essener Norden und ein innovativer Ort der Kirche werden. Dies haben der Generalvikar des Bistums Essen, Klaus Pfeffer, und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Contilia GmbH, Dr. Dirk Albrecht, am Dienstag bei einem Pressegespräch im Essener Marienhospital bekräftigt. Contilia möchte auf dem Gelände des Marienhospitals und der benachbarten Pfarrkirche St. Johann Baptist in den kommenden Jahren ein komplett neues Krankenhaus errichten – inklusive einer eigenen Kirche für die St.-Johann-Baptist-Gemeinde. Nach der grundsätzlichen Zustimmung des Kirchenvorstands und der Beteiligung des Pfarrgemeinderats in der vergangenen Woche wird die Pfarrei St. Johann Baptist in den kommenden Tagen über den Verkauf des Kirchengrundstücks an Contilia entscheiden.

Pfeffer und Albrecht zeigten sich erfreut, dass es nach monatelangen Diskussionen und mehreren Wochen intensiver Verhandlungen nun zu diesem „bestmöglichen Ergebnis“ gekommen sei. Unter anderem konnte der Kirchenvorstand in den Verhandlungen mit Contilia erreichen, dass die Gemeindekirche nun deutlich größer gebaut wird als zunächst geplant: Durch eine Empore und einen an die Kirche angeschlossenen Saal kann die Kapazität des eigentlichen Kirchraums auf insgesamt bis zu 400 Sitzplätze vergrößert werden. Für Contilia hob Albrecht hervor, dass es trotz der räumlichen Enge in Altenessen dank des Kirchengrundstücks gelingen werde, „an einem zentralen, gut erreichbaren Standort eine moderne Klinik zu errichten, in der die Bedürfnisse der Patienten im Mittelpunkt stehen. Zugleich wird die Klinik ein großer Gewinn für diesen Stadtteil sein“.

Dank an die ehrenamtlichen Gremienmitglieder

Pfeffer ging auch auf den Protest ein, der die Krankenhaus-Planungen seit dem vergangenen Herbst begleitet hat. „Niemandem in den Gremien von St. Johann Baptist fällt der Verkauf der Pfarrkirche leicht. Vor diesem Hintergrund habe ich großes Verständnis und viel Sympathie für alle, die in unseren Gremien, aber auch bei Pfarrversammlungen und anderen Diskussionen ihre Verbundenheit mit St. Johann Baptist bekundet und sich an der Suche nach der besten Lösung beteiligt haben.“ Auch die vielen Diskussionen in der Pfarrei hätten schließlich dazu geführt, dass die Kirche nun deutlich größer ausfalle als zunächst geplant. Ausdrücklich dankte Pfeffer den ehrenamtlichen Mitgliedern von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat: „Sie haben in den vergangenen Wochen viel, teils ungerechtfertigte und gelegentlich sehr persönliche Kritik aushalten müssen und dennoch zum Wohle Ihres Stadtteils und Ihrer Gemeinde an dem Krankenhaus-Projekt festgehalten“. Pfeffer zollte aber auch dem Verein „Rettet St. Johann“ Respekt, der mittlerweile aus der einstigen Protest-Initiative gegen den Kirchenabriss entstanden ist. „Der Protest ist auch Ausdruck einer engen Verbundenheit mit der Gemeinde St. Johann sowie einer tiefen Sorge um die Zukunft des Christentums in Altenessen.“ Viele kritische Hinweise und Anfragen seien in die Überlegungen und Verhandlungen um die neue Kirche eingeflossen, betonte der Generalvikar.

Der erste Kirchenneubau im Bistum Essen seit vielen Jahren

Zusammen mit dem Pfarradministrator Dompropst Thomas Zander und den weiteren Seelsorgerinnen und Seelsorgern in Altenessen hoffe er, dass die Katholiken vor Ort mit diesem Engagement und dieser Lebendigkeit nun zunächst die Übergangszeit nach der für spätestens Anfang 2021 geplanten Kirchenschließung für die Gemeinde gestalten, so Pfeffer. Die neue Kirche wird mit dem für 2025 geplanten Start des neuen Krankenhauses eröffnet werden. „Diese Kirche wird der erste Kirchenneubau in unserem Bistum seit vielen Jahren“, betonte der Generalvikar. „Hier hat der von Contilia und der Pfarrei geplante Gestaltungsausschuss die Chance, mit externer Unterstützung durch unser Bistum gestalterische Akzente zu setzen, die weit über Altenessen hinaus wirken.“ Zugleich setzt Pfeffer aber auch auf innovative seelsorgerische Akzente: „Ein katholisches Krankenhaus und eine Gemeindekirche verbinden sich – das birgt große Chancen für die Seelsorge. Denn in einem Krankenhaus kommen Menschen zusammen, die offen sind für einen spirituellen Ort, für tröstende, ermutigende Begegnungen. Und umgekehrt ist die Gemeinde ganz nah dran an einem zentralen Ort gelebter Caritas“, so Pfeffer. So könne ein kirchlicher Ort wachsen, von dem die Menschen in Altenessen ebenso profitieren wie die Patienten und Mitarbeitenden des Krankenhauses.

Zentrale Rolle im Gesundheitskonzept für den Essener Norden

Für Contilia nimmt das neue Krankenhaus in Altenessen eine zentrale Rolle in ihrem neuen Gesundheitskonzept für den Essener Norden ein. Unter der Überschrift „vier Gesundheitsquartiere – ein Konzept“ möchte der katholische Krankenhausbetreiber in den kommenden Jahren insgesamt 300 Millionen Euro in die Neugestaltung der Standorte Philippusstift (Borbeck), Haus Berge (Bergeborbeck) und St. Vincenz (Stoppenberg) sowie den Neubau in Altenessen investieren. Ab 2025 sollen dann in der neu errichteten Klinik mit 725 Betten jährlich rund 90.000 Patienten aus dem gesamten Essener Norden versorgt werden. Das Ensemble von ambulanten Standorten und stationärer Klinik gehört dann zu einem der bundesweit modernsten Standorte gesundheitlicher Für- und Vorsorge. Der Abriss der bisherigen Gebäude von Marienhospital und Pfarrei ist ab Anfang 2021 geplant.

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