Bistum Essen sendet sechs Freiwillige nach Panama, Peru und Costa Rica
Sechs Freiwillige engagieren sich in Schulen und Kinder-Tagesbetreuungen in Panama, Peru und Costa Rica.
Sprachkurse vor Ort erleichtern den Freiwilligen das Eintauchen in die neue Kultur.
Freiwillige leben in Gastfamilien und Einrichtungen des Amigonianer-Ordens.
Panama, Peru und Costa Rica: In diesen Ländern können sich drei Kinder- und Jugendhilfeprojekte in den kommenden Monaten über die Unterstützung durch sechs junge Leute aus Essen und Bochum freuen. Über sein Programm „Seitenwechsel“ sendet das Bistum Essen in diesen Tagen zwei Frauen und vier Männer als Auslandsfreiwillige nach Mittel- und Südamerika.
Soziales Engagement in einer völlig fremden Kultur
Als erstes machen sich am Montag, 26. August, Lena Hofemeister aus Essen und der Bochumer Jonathan Abina Kwasi auf den Weg nach San José. In der Hauptstadt von Costa Rica werden die beiden im Verein ASONI (Asociación de la Sonrisa por los Niños) tätig sein, der in zwei integrativen Zentren mehr als 470 Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen betreut. „Ich wollte vor dem Studium noch etwas Soziales machen. ,Seitenwechsel‘ ist jetzt für mich die perfekte Gelegenheit, dabei auch noch eine für mich völlig fremde Kultur kennenzulernen“, sagt Jonathan, der vor wenigen Wochen sein Abitur gemacht hat. Lenas Abitur liegt schon ein paar Jahre zurück. Eigentlich wollte sie schon 2020 mit „Seitenwechsel“ ins Ausland, „aber wegen Corona ist damals niemand ausgereist“. Also machte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in Deutschland, studierte danach Psychologie im niederländischen Nijmegen und sieht sich nach ihrem Bachelor „jetzt in einer ähnlichen Situation wie nach dem Abi: Ich weiß gerade noch nicht so richtig, wo es beruflich für mich hingehen soll.“ Gleichzeitig sei für sie klar, dass der Zeitpunkt für ein solches Auslandsjahr für sie kaum besser wäre als jetzt. So freut sie sich, nach ihrem FSJ in einer deutschen Kinder- und Jugendpsychiatrie nun ein Jahr mit Kindern und Jugendlichen in Costa Rica zusammen zu sein.
Alle Freiwilligen erhalten einen Sprachkurs
Die Schule Escuela Vocacional de Chapala, einige Kilometer westlich von Panama City ist in den kommenden Monaten das Zuhause für Marten Bowyer und Vincent Gordz aus Essen. Marten ist gespannt, wie es sprachlich in Panama läuft, immerhin hatte er Spanisch in der Schule. „Das ist meist eine ganz gute Basis“, sagt „Seitenwechsel“-Koordinatorin Eva Rausche. Trotzdem bekommen alle Freiwilligen vor Ort einen angepassten Sprachkurs, schließlich können gerade Kinder und Jugendliche meist nur ihre Muttersprache. Zugleich sei die Sprache selten ein Problem, so Rausches Erfahrung: „Die lernen unsere Freiwilligen erstaunlich schnell.“ Marten Bowyer freut sich, dass es in der Schule neben dem normalen Unterricht auch berufliche Bildungsangebote gibt, zum Beispiel im handwerklichen Bereich, „vielleicht kann ich da auch etwas für mich kennenlernen.“ Mehr Klarheit für die eigene berufliche Zukunft wünscht sich auch Vincent von seinem Jahr in Panama. Für ihn war nach dem Abi vor allem klar, „dass ich erst einmal raus aus Deutschland will“. Das „Seitenwechsel“-Programm des Bistums sei für ihn auch finanziell attraktiv, betont der junge Mann. Durch die finanzielle Förderung des „weltwärts“-Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die finanzielle und personelle Unterstützung des Bistums Essen und der Partnerorganisationen vor Ort entstehen den „Seitenwechsel“-Freiwilligen für ihr Auslandsjahr keine Kosten. Am Mittwoch, 4. September steigen Marten und Vincent ins Flugzeug Richtung Panama.
Antonia und Benedikt wohnen in peruanischen Gastfamilien
Drei Tage später geht es für Benedikt Schrader aus Bochum und Antonia Kullmann aus Essen nach Peru. Dort werden die beiden in der Hauptstadt Lima in der Tagesbetreuung Hogar Amor de Dios der großen Ordensschule „Institution Fe y Alegría 24” eingesetzt werden. Anders als die vier Auslandsfreiwilligen in Panama und Costa Rica, die jeweils in Einrichtungen des Amigonianer-Ordens untergebracht werden, leben Benedikt und Antonia in den kommenden Monaten in peruanischen Gastfamilien. Darauf freut sich die Abiturientin Antonia ganz besonders: „Ich wollte nach der Schule unbedingt ins Ausland, aber nicht nur zum Urlaub machen.“ „Seitenwechsel“ sei die Gelegenheit, tief in eine fremde Kultur einzutauchen und gerade in den Gastfamilien intensiv den Alltag der Menschen in Peru kennenzulernen. Auch mit Blick auf ihren aktuellen Berufswunsch Grundschullehrerin sei der Freiwilligendienst in der Kinder-Tagesbetreuung ein guter Test, hofft Antonia. Benedikt hat sein Abi zusammen mit Jonathan an der Bochumer Graf-Engelbert-Schule gemacht und will demnächst Informatik studieren. Er sieht das Jahr in Peru als „gute Gelegenheit, noch mal zu überlegen, ob das wirklich das richtige für mich ist“. Mit Kindern und Jugendlichen hatte er zuletzt in der Freizeit intensiv zu tun: Benedikt leitet eine Gruppe von Messdienerinnen und Messdienern in der Gemeinde St. Johannes in Bochum-Wiemelhausen.
Das „Seitenwechsel“-Programm des Bistums Essen
Über das Seitenwechsel-Programm des Bistums Essen sammeln Jahr für Jahr junge Erwachsene Erfahrungen in einer sozialen Einrichtung in mittel- und südamerikanischen sowie in afrikanischen Ländern. Gefördert wird dieses Freiwillige Internationale Jahr durch das „weltwärts“-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Vor dem Start werden die jungen Erwachsenen zwischen 18 und maximal 28 Jahren mit verschiedenen Workshops und Seminaren intensiv auf ihre Einsätze vorbereitet und auch während ihres Aufenthaltes eng begleitet. Wer sich für einen Platz im „Seitenwechsel“-Programm interessiert, findet alle wichtigen Infos hier.
Ansprechpartnerin für das "Seitenwechsel"-Programm
Referentin für Weltkirche und Mission
Eva Rausche
Zwölfling 16
45127 Essen
0201/2204-409