von Thomas Rünker

Bischof Overbeck plädiert für mehr Umweltschutz nach der Corona-Krise

Fünf Jahre nach Veröffentlichung der Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus sei die Schrift auch in der aktuellen Krise ein wichtiger Kompass.

Zum fünften Jahrestag des Erscheinens der Umweltenzyklika „Laudato si“ hat Bischof Franz-Josef Overbeck das Schreiben von Papst Franziskus für die deutschen Bischöfe als Meilenstein und wichtigen Kompass auch in der gegenwärtigen Krise gewürdigt. „Wenn Wirtschaft und das öffentliche Leben nach der Corona-Krise wieder in Schwung gebracht werden, sollten Maßnahmen an erster Stelle stehen, die auf eine klima- und umweltfreundliche Zukunft ausgerichtet und sozial ausgewogen sind", erklärte der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, am Dienstag in Bonn.

„Ein Appell, Leben und Wirtschaften am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten“

„Die Enzyklika ist durchdrungen von dem Grundgedanken, dass Ökologie und Soziales zusammengedacht werden müssen: Die Sorge für die Menschen und der Schutz der Ökosysteme sind untrennbar miteinander verbunden“, so der Essener Bischof. Das Papstschreiben habe große Resonanz auch außerhalb der Kirche erzeugt. „Laudato si“ sei ein Appell, Leben und Wirtschaften am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten. „Dazu gehört es auch, die Lebensstile anzupassen, damit der Mensch wieder im Einklang mit der Schöpfung und mit sich selbst lebt.“

Overbeck betonte, der Papst sehe die Menschheit vor großen Aufgaben. „Wir müssen vieles ändern, damit die Menschheit und die ganze Schöpfung auch in Zukunft gut auf diesem Planeten leben können.“ Jenseits aller Einzelinteressen stünden alle Menschen in der Verantwortung, für „unser gemeinsames Haus Sorge zu tragen“. Das gelte auch für die Kirche und ihren Einsatz für soziale Gerechtigkeit.

Vatikan plant Aktionsjahr zu Umweltfragen

Angesichts der Corona-Krise und des Jahrestags der Enzyklika hatte der Vatikan ein Aktionsjahr zu „Laudato si“ angekündigt. Die Risse im Planeten seien zu offensichtlich und zu schädlich, als dass man sie weiter ignorieren könnte, teilte die Vatikanbehörde für Entwicklungsfragen mit. Die Corona-Pandemie mache deutlich, wie vernetzt und aufeinander angewiesen die Weltbevölkerung sei. Eine Vision für die Zeit nach der Seuche müsse allen Aspekten der globalen Krise Rechnung tragen.

Geplant sind in den kommenden Monaten Webinare, Tagungen und Aktionen in digitalen Netzwerken, aber auch die Publikation eines Leitfadens und ein Runder Tisch beim nächsten Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar.

Zweites großes Lehrschreiben von Papst Franziskus

Die Enzyklika „Laudato si“ wurde am 24. Mai 2015 als zweites großes Lehrschreiben von Papst Franziskus veröffentlicht. Mit einem Fokus auf Umwelt- und Klimaschutz befasst sie sich mit der Frage einer ganzheitlichen und nachhaltigen Entwicklung.

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