von Thomas Rünker

Bischof Overbeck feiert Chrisammesse mit hunderten Messdienerinnen und Messdienern

An Gründonnerstag werden im Essener Dom die heiligen Öle geweiht – traditionell ein Treffpunkt für zahlreiche Messdienerinnen und Messdiener aus den Pfarreien des Bistums Essen.

Hunderte Messdienerinnen und Messdiener feierten im Essener Dom

Öle für Taufen, Firmungen, Krankensalbungen und Weihen

Bischof Overbeck predigte über den vor 80 Jahren hingerichten evangelischen Theologen Bonhoeffer

Umringt von zahlreichen Messdienerinnen und Messdienern hat Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck am Gründonnerstag die heiligen Öle geweiht, die in den Pfarreien des Bistums Essen zum Beispiel bei Taufen, Firmungen oder Krankensalbungen verwendet werden. Traditionell ist dieser Gottesdienst im Essener Dom einmal im Jahr der zentrale Treffpunkt für Kinder und Jugendliche, die sich in den Pfarreien des Bistums als Messdienerinnen und Messdiener engagieren. „Wir sind viele, mitten in dieser Welt“, rief der Bischof der jungen Gottesdienstgemeinde zu. Ein Eindruck, den wohl auch die mehreren hundert Messdienerinnen und Messdienern aus dem proppenvollen Dom mitnahmen: Gehören sie in ihren Gemeinden oft zu wenigen jungen Menschen im Gottesdienst, dürfte das Durchschnittsalter im Dom am Gründonnerstag-Vormittag deutlich unter 20 Jahren gelegen haben.

Zur eigentlichen Öl-Weihe lud der Bischof die Messdienerinnen und Messdiener in den Altarraum ein, um dieses einmalige Ereignis im Kirchenjahr aus nächster Nähe zu beobachten. Overbeck zeigte auf zwei der sechs metallenen Öl-Gefäße und erklärte: „Für den Chrisam gieße ich jetzt diesen duftenden Balsam und Rosenöl hier hinein.“ Dies könnten die Kinder und Jugendlichen bei jeder Taufe oder Firmung riechen, wenn das Öl dort verwendet wird. „Diese Öle sind Zeichen, das Gott bei uns ist.“ Dabei sei gerade das Chrisam ein Symbol für den Heiligen Geist, „die Energie Gottes, die uns nicht verlässt“.

Predigt über den Theologen Dietrich Bonhoeffer

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In seiner Predigt sprach Overbeck über den vor 80 Jahren von den Nationalsozialisten hingerichteten evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, „ein Mann, der in den Spuren Jesu gelebt und dies mit dem hohen Preis seines Lebens bezahlt hat“. Schon zu Bonhoeffers Lebzeiten habe es viele Menschen gegeben, „die Gott nicht mehr erkannten und mitten in einer modernen, sehr weltlichen Welt eher davon überzeugt waren, gottlos leben zu wollen“, so Overbeck. Auch Bonhoeffer habe die Abwesenheit Gottes von innen erfasst, dennoch sei er dem Gott verbunden geblieben, den er in dem Menschen Jesus kennen und lieben gelernt hatte. Bonhoeffer habe „neu gelernt, zu glauben, dass Gott, oft so abwesend gefühlt und wahrgenommen, doch in der Weise der Hoffnung bei ihm und den Menschen gegenwärtig ist“. So wie sich Bonhoeffer gegen das nationalsozialistische Unrechts-Regime und seine Ideologie engagiert habe, sei heute „Widerstand nötig gegen jede Form von menschenverachtendem Tun, gegen Ausbeutung, gegen ,Deals‘ und gegen die, die Andere in ihren Nöten nicht wirklich wahrnehmen wollen. Vor allem müssen wir Widerstand leisten gegen Kriegstreiber und alle, die Hass und Missgunst säen“, so Overbeck.

Nach der Feier lud Rebecca Weidenbach, Referentin für die Messdienerinnen und Messdiener im Bistum Essen, die jungen Ehrenamtlichen nicht nur zum traditionellen Gruppenfoto und Beisammensein nach der Chrisammesse ein, sondern auch zum bistumsweiten Ministrantentag im Juli. Damit gibt es diesem Jahr eine zweite große Gelegenheit für ein Wiedersehen der jungen ehrenamtlich Engagierten aus den Kirchengemeinden zwischen Duisburg und dem Märkischen Sauerland, die auch als „Himmlische Helden“ firmieren.

Die Predigt von Bischof Overbeck im Wortlaut

Referentin für Ministrant*innenpastoral und digitale Glaubenskommunikation

Rebecca Weidenbach

Zwölfling 16
45127 Essen

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
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