von Thomas Rünker

Bischof Overbeck begleitet Atempause-Fahrradtour in den Essener Süden

Von der Essener Innenstadt ging’s durch den Osten und Süden der Stadt zur Werdener Ludgerus-Basilika

Eine Atempause auf zwei Rädern gönnten sich am Sonntag-Nachmittag rund 50 Männer und Frauen aus Essen bei einer Radtour mit Bischof Franz-Josef Overbeck von der Essener Innenstadt zur Werdener Ludgerus-Basilika. Oder, wie es der Radverkehrsbeauftragte Christian Wagener als Leiter der Tour beschrieb: Von einem in Essen bestatteten Heiligen – St. Altfrid im Essener Dom – zum anderen – dem Hl. Ludgerus.

Bischof Overbeck begleitete zum ersten Mal eine der Touren, die im Sommer fester Bestandteil des Essener Fahrradkalenders sind und zwischen April und September an jedem vierten Sonntag im Monat nicht nur Christinnen und Christen zu jeweils einem anderen Gotteshaus in der Ruhrmetropole führen. Angesichts dieser Premiere war es für den radbegeisterten Essener Bürgermeister Rolf Fliß (Grüne), der Overbeck zu der Tour eingeladen hatte, um so schmerzhafter, auf dringenden ärztlichen Rat das Fahrrad in diesen Tagen stehen lassen zu müssen. Fliß begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jedoch beim Start am Willy-Brandt-Platz – und hatte für die abschließende Andacht mit dem Bischof auch eigens Fürbitten formuliert.

Der städtische Radverkehrsbeauftragte Wagener führte die Gruppe zunächst Richtung Huttrop und passierte dabei einige der neuesten – und nicht unumstrittenen – Radverkehrsprojekte der Stadt wie die „Protected Bike Lane“ im Tunnel an der Bernestraße oder die nach dem neuesten Fahrradstraßenstandard der Stadt eingerichtete Weiglestraße. Mehrfach erläuterte Wagener bei kurzen Stopps die gesellschaftlichen und planerischen Herausforderungen angesichts der Mobilitätswende.

Themen auf dem Weg: Mobilitätswende, Ukraine-Krieg und ein Sozialprojekt

Aber auch andere Themen kamen während der rund 20 Kilometer langen Tour zur Sprache, etwa das von Einschusslöchern beschädigte Fahrzeug mit ukrainischem Kennzeichen, das offenbar geflüchtete Menschen neben dem Sozialamt abgestellt haben. Oder das inklusive Wohnprojekt, das Maria Lüttringhaus in der ehemaligen Kunstwerkerschule entwickeln möchte, und das die Sozialraum-Entwicklerin dem Team der Atempause-Tour bei einem kurzen Ortstermin im Siepental persönlich vorstellte.

Weiter ging’s für die Radlerinnen und Radler entlang der Ruhr durch deutlich grünere und weniger bebaute Teile Essens. Mancher mag da auch am Ruhrbischof eine ganz neue Seite entdeckt zu haben, schließlich ist der in der Essener Innenstadt meist zu Fuß, sonst mit seinem Dienstwagen oder gelegentlich joggenderweise unterwegs. Overbeck machte auch keinen Hehl daraus, dass er sich das Rad für die Tour von Generalvikar Klaus Pfeffer geliehen habe, weil sich für ihn ein eigenes Fahrrad nicht lohne. Aber dass er auch auf dem Fahrrad sicher und fröhlich unterwegs ist, davon konnten sich die Mitglieder der Atempause-Runde überzeugen – schließlich war Overbeck vor seinem Wechsel nach Essen viele Jahre Priester und Weihbischof in Münster gewesen.

Die Tour endete am Abend in Essen-Werden, wo Wagener zunächst im Innenhof der ehemaligen Benediktinerabtei die Geschichte hin zur Folkwang Universität der Künste erläuterte. In einer Andacht in der Ludgerus-Basilika konnten die Radfahrerinnen und Radfahrer anschließend zur Ruhe kommen und sich gemeinsam mit dem Bischof auf eine Atempause im Gebet einlassen.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen