von Cordula Spangenberg

Bischof Overbeck: „Auseinandersetzung mit Despoten und Ideologen“

Die Glaubwürdigkeit der Kirche bemesse sich an ihrer Spiritualität und dem Einsatz für das Allgemeinwohl, sagte der Essener Bischof in seiner Predigt.

Geistliches Leben und die Suche nach der guten Tat sind für den Essener Bischof Franz-Josef Overbeck die wichtigsten Marksteine für die Christen der Zukunft. „Eine lebendige Spiritualität kommt nie ohne den Einsatz für Gerechtigkeit aus und die Politik nie ohne feste Grundlagen, die vor dem Guten und dem Wahren verantwortet werden müssen“, sagte Overbeck in seiner abendlichen Predigt am 6. Januar zum Hochfest Erscheinung des Herrn, das volkstümlich auch als Dreikönigstag begangen wird.

Derzeit kreise die religiöse Praxis oft um das Wohl Einzelner, möglicherweise noch um das Wohl enger Lebensgemeinschaften. Jenseits des Gewohnten und der „oft sehr zeitbedingten Traditionen, die manche für ewig halten, die aber doch sehr vergänglich sind“, gelte die sozialethische Botschaft des Christentums jedoch dem Allgemeinwohl, so der Essener Bischof. Sie müsse ausgerichtet sein „an den notwendigen Auseinandersetzungen mit den Despoten und den Ideologen dieser Welt, an den Verschwörungstheoretikern und denen, die der Vernunft abschwören und gefährlichen Illusionen als Heilsversprechungen vertrauen“.

Die unbedingte Würde eines jeden Menschen sei eine der universellsten Botschaften des Christentums. Hierfür hätten Christen und Kirchen weltweit einzustehen. Overbeck: „Wer diese Tür aufstößt, tut viel für die Plausibilität des Glaubens um der Menschen willen und für die Glaubwürdigkeit der Kirche um des Evangeliums willen. Zu oft ist gerade diese Tür im Laufe der vergangenen 2000 Jahre zugeschlagen worden.“

Die Predigt des Bischofs im Wortlaut

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