Bischöfliche Abendschule kooperiert mit NRW-Talentförderung
Die Schüler des Bischöflichen Nikolaus-Groß-Abendgymnasiums in Essen berät ab sofort ein eigener Talentscout bei Fragen zur Zukunft im Beruf oder im Studium. Dies ermöglicht eine Kooperation, die die Schule nun mit der Uni Duisburg-Essen im Rahmen des NRW-Talentförderprogramms abgeschlossen hat. Unter den landesweit fast 300 teilnehmenden Schulen ist die Schule an der Franziskanerstraße damit das erste Abendgymnasium, das die Plakette „Schule im NRW-Talentscouting“ trägt.
„Gerade für uns als Abendgymnasium ist diese Zusammenarbeit wichtig“, betont Schulleiter Jochen Suthe. „Die meisten unserer Studierenden haben keinen großen Bruder, der sie nach dem Abitur an die Hand nimmt und zur Uni führt.“ Umso wichtiger sei da externe Unterstützung. Die liefert Talentscout Kilian Soddemann. Angestellt bei der Uni hat er nun einmal im Monat eine feste Sprechzeit im Abendgymnasium. Darüber hinaus ist er für die Studierenden, die am Nikolaus-Groß-Gymnasium meist als Erwachsene auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur anstreben, per Telefon und E-Mail erreichbar. Individuell soll er die jungen Leute bei der Frage beraten, wie es für sie nach dem Abitur weitergeht – und zwar sowohl mit Blick auf ein mögliches Studium als auch in Richtung Berufsausbildung, betont Suthe. Zudem stünden bei der Talentförderung nicht nur die besten Schüler im Fokus, macht der Schulleiter deutlich, schließlich habe jeder Mensch Talente, die sich fördern ließen. „Herr Soddemann ist für jeden unserer Studierenden ansprechbar.“
Für das vom Land mindestens bis 2020 geförderte Programm sind Schulen wie das Bischöfliche Abendgymnasium derzeit noch Exoten. Von den insgesamt rund 300 Schulen haben neben Berufskollegs, Gymnasien und Gesamtschulen derzeit mit dem Nikolaus-Groß-Abendgymnasium erst sechs Weiterbildungskollegs eine Zusammenarbeit mit dem Programm begonnen – davon vier mit Abendschule, heißt es beim NRW-Zentrum für Talentförderung. Als erste erhielt die Bischöfliche Schule nun die entsprechende Auszeichnung. Zudem ist sie das bislang einzige kirchliche Weiterbildungsinstitut im Programm.
Bei Suthes Schülern kommt die neue Unterstützung bereits bestens an. „Die sind alle Feuer und Flamme“, sagt der Schulleiter nach den ersten Erfahrungen mit dem neuen Talentscout. Ziel sind vor allem passgenaue Informationen für jeden interessierten Schüler – also zum Beispiel kein Aushang am Schwarzen Brett über den Infotag der Maschinenbau-Fakultät, sondern eine E-Mail an alle, die zuvor ihr Interesse an diesem Studiengang bekundet haben. In allen Jahrgangsstufen soll das neue Modell nun vorgestellt werden – dann dürfte auf Talentscout Soddemann reichlich Arbeit zukommen.