von Thomas Rünker / Katholische Nachrichtenagentur

Bischöfe diskutieren in Fulda über Reformen in der Kirche

Neben der weiteren Aufarbeitung des Missbrauchsskandals stehen auch Klimafragen auf der Agenda.

Über Reformen in der Kirche und die weitere Aufarbeitung des Missbrauchsskandals beraten die deutschen Bischöfe ab Montag, 23. September, bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda. Das bis Donnerstag dauernde Treffen wird mit besonderer Spannung erwartet, nachdem es im Vorfeld Ermahnungen aus dem Vatikan gegeben hatte, keine deutschen Sonderwege zu gehen.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hatte nach den Einwänden aus Rom in den vergangenen Tagen unter anderen mit Papst Franziskus gesprochen, um Irritationen auszuräumen. Auch unter den Bischöfen gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, wie weit strittige Themen wie Sexualmoral, Zölibat und die Rolle der Frau in der Kirche diskutiert werden sollen.

Overbeck spricht über Klimafragen und die Amazonassynode

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck, zugleich Bischof für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat und Mitglied der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, wird sich am Mittwoch, 25. September, auf einem Pressegespräch in Fulda zu „Aktuellen Fragen zur Amazonassynode und zur Klimadebatte“ äußern, die ebenfalls auf der Agenda der Vollversammlung stehen. Neben der hiesigen Klimadebatte, die insbesondere durch die „Fridays For Future“-Proteste neu in Gang gesetzt wurde, sind Umwelt- und Klimafragen auch Thema der im Oktober in Rom startenden Bischofssynode mit der Überschrift „Amazonien – neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie“.

Katholische Laien demonstrieren für Reformforderungen

Am Rande der Vollversammlung in Fulda sind mehrere Protestveranstaltungen angekündigt. Dabei wollen katholische Laien für ihre Reformforderungen demonstrieren, vor allem für eine stärkere Beteiligung von Frauen in der Kirche.

Bei der viertägigen Versammlung geht es außerdem um die Entwicklungen nach den jüngsten Landtagswahlen und das Engagement für Flüchtlinge. An den Beratungen nehmen 69 Mitglieder der Bischofskonferenz unter Leitung von Kardinal Marx teil. Aus dem Bistum Essen sind neben Bischof Overbeck auch die beiden Weihbischöfe Wilhelm Zimmermann, Bischofsvikar für Ökumene und interreligiösen Dialog und Luger Schepers, Bischofsvikar für Weltkirche, Mission, Orden & geistliche Gemeinschaften, bei der Vollversammlung mit dabei.

Pressestelle Bistum Essen

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