Beheimatet in der Einen Welt

In drei Einheiten haben sich indischen Ordensschwestern aus den Bistümern Essen und Aachen nun weitergebildet und dabei neben fachlichem Input vor allem "neue Freundinnen" gefunden.

Abschluss der dreiteiligen Weiterbildung für indische Ordensfrauen, die in Deutschland leben und arbeiten

Ordensfrauen aus den Bistümern Essen und Aachen haben sich bereits im November 2014 aufgemacht, an einem dreiteiligen Seminar für Ordensfrauen aus Indien teilzunehmen, das von den Ordensreferaten beider Diözesen zum zweiten Mal angeboten wurde. Die Schwestern, die in Krankenhäusern und Altenheimen in Deutschland arbeiten, sind fachlich gut ausgebildet. Nach zahlreichen beruflichen Fortbildungen wollten sie nun etwas für ihre persönliche Weiterbildung tun.

Nach einem fröhlich-erwartungsvollen Kennenlernen zu Beginn des ersten Wochenendes und einer Zeit der persönlichen Besinnung gab es bald schon einen lebendigen Austausch über die eigene Lebens- und Glaubensgeschichte. „Wie bin ich die geworden, die ich bin?“, „Warum bin ich in diese Gemeinschaft und in keine andere eingetreten?“. Eine Rückmeldung, die für viele Schwestern steht: „Obwohl wir ‚indischen Schwestern‘ aus dem gleichen Land kommen, habe ich die Vielfalt jeder einzelnen Person und unterschiedliche Ordensgemeinschaften erfahren. Gleichzeitig haben wir uns an diesem Wochenende als ‚eine‘ Gemeinschaft erlebt und das hat mir gutgetan.“ Alle fühlten sich beschenkt durch die Vielfalt der Charismen und durch die Wahrnehmung: „Andere haben dieselben Probleme wie ich“. Ob die strengen gesetzlichen Vorschriften in der Pflege, die oft menschliche Begegnungen mit den Patientinnen und Patienten erschwerten, oder auch die Realität der pastoralen Situation in der Gemeinde vor Ort - von anderen und ihren Nöten zu hören, mache manchmal die eigene Not erträglicher, so die Ordensfrauen.

In der Begleitung alter und sterbender Menschen spielten deren Erfahrungen mit der Kirche und ihr – oft kindliches – Gottesbild eine wichtige Rolle. Dem ist das zweite Seminarwochenende nachgegangen. Mit welchen Gottesvorstellungen bin ich aufgewachsen, wie hat sich mein Gottesbild im Laufe meines Lebens verändert und wie denken die Menschen, die ich begleite, von Gott? Das dritte Wochenende nahm die kirchliche, gesellschaftliche und berufliche Realität in Deutschland in den Blick, die in vielem so anders ist als in Indien. „Was ich kenne, damit kann ich umgehen“, so das Fazit vieler Ordensschwestern.

Rückblickend auf die drei Wochenenden war die einhellige Feststellung der Schwestern: „Ich bin sehr froh, dass ich an diesem Seminar teilgenommen habe.“ Auch Weihbischof Ludger Schepers zeigte sich dankbar: „Wir sind einander näher gekommen, können miteinander die Weite unseres Glaubens entdecken und einander helfen, in die Tiefe zu kommen.“ So waren die Zertifikate, die er den Schwestern bei einer Eucharistiefeier überreichte, nicht nur eine Bescheinigung für die Teilnahme, sondern auch eine Zeichender Ermutigung und Verbundenheit. Eine Schwester drückte es so aus: „Ich habe vieles gewonnen, auch neue Freundinnen.“ (ja,mll)

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