„Am Wandel wachsen“ - der Finanzbericht des Bistums 2014

Das Bistum Essen hat seinen Finanzbericht für das Jahr 2014 veröffentlicht. Die Broschüre umfasst neben der Bilanz des Bistums auch die Bilanz des Bischöflichen Stuhls und geht zudem auf das Domkapitel und die Finanzen des Versorgungs-Fonds im Bistum Essen ein.

Bistum Essen legt Finanzbericht für das Jahr 2014 vor

„Am Wandel wachsen“ – dieses Ziel hat sich das Bistum Essen gesetzt und unter diesem Titel heute seinen Finanzbericht für das Jahr 2014 vorgelegt. Bereits zum vierten Mal stellt das Bistum Essen auf diese Weise eine Jahresbilanz nach kaufmännischen Regeln vor. „Wir wollen transparent und ehrlich zeigen, wie sich die finanzielle Situation unseres Bistums darstellt.“ betont Generalvikar Klaus Pfeffer. Deshalb umfasst der Bericht in diesem Jahr auch die Bilanz des Bischöflichen Stuhls und geht zudem auf das Domkapitel und die Finanzen des Versorgungs-Fonds im Bistum Essen ein. „Unsere Prämisse ist, heute nicht auf Kosten der Christen von morgen zu wirtschaften“, macht Pfeffer in seinem Vorwort deutlich. Die finanziellen Möglichkeiten der Kirche im Ruhrbistum seien begrenzt und würden „sich in den nächsten Jahren weiter verringern“, so Pfeffer. Umso mehr müssten „unsere Investitionen guten Ideen zugutekommen, die ausprobieren, wie wir künftig als Kirche besonders wirksam sein können“.

Kirchensteuer ist wichtigste Einnahmequelle

Die begrenzten finanziellen Möglichkeiten des Bistums skizziert der Leiter Finanzen und bischöfliche Immobilien, Dr. Daniel Beckmann, an Hand der wichtigsten Einnahmequelle des Bistums – der Kirchensteuer: 2014 verbuchte das Ruhrbistum unter dem Strich ein Kirchensteueraufkommen von 176 Millionen Euro. Dies seien zehn Millionen Euro mehr als zum Beispiel im Jahr 2000. Da aber „die Kaufkraft seitdem um rund 24 Prozent gesunken ist, ist das reale Kirchensteueraufkommen rückläufig“, betont der Finanzchef des Bistums in seinem Überblick „Das Rechnungsjahr 2014“. Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen steht der Kirche trotz gestiegener Einnahmen heute weniger Geld zur Verfügung. Im laufenden Jahr erwartet das Bistum ein stagnierendes Netto-Kirchensteueraufkommen.

Bilanzvolumen von 255,9 Millionen Euro

Für Ende 2014 weist die Bilanz des Bistums Essen ein Volumen von 255,9 Millionen Euro aus. Eine Zahl, die Einrichtungen wie das Jugendhaus St. Altfrid oder die bischöflichen Schulen umfasst – aber auch Finanzanlagen, die innovative Projekte im Rahmen des Zukunftsbildes des Bistums fördern und als Liquiditätsreserve für absehbare, künftige Herausforderungen dienen sollen. Dank eines positiven Jahresergebnisses konnte das Ruhrbistum seine Rücklagen stärken. Das auf 170,6 Millionen Euro (+22,9 Mio Euro) erhöhte Eigenkapital soll unter anderem den Kirchengemeinden finanziellen Spielraum für den Übergang in langfristig zukunftsfähige Strukturen schaffen. Die Kapitalrücklage sichert aber auch die Alters- und Behindertenversorgung der nicht rentenversicherten Beschäftigten, das heißt vor allem der Geistlichen, beim Bistum Essen.

Aufwendungen in Höhe von 221,5 Millionen Euro

In der Jahresrechnung der Bistumsbilanz 2014 stehen unter dem Strich Erträge von 244,4 Millionen Euro Aufwendungen in einer Höhe von 221,5 Millionen Euro gegenüber. Dabei speisen sich die Erträge zum größten Teil (78,3%) aus Kirchensteuereinnahmen. Der größte Teil der Aufwendungen fließt den Gemeinden (24%), Kindertagesstätten (8,6%) und caritativen Aufgaben (8,1%) zu sowie den Schulen (19,4%) und der Bischöflichen Verwaltung mit ihren angeschlossenen Bildungseinrichtungen wie dem Jugendhaus St. Altfrid, dem Kardinal-Hengsbach-Haus und der Akademie „Die Wolfsburg“ (11,2%).

Deutlich kleinerer Überschuss im laufenden Jahr

Beckmann stimmt die Katholiken im Ruhrbistum darauf ein, dass die zuletzt positive Entwicklung beim Jahresergebnis sich so nicht fortsetzen wird und im laufenden Jahr „nur ein deutlich kleinerer Jahresüberschuss erreichbar sein“ dürfte. Die knapper werdenden Finanzen treffen das Bistum indes nicht unvorbereitet. Bereits seit einiger Zeit laufen auf den verschiedensten Ebenen – von der Verwaltung im Bischöflichen Generalvikariat über Verbände wie die Caritas bis hin zu jeder einzelnen Pfarrei – Prozesse, um die Zukunft der Kirche an Rhein, Ruhr und Lenne zu sichern, „als helfende, sinnstiftende und ,Wert‘-volle Instanz, die trotz künftig geringerer finanzieller Mittel in allen gesellschaftlichen Bereichen engagiert und erfahrbar bleibt“, wie es im Finanzbericht heißt.

„Die Menschen von heute und morgen erreichen“

Was das konkret bedeutet, schildern die vier großen Themenschwerpunkte im ersten Teil des Finanzberichts. Sie berichten etwa über das Engagement rund um das neue Ehrenamtskonzept, für eine zeitgemäße Jugendpastoral oder ein modernes Personalmanagement – alles Bereiche, in die das Ruhrbistum trotz knapper finanzieller Mittel investiert, weil sie „zeigen, wo und wie unser Glaube die Menschen von heute und morgen erreichen, stärken und bereichern kann“, so Generalvikar Pfeffer. (tr)

Der vollständige Haushaltsbericht kann auf der Internetseite finanzen.bistum-essen.de heruntergeladen werden. Dort gibt es zudem weitere ausführliche Informationen zu den kirchlichen Finanzen im Bistum Essen.

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