von Hubert Röser

Alte und kranke Menschen kamen als „Pilger der Hoffnung“ nach Bochum-Stiepel

Bewohnerinnen und Bewohner von acht verschiedenen Senioreneinrichtungen genossen am Freitag, 13. Juni, den jährlichen Pilgertag für ältere, kranke und behinderte Menschen im Bochumer Kloster Stiepel. Zahlreiche weitere Seniorinnen und Senioren verfolgten die Live-Übertragung der Wallfahrtsmesse in ihren Einrichtungen.

„Lass uns schnell in die kühle Kirche gehen, hier draußen ist es einfach zu heiß“, stöhnt eine Bewohnerin des Hattinger Altenheims St. Josef, als sie am Freitag, 13. Juni, den Bus der Senioreneinrichtung verlässt, der sie und vier weitere Bewohner zur diesjährigen „Wallfahrt für ältere, kranke und behinderte Menschen“ zum Kloster in Bochum-Stiepel gebracht hat. Hatte es bei der Wallfahrt im vergangenen Jahr noch aus Kübeln geregnet, gibt es diesmal strahlenden Sonnenschein mit Temperaturen an der 30-Grad-Schwelle. Also bringen die zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Begleitpersonen die meist hochbetagten Wallfahrer umgehend in den schützenden Kirchenbau. 

Messe mit Wallfahrtsrektor Pater Emmanuel

Dort erwartet sie bereits der neue Wallfahrtsrektor Zisterzienser-Pater Emmanuel, um mit den Seniorinnen und Senioren gemeinsam Gottesdienst zu feiern, der zugleich als Live-Stream im Internet ausgestrahlt wird. In seiner Predigt greift Pater Emmanuel das Leitwort „Pilger der Hoffnung“ des Heiligen Jahres auf, das der verstorbene Papst Franziskus geprägt hatte: „Wir sind Pilger, wir sind unterwegs. Und wir haben Hoffnung, es gibt ein Licht am Ende des Tunnels“, sagt er und schlägt den Bogen zu der in Stiepel besonders verehrten Gottesmutter Maria: Sie habe auch in den schwersten Stunden die Hoffnung nicht aufgegeben. Außerdem wirbt er für die Hoffnung spendende Kraft des Gebets: „Es muss nicht immer ein Rosenkranz sein, manchmal reicht auch einfach ein Stoßgebet. Seien Sie sicher: Es wird erhört.“ Zum Ende des Gottesdienstes betet Pater Emmanuel mit den Gläubigen das „Stiepeler Mariengebet“, bevor einige Pilgerinnen und Pilger noch die Chance nutzen, den Schatten der großen Schirme der Klosteranlage zu genießen und andere wieder in die Busse steigen, die sie nach Hause zurückbringen.

Verbreitung durch den Livestream

Dieter Merten (Theresia-Albers-Stiftung) vom Vorbereitungskreis der Wallfahrt zählte im Nachgang des Gottesdienstes 240 Klicks auf dem Livestream: „Wir wissen, dass die Wallfahrtsmesse in zahlreiche Senioreneinrichtungen übertragen wird. Dort können natürlich viel mehr Menschen in der Cafeteria oder in der Kapelle am Gottesdienst teilnehmen, denn der aufwändige Transport der Seniorinnen und Senioren, die nahezu alle eine Eins-zu-eins-Betreuung benötigen, ist in den Einrichtungen einfacher händelbar.“

Insgesamt acht Einrichtungen und Dienste aber waren der Einladung gefolgt, in Stiepel vor Ort an der Wallfahrt teilzunehmen. „Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ist das immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, von dem sie noch lange nach der Heimkehr zehren“, sagt Maria Laguarta vom Sozialdienst des St. Marienstifts in Bochum. „Und das ist die zusätzliche Arbeit allemal wert.“

Pressestelle Bistum Essen

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