Als Christ die Welt mitgestalten

Die Kirche braucht nach Ansicht von Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck auch heute Glaubenszeugen wie Nikolaus Groß, „die die Wirklichkeit sehen, im Glauben ein rechtes Urteil fällen und dann zu konkreten Handlungen fähig sind“.

Ruhrbischof Overbeck beim Gedenkgottesdienst für Nikolaus Groß

Die Kirche braucht nach Ansicht von Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck auch heute Glaubenszeugen wie Nikolaus Groß, „die die Wirklichkeit sehen, im Glauben ein rechtes Urteil fällen und dann zu konkreten Handlungen fähig sind“. Bei einem feierlichen Gottesdienst anlässlich des Gedenktages des 2001 selig gesprochenen Bergmanns, Journalisten und Familienvaters am Samstag, 23. Januar, im Essener Dom würdigte Bischof Overbeck Nikolaus Groß als einen „überzeugten Christen, der die Öffentlichkeit suchte, um im Terror des Nationalsozialismus die unbedingte Würde des Menschen und seinen Gottesglauben zu bezeugen und die Würde der Arbeiter zu schützen“. Sein Sehen der Wirklichkeit und sein zu treffendes Urteil führten zu einem Zeugnis aus Gebet und Tat, fügte Overbeck hinzu.

Das Motto „Sehen, Urteilen und Handeln“ sei mit Blick auf die sich vollziehenden Veränderungen in Politik, Gesellschaft, Öffentlichkeit und der Kirche ein guter Ansatz, als Christ die Welt mitzugestalten, so der Bischof. Er verwies dabei unter anderem auf die Folgen der Wirtschaftskrise, auf neue Formen der Armut und die Herausforderungen für die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Overbeck: „Als Katholische Kirche haben wir uns überall da für Gerechtigkeit einzusetzen, wo Menschen jenseits ihrer Menschenwürde behandelt und nicht geachtet werden.“ Es gehe darum, für gerechten Arbeitslohn zu kämpfen und dabei die Solidargemeinschaft der gesamten Gesellschaft im Blick zu behalten. Mit Blick auf Ehe und Familie gehe es um die Würde der Partnerschaft von Mann und Frau in der Sakramentalität der Ehe, so der Bischof weiter. Es gehe um das „Ja“ zum Kind und um das „Ja“ zum Leben vom Anfang bis zum Ende. „Es geht darum zu begreifen: Der Mensch hat seine Würde von Gott – in allem! Daraus erwachsen ihm alle Rechte und Pflichten.“ (ul)

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