Aids-Truck in Bottrop und Essen unterwegs

Alle 12 Sekunden infiziert sich weltweit ein Mensch mit HIV. Vergewaltigungen von Frauen sind auf dem afrikanischen Kontinent schrecklicher Alltag. Die multimediale Ausstellung des missio Aids-Trucks informiert zum Thema Aids und lädt ein zu einer Entdeckungsreise nach Südafrika und Uganda.

missio-Ausstellung - nicht nur für Schüler


Mitten in Bottrop-Welheim, vor der dortigen Hauptschule, steht er – der Aids-Truck. Die Schüler der Klasse 8b werden langsam ungeduldig, denn gleich geht es in die Ausstellung. Mit Kopfhörern und MP3-Playern ausgestattet, gehen die Jugendlichen auf Entdeckungsreise durch Afrika. Afrikanischer Alltag in einem LKW! Der Truck ist in mehrere kleine Räume aufgeteilt. Für den Besucher geht es unter anderem auf einen afrikanischen Markt sowie in die traditionelle Rundhütte. Die Ausstellung alles andere als eine Veranstaltung der Tourismusbörse, sondern das Katholische Hilfswerk missio informiert über Aids auf dem afrikanischen Kontinent.

In dieser ersten Maiwoche macht der missio Aids-Truck Station an verschiedenen Orten im Ruhrbistum. In Bottrop-Welheim ist er nicht das erste Mal. „Jeder unserer Schüler soll im Laufe seiner Schullaufbahn mindestens einmal den Aids-Truck besucht haben“, so Werner Breitzke, stellvertretender Schulleiter der Hauptschule Welheim. „Solche Projekte und direkte Begegnungen mit Menschen bringen den Schülern sehr viel. Themen werden viel besser verarbeitet und wahrgenommen“, fügt er hinzu.

In dem Truck werden nicht nur Bilder und Texte präsentiert. Am Beispiel von Charles Hlope aus Südafrika und Kajunga Longole aus Uganda können die Jugendlichen multimedial einen Eindruck vom Leben mit Aids erhalten. Zwar sind die Leben von Charles und Kajunga konstruiert, repräsentieren aber dennoch die Lebensweise mit Aids in Afrika auf eine sehr realistische Art und Weise. Die ganze Zeit über tickt eine Uhr, alle 12 Sekunden hört man einen etwas lauteren Ton. „Alle 12 Sekunden infiziert sich weltweit ein Mensch mit HIV. Dieses Geräusch soll die Ausstellungsbesucher darauf aufmerksam machen“, so Michaela Schneider-Körber, die den Truck begleitet und selbst eine Zeit in Afrika gelebt hat.

Für die Schüler der Klasse 8b hat der Besuch des Aids-Trucks eine nachhaltige Wirkung. „Wie die Menschen in Uganda leben, das ist von unserem Leben total weit entfernt. Sie leben mit sechs Menschen in einer kleinen Hütte, schlafen auf einer Matratze und machen Hausaufgaben auf dem Boden“, erinnert sich Lissy (15) an den Rundgang durch den Truck. Natalia (15) und Aya (13) sind sichtlich berührt und wissen ihren Alltag einmal mehr zu schätzen: „Wie mit Frauen umgegangen wird, das ist einfach schrecklich und menschenverachtend.“

 Der Aids-Truck ist noch bis Freitag, 6. Mai, im Ruhrbistum unterwegs: Am Donnerstag, 5. Mai, an der Geschwister-Scholl Realschule in Essen-Borbeck und am Freitag, 6. Mai, am Mariengymnasium in Essen-Werden. Am Freitagnachmittag ist die multimediale Ausstellung in der Zeit von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr am Essener Mariengymnasium auch für interessierte Besucher außerhalb der Schulgemeinde geöffnet.(dr)

Pressestelle Bistum Essen

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