Abschied mit der „Spatzenmesse“

Mit einem feierlichen Gottesdienst, vielen Gästen und zahlreichen aktuellen und ehemaligen Sängern der Essener Domsingknaben ist am Sontag nach mehr als 40 Dienstjahren Domkapellmeister Georg Sump in den Ruhestand verabschiedet worden.

Mehr als 40 Jahre lang Leiter der Essener Domsinknaben

Mit Mozarts „Spatzenmesse“ und anderen hochkarätigen Kompositionen der Kirchenmusik ist der Domkapellmeister Georg Sump am Sonntag nach mehr als 40 Jahren im Dienste des Essener Doms und seiner Domsingknaben mit einem feierlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet worden. „Sie haben Kinder begeistert und musikalisch ausgebildet. Sie haben leidenschaftlich musiziert und diszipliniert gearbeitet. Sie haben aus den Domsingknaben eine Marke gemacht, die weit über Essen hinaus bekannt ist“, würdigt Dompropst Thomas Zander in seiner Predigt die Verdienste Sumps. Dieser hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt als Organist am Essener Dom 1975 die Leitung des damaligen Domknabenchors übernommen und sie in den vergangenen vier Jahrzehnten nicht nur zu einem überregional und international renommierten Chor geformt, sondern auch zu einer Gemeinschaft, die Generationen von Jungen in Essen und Umgebung geprägt hat. Dies wurde bei Sumps Verabschiedung noch einmal deutlich, als sich nicht nur die aktuellen Domsingknaben, sondern auch zahlreiche ehemalige Sänger offiziell ein letztes Mal von Sump dirigieren ließen. „Die Mitte ihres Dienstes, der mit dem heutigen Tag zu Ende geht, ist hier, der Dom und die Gottesdienste, die wir hier feiern“, sagte Zander. „Diese Mitte war Ihnen stets wichtig. Sie war ihnen Kraftquelle und Inspiration sowie Dreh- und Angelpunkt für ihre Arbeit mit den Domsingknaben.“

Beim anschließenden Empfang würdigte auch der neue Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen die Verdienste des langjährigen Domkapellmeisters. „Ihrem großen Einsatz ist es zu verdanken, dass der Knabenchor heute aus dem Dom und dem Bistum Essen, aber auch aus unserer Stadt und dem Ruhrgebiet nicht mehr wegzudenken ist. Die Domsingknaben bereichern seit über 50 Jahren das musikalische und kulturelle Leben in der ganzen Region“, hob Kufen hervor. Er erinnerte dabei an die vielen Auftritte des Chores im In- und Ausland. Damit habe Georg Sump dem Namen der Stadt Essen auch nach außen einen guten Klang gegeben.

Ihren Teil zu diesem guten Klang haben bei vielen Auftritten die Essener Philharmoniker beigetragen. Sie bedankten sich am Sonntag mit einem musikalischen Gruß bei ihrem langjährigen Partner Sump. Gerade bei der Aufführung großer Chorwerke arbeiten Domsingknaben und Philharmoniker seit Jahren erfolgreich zusammen.

Dass Sump mit dieser Arbeit auch weit über die Essener Domsingknaben hinaus gewirkt hat, verdeutlichte ein Beitrag des Kölner Domkapellmeisters Eberhard von Metternich, der Sump für seinen Einsatz im Verband Pueri Cantores dankte. Von 1983 bis 1995 war Sump Präsident des Deutschen Chorverbandes Pueri Cantores, von 1995 bis 2007 Vizepräsident – und seit 1988 auch als Vizepräsident des Internationalen Pueri-Cantores-Verbandes maßgeblich an der Arbeit der weltweiten Vereinigung kirchlicher Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchöre beteiligt.

Dompropst Zander ging bei der Verabschiedung Sumps auch noch einmal auf die Frage der künftigen Leitung der Domsingknaben ein. Bislang sei es nicht gelungen, einen Nachfolger für Sump zu finden, so Zander, er könne aber zusichern, „dass sich das Domkapitel weiter intensiv darum bemüht, die Stelle bald wieder zu besetzen“. Zander danke dem WDR-Rundfunkchor-Sänger Harald Martini, der die Leitung der Domsingknaben nun zumindest für eine Übergangszeit übernimmt, und bat Sänger und Eltern Martini bei dieser Arbeit nach Kräften zu unterstützen. (tr/ul)

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