700 Jugendliche tankten Kraft im Dom

Über 700 Jugendliche machten sich bei der "Langen Nacht im Dom" auf die Suche nach ihrem persönlichen "Kraftwerk". Von der kostenlosen Umarmung, über ein persönliches Gespräch bis hin zum Besuch auf einer Intensivstation - die Kraftquellen waren so vielfältig wie die Charismen der Jugendlichen.

Lange Nacht der Firmlinge im Essener Münster

Das Gespräch mit Freunden, die Textzeile im Lieblingslied oder der Moment, in dem die Sonne hinter den Wolken vorkommt – Kraftquellen im Alltag sind vielfältig. Über 700 Jugendlichen machten sich am Freitagabend bei der „Langen Nacht im Dom“ auf die Suche nach ihren persönlichen Kraftquellen. Nach einer kurzen „Aufwärmphase“ im Dom boten zahlreiche Workshops rund um die Dominsel die Möglichkeit, das persönliche „Kraftwerke“ zu entdecken oder zu erfahren, woher Menschen Kraft für ihren Alltag und ihr Engagement nehmen.

Menschen eine Freude machen
So machten sich rund 30 Jugendliche, ausgestattet mit einem Schild, das kostenlose Umarmungen versprach, auf den Weg in die abendliche Essener Innenstadt. Auch wenn einige Passanten ablehnten, konnte die Gruppe auf dem Kennedyplatz mehr als 100 Umarmungen in einer Stunde verteilen. „Es war schön zu sehen, dass fremde Menschen mit einem Lächeln im Gesicht weitergehen“, freuten sich Jaimy, Janine, Deborah, Pascal und Isabel. Für die Firmlinge aus Gladbeck stand eine solche Aktion schon lange auf ihrer persönlichen To-Do-Liste. „Für die Jugendlichen war es beeindruckend, welche positive Kraft es mit sich bringt, anderen Menschen eine freundliche Geste zu schenken“, erklärt Evan Khamo, Begleiter der Gruppe.

Auch Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck hatte die Türen des Bischofshauses geöffnet und zu einem Gespräch eingeladen. In angenehmer Runde hatten angehende Firmlinge die Möglichkeit, alle Fragen über das anstehende Sakrament zu stellen. 

Kraftvoll ging es beim Workshop „Mal richtig draufhauen“ zu. Gemeinsam mit dem Jugendreferenten Norbert Düwel entdecken Jugendliche, welche Kraft in Trommelschlägen stecken kann. Gleich ob ein einzelner kraftvoller Schlag auf die afrikanische Trommel oder der Rhythmus des gemeinsamen Trommelns, das Musikinstrument zog die Jugendlichen schnell in seinen Bann.

Kraftquelle des Ruhrgebietes
Mit der Kraftquelle des Ruhrgebietes befassten sich die Jugendlichen beim Workshop auf der Zeche Zollverein. „Ohne die Kohle wäre das Ruhrgebiet und das Ruhrbistum nicht das, was es heute ist“, fasst Rene Bargatzky seine Eindrücke zusammen. „Da ich mich ja nicht jeden Tag so intensiv mit der Kraftquelle des Ruhrgebietes, der Kohle beschäftige, hat mir dieser Workshop eine neue Kraftquelle meiner Heimat nahe gebracht“, so der Oberhausener weiter.

Bibel als Kraftquelle für das eigene Leben
Zu einer Heiligen Messe mit Bischof Overbeck fanden sich schließlich die Jugendlichen am Ende der „langen Nacht“ wieder im stimmungsvoll erleuchteten Dom ein. "Die Bibel ist ein lebendiges Buch und kann für euch ein Kraftwerk sein", ermutigte Overbeck die jungen Christen. Gerade in der Gemeinschaft der Kirche und der Firmanden könne dies gut gelingen, so der Bischof weiter. Das Sakrament der Firmung helfe dabei, "Herz und Verstand" durch die Bibel "anrühren" zu lassen, erklärte der Ruhrbischof, auch mit Blick auf seinen eigenen Lebensweg.

Zum Ende des Gottesdienstes verteilte Overbeck gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bischöflichen Jugendamtes eine Jugendbibel an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. So auch an Julia, Claudia und Alex. Die Firmlinge aus Essen-Borbeck waren positiv überrascht, eine Bibel von ihrem Ruhrbischof geschenkt zu bekommen. „Wir werden sicherlich zu Hause einmal reinschauen“, waren sich die drei Essener einig. Gerne auch einmal, wenn ihnen kein Erwachsener dabei über die Schultern schaue. (cs, ja)

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