Abk. für »Unsere Liebe Frau« (frz.: Notre Dame, engl.: Our Lady), häufige Bez. für Maria, die Mutter Jesu. Siehe auch: Schwestern Unserer Lieben Frau.

Lat. »ultra montes« = »jenseits der Berge, d.h. Alpen«; im 19. Jh. verbreitete Haltung in der dt. kath. Kirche, sich innerkirchlich gegen liberale Auffassungen zu wenden und sich politisch vor allem am Papst zu orientieren. Das Wort wurde zum antikatholischen Schlagwort im Kulturkampf.

Griech. metanoeite = »Denkt um!«; dieser Aufruf Jesu im Matthäusevangelium (4, 17) wird meist mit »Tut Buße!« oder »Kehrt um!« übersetzt. Das zugrundeliegende griech. Wort besteht aber aus der Präposition meta = »um, nach« und dem Verb noein = »denken«. Gemeint ist also ein Umdenken – auf Gott hin. Weil der griech. Begriff mit lat. poenitentia = »Reue« (von lat. poena = »Strafe«) wiedergegeben wurde, übersetzte man es im Deutschen mit »Buße«.

Lat. Immaculata Conceptio; früherer Name für das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, das die kath. Kirche am 8. Dezember feiert. Nach dem Glauben der Kirche ist Maria, die Mutter Jesu, vom ersten Augenblick ihres Lebens an (d.h. als sie von ihrer Mutter empfangen wurde) ohne den Makel der Erbsünde. Gottes Gnade hat sie im Hinblick auf den Erlösertod Christi davor bewahrt, weil sie zur Mutter Gottes erwählt worden ist. Papst Pius IX. hat die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis Mariä 1854 als verbindliche Glaubenslehre der Kirche (Dogma) verkündet.

Gedenktag am Samstag nach dem Herz- Jesu-Fest, dem Samstag nach dem zweiten Sonntag nach Pfingsten.

Siehe: Karmelit(inn)en.

Auch: Infallibilität; Grundüberzeugung aller christlichen Kirchen ist es, »dass die Kirche nie endgültig aus der Wahrheit Jesu Christi herausfallen kann«, wie es im Katechismus der Katholischen Kirche heißt. Mit Jesus Christus ist »dieWahrheit Gottes geschichtlich unüberbietbar und endgültig in die Welt gekommen« und diese Wahrheit »ist der Kirche aufgrund der bleibenden Gegenwart des Herrn und seines Geistes für immer verheißen.« Das bedeutet, dass die ganze Kirche durch den Heiligen Geist vor Irrtum bewahrt wird (Sensus fidelium). »Die Gesamtheit der Gläubigen kann im Glauben nicht irren (…) wenn sie von den Bischöfen bis zu den letzten gläubigen Laien ihre allgemeine Übereinstimmung in Sachen des Glaubens und der Sitten äußert«, heißt es in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche »Lumen gentium« (LG 12). Das Dogma von der Unfehlbarkeit besagt, dass der Papst, wenn und sofern er ex cathedra (d.h. in seiner Eigenschaft als oberster Hirte und Lehrer der Gesamtkirche und mit der erklärten Absicht, kraft apostolischer Vollmacht letztverbindlich zu entscheiden) über Fragen des Glaubens und der Sitten urteilt, stets vor Irrtum bewahrt bleibt. Diese Irrtumsfreiheit des Papstes wurde auf dem Ersten Vatikanischen Konzil zum Dogma erhoben und durch das Zweite Vatikanische Konzil bestätigt. Der Papst ist dann vor Irrtum sicher, wenn er den Sensus fidelium feststellt und ihn definiert. Nach 1870 wurde allerdings nur ein einziger Lehrsatz von einem Papst ex cathedra verkündet: das Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel von 1950.

Siehe: Orthodoxe Kirchen (4.).

Lat. »der Stadt [Rom] und dem Erdkreis«; feierlicher Segen, den die Päpste von der Benediktions-Loggia (Segens-Balkon) der Peterskirche nur zu besonderen Anlässen, etwa nach ihrerWahl oder zu großen Festen wie Ostern und Weihnachten, spenden. In der lat. Formel »Urbi et Orbi« spiegelt sich das Weltbild der römischen Antike wider, als Rom noch als Inbegriff der Stadt (lat. urbs) und Mittelpunkt des Erdkreises (lat. orbis) betrachtet wurde.

Die außerbiblische Überlieferung kennt Uriel oder Ariel (hebr. »das Licht Gottes« oder »mein Licht«) als vierten Erzengel. In die christliche Engellehre wurde er nicht aufgenommen, ist aber bekannt, weil er im apokryphen 4. Buch Esra genannt wird, das sich im Anhang der Vulgata befand.

Lat. Ordo Sanctae Ursulae, Abk. OSU, Gesellschaft der heiligen Ursula; kath. Frauenorden; 1535 von Angela Merici in Brescia (Oberitalien) gegr. Gemeinschaft von Frauen, die sich der Erziehung und Bildung junger Mädchen widmete. Angela Merici stellte ihre Gemeinschaft unter den Schutz der hl. Jungfrau und Märtyrerin Ursula, deren Beispiel an Glaubenskraft und Standhaftigkeit den Mitgliedern der »Gesellschaft der hl. Ursula« helfen sollte. Der 1535 von Papst Clemens VII. anerkannte Orden verstand sich urspr. als eine offene Gemeinschaft, deren Mitglieder nicht in klösterlicher Abgeschiedenheit lebten. Erst im Laufe des 16. Jh. wandelte sich der Orden, der nach der Augustinusregel lebt, zu einer geschlossenen Klostergemeinschaft. Der Orden zählt weltweit 10.000 Mitglieder und gehört damit zu den größten Schwesternorden überhaupt.

Quelle: Katholisch A bis Z | Manfred Becker-Huberti, Ulrich Lota | Herder Verlag

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