Hebr. schabbat = »Ruhepause«; nach der Schöpfungserzählung Bez. des siebten Wochentages, an dem Gott ruhte (Gen 2, 2 f.). Der Sabbat beginnt am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang und endet am Samstagabend. Er wird von den Juden als Feiertag begangen. Im Christentum wurde der Sabbat durch den Sonntag abgelöst. Der achte Tag, also der Tag nach dem Sabbat, war durch die Auferstehung geheiligt und wurde so Ruhetag, Tag der Eucharistiefeier und Wochenbeginn. Schon um 70 n. Chr. wird er »Tag des Herrn« genannt.

Entsprechend biblischen Vorgaben (Ex 23, 10–11; Lev 25, 1–7) wurde jedes siebte Jahr des jüdischen Kalenders als Sabbatjahr begangen, in dem die Felder brachlagen und bestimmte Schulden erlassen wurden; dieser Brauch gilt bis heute bei orthodoxen Juden. Begrifflich davon abgeleitet ist die Auszeit vom Beruf, die mit dem aus dem Amerikanischen kommenden Wort Sabbatical bezeichnet wird. Siehe auch: Jubeljahr.

Abk. für Societas Apostolatus Catholici, Pallottiner, kath. Ordensgemeinschaft.

Abk. für Societas Apostolatus Catholici, Pallottiner, kath. Ordensgemeinschaft.Ital.: »Plünderung [›Einsacken‹] Roms«; bezeichnet die Plünderung Roms am 6. Mai 1527 durch dt. Landsknechte und spanische Söldner. Anlass für die Plünderung war ein Stillstand im Krieg zwischen Karl V., dem König von Spanien und deutschen Kaiser, und Franz I. von Frankreich. Beide kämpften um die Vorherrschaft in Oberitalien. Rund 30.000 Menschen, die Hälfte der Bevölkerung Roms, fielen dem Massaker zum Opfer. Die Schweizergarde hatte sich auf dem Petersplatz zusammengezogen, um den Papst, Clemens VII. (1523–1534), zu schützen. Etwa drei Viertel der Schweizergarde (147 der insges. 189 Männer) fielen bei der Verteidigung und dem Geleit des Papstes zur rettenden Engelsburg.

Lat. Religiosa Sanctissimi Cordis Jesu, Abk. RSCJ, Ordensfrauen vom Heiligsten Herzen Jesu; kath. Frauenorden, 1800 von der später heiliggesprochenen Madeleine Sophie Barat (* 1779, †1865) in Frankreich gegründet. Die Sacré-Coeur-Schwestern widmen sich v. a. der Bildungs- und Erziehungsarbeit.

Lat. sacer = »heilig«; heilig, den Gottesdienst betreffend, im Ggs. zu profan = »weltlich« (siehe auch: Profanierung).

Lat. sacramentum = »Fahneneid«; meist als Übersetzung von griech. mysterion = »Geheimnis« verwendet; Sakramente sind als Realsymbole sichtbare Zeichen einer unsichtbaren Wirklichkeit. Jesus Christus ist das Zeichen, in dem Christen die Sorge Gottes für die Menschen erkennen und erfahren; er ist das »Ursakrament«. Die Kirche als die vom Heiligen Geist geeinte Gemeinschaft der Gläubigen ist für die Welt das bleibende Zeichen der Nähe und Liebe Gottes. In den einzelnen Sakramenten entfaltet sich das sakramentale Wesen der Kirche in die konkreten Situationen des menschlichen Lebens. Christus begegnet den Menschen und erfüllt ihnen sein Heil. Die kath. Kirche kennt sieben Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Ehe, Weihe (Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe) und Krankensalbung.

Weihehandlungen und Segnungen, die nicht zu den Sakramenten gehören. Zu den Sakramentalien zählt man z.B. das Kreuzzeichen, den Gebrauch des Weihwassers, die Kirchweihe, die Segnung von Häusern oder Tieren, Prozessionen und den Blasiussegen.

Ein oft kunstvoller, turmartiger Aufbewahrungsort aus Stein für konsekrierte Hostien. Siehe auch: Tabernakel.

Siehe: Küster.

Nebenraum einer Kirche, in dem die liturgischen Gewänder und Geräte aufbewahrt werden und die Priester, Diakone und Messdiener sich ankleiden.

Säkular = »weltlich«; als Säkularinstitute (auch: weltliche Institute) bezeichnet man geistliche Gemeinschaften, deren Mitglieder (Männer und Frauen) im Gegensatz zu Ordensgemeinschaften keine Gelübde ablegen, aber nach den Evangelischen Räten leben, also Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam versprechen. Die Mitglieder gehen einem normalen Beruf nach und sind nicht grundsätzlich zu einem gemeinschaftlichen Leben verpflichtet. Auch verzichten sie i.d.R. auf eine besondere Tracht. Säkularinstitute engagieren sich u. a. in der Bildungs- und Sozialarbeit.

Lat. saeculum = »Jahrhundert«; kirchenlat. saeculum = »die zeitliche Welt«, »weltlich«; die Einziehung und Nutzung kirchl. Eigentums (Vermögen, Immobilien, Landbesitz) durch den Staat. Zur Säkularisation kam es zu allen Zeiten. So wurden z.B. kurz nach Beginn der Französischen Revolution aufgrund eines Beschlusses vom 2. November 1789 alle Kirchengüter durch den Staat eingezogen. Besonders umfassend war die Säkularisation in Deutschland. Nach dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 wurden alle geistlichen Fürstentümer aufgelöst. Auf diese Weise wurden die weltlichen Fürsten entschädigt, die durch die Verschiebung der französischen Ostgrenze ihre linksrheinischen Gebiete verloren hatten. Artikel 35 des Reichsdeputationshauptschlusses räumte aber auch jenen dt. Fürsten, die keine Gebietsverluste erlitten hatten, das Recht ein, kirchl. Güter einzuziehen. Von der Säkularisation profitierten bes. Preußen, Bayern, Baden und Württemberg. Insgesamt vier Erzbistümer, 18 Bistümer und etwa 300 Abteien, Stifte und Klöster verloren ihre Hoheitsrechte und wurden enteignet.

bezeichnet im Allgemeinen die »Verweltlichung« der Gesellschaft, die sich nicht mehr ohne weiteres nach religiösen (christlichen) Normen oder Wertvorstellungen richtet. Säkularisierung meint heute auch die »Entchristlichung« der Gesellschaft bzw. »Entkirchlichung« breiter Bevölkerungsgruppen.

Ital. Bez. für Vatikanischer Pressesaal.

Siehe: Chrisam.

Lat. Societas Sancti Francisci Salesii, Abk. SDB, »Gesellschaft des heiligen Franz von Sales«; kath. Ordensgemeinschaft, 1859 in Turin von dem italienischen Jugendseelsorger Don Giovanni Bosco (* 1815, †1888) gegründet. Zum Schutzpatron des Ordens wählte Don Bosco sein großes Vorbild, den hl. Franz von Sales. Dessen Menschlichkeit und Liebenswürdigkeit waren für ihn auch im Umgang mit Jugendlichen bestimmend. Schwerpunkt der Tätigkeit der Ordensgemeinschaft ist bis heute die Jugendarbeit und Jugendhilfe. 1934 wurde Don Bosco von Papst Pius XI. (1922–1939) heiliggesprochen. Die Salesianer sind heute mit fast 17.000 Mitgliedern die zweitgrößte männliche Ordensgemeinschaft der kath. Kirche und in mehr als 130 Ländern tätig.

Lat. Ordo de Visitatione Beatae Mariae Virginis, Schwestern von der Heimsuchung Mariens, Abk. OVM; kath. Frauenorden, 1610 von Franz von Sales (* 1567, †1622) und Johanna Franziska von Chantal (* 1572, † 1641) in Annecy/Frankreich gegründet. Die Schwestern sollten nach dem Willen der beiden später heiliggesprochenen Ordensgründer karitatives Tun mit beschaulichem Leben (Kontemplation) in einer Gemeinschaft verbinden. Die Anerkennung als Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts erfolgte jedoch 1618 als kontemplativer Orden. Im Mittelpunkt der Salesiannerinnen, deren Klöster jeweils selbständig sind, steht daher das persönliche und gemeinschaftliche Gebet.

1872 von Don Giovanni Bosco und Maria Mazzarello gegr. Ordensgemeinschaft zur Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Der weibliche Zweig der Salesianer zählt heute weltweit über 14.500 Mitglieder in 89 Ländern.

Siehe: Oblaten des heiligen Franz von Sales.

Lat. »Retter, Erlöser der Welt«; spätmittelalterliche Christus-Darstellung, die Christus als Weltherrscher zeigt. Die rechte Hand hat er segnend erhoben, in der linken Hand hält er eine mit einem Kreuz bekrönte Kugel (Reichsapfel) als Zeichen seiner Herrschaftsgewalt.

Lat. Societas Divini Salvatoris, Abk. SDS, »Gesellschaft des Göttlichen Heilands«; kath. Orden; gegr. 1881 in Rom von dem Priester Johann Baptist Jordan (* 1848, † 1918). Die Ordensgemeinschaft, die in Deutschland in zwei Provinzen (Provinzialat der Norddeutschen Provinz, Köln, und Provinzialat der Süddeutschen Provinz, München) unterteilt ist, betätigt sich v. a. in der Erziehung, Mission und Seelsorge.

Lat. »Sei gegrüßt, o Königin«; marianische Antiphon aus dem Stundengebet der Kirche. Sie wird in der »Zeit im Jahreskreis« meist zum Abschluss der Komplet gesungen. Benannt ist die Antiphon nach den ersten beiden Worten des lat. Textes, der der Tradition nach vor 1054 von Hermann von Reichenau, Benediktiner des Klosters Reichenau, geschrieben worden sein soll. Die Anrufungen (»o clemens…«) stammen aus späterer Zeit von Bernhard von Clairvaux.

Lateinischer Text:
Salve, Regina,
mater misericordiae;
vita, dulcedo et spes nostra, salve.
Ad te clamamus, exsules filii Evae.
Ad te suspiramus, gementes et flentes
in hac lacrimarum valle.
Eia ergo, advocata nostra,
illos tuos misericordes oculos
ad nos converte.
Et Jesum, benedictum fructum ventris tui,
nobis post hoc exsilium ostende.
O clemens, o pia, o dulcis Virgo Maria.

Deutscher Text:
Sei gegrüßt, o Königin,
Mutter der Barmherzigkeit,
unser Leben, unsre Wonne und unsre
Hoffnung, sei gegrüßt!
Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas;
zu dir seufzen wir trauernd und weinend
in diesem Tal der Tränen.
Wohlan denn, unsre Fürsprecherin,
wende deine barmherzigen Augen uns zu,
und nach diesem Elend zeige uns Jesus,
die gebenedeite Frucht deines Leibes.
O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria.

Lat. »heilig«; in der Messfeier der Lobruf der Gemeinde (»Sanctus, Sanctus, Sanctus« = »Heilig, heilig, heilig«) zu Beginn des Eucharistischen Hochgebets.

Lat. »Heiliger«, Abk. St.; gebräuchlicher Namensvorsatz bei Heiligen, z.B. Sankt Martin.

Lat. Congregatio Sancti Josephi, Abk. CSJ, kath. Frauenorden; 1897 von Dominikus Ringeisen (* 1835, † 1904) in Ursberg (Bayern) gegr. Schwesterngemeinschaft, die zur Ordensfamilie des hl. Franz von Assisi gehört. Die Schwestern sind u. a. in der Erziehung und Ausbildung, Betreuung und Pflege, in der Seelsorge und in therapeutischen und medizinischen Berufen tätig.

Landesfachstelle zur Unterstützung der katholischen Büchereiarbeit in Bayern. Siehe auch: Borromäusverein.

Name einer 1968 in Rom gegr. internationalen Laienvereinigung (Laie). Ziele der Gemeinschaft sind die Evangelisierung, v. a. der Menschen, die der Kirche fernstehen und am Rande der Gesellschaft leben, der Dienst an den Armen sowie der ökumenische und interreligiöse Dialog. Die Gemeinschaft Sant’Egidio zählt weltweit über 50.000 Mitglieder in rund 70 Ländern. Das Zentrum der Gemeinschaft befindet sich in der römischen Kirche Sant’Egidio, die ihr auch den Namen gegeben hat.

Griech. sarkophágos = »Fleischfresser«; Sarg aus Stein, bes. im Frühmittelalter Kennzeichen der Beisetzung von Standespersonen (wegen der hohen Kosten für Herstellung und Transport).

Hebr. »Widersacher«; im Alten Testament Bez. für den Bösen und Widersprecher Gottes, auch Lucifer (lat. »Lichtbringer«), der vom Himmel gefallene Morgenstern (nach Jes 14, 12) oder Baal-Sebub (Beelzebub) genannt, nach dem Namen eines Götzenbildes (2 Kön 1, 2). Siehe auch: Teufel.

Abk. für Sorores Christianae Caritatis, Schwestern der christlichen Liebe, kath. Frauenorden.

Siehe: Pileolus.

Ein zumeist jährlich von einem Bistum herausgegebenes Handbuch, das die Struktur des Bistums aufzeigt und sämtliche in der Seelsorge tätigen Mitarbeiter(innen) des Bistums sowie die Anschriften aller kirchl. Einrichtungen, Gremien und Verbände enthält.

Lat. Congregatio Immaculati Cordis Mariae, Abk. CICM; kath. Männerorden, der sich v. a. der Mission widmet. Benannt wurde der Orden nach seinem Gründungsort bei Brüssel.

In der Baukunst Bez. für den Innenraum einer Kirche (Kirchenschiff). In Basiliken oder Hallenkirchen wird zwischen dem Mittelschiff (auch Lang- oder Hauptschiff) und den Seiten- und Querschiffen unterschieden. Die einzelnen Schiffe sind durch Säulen oder Bögen getrennt. Das Langschiff richtet sich mit der Apsis fast immer nach Osten aus.

Griech. »Spaltung, Trennung«; bezeichnet eine Kirchenspaltung, die Trennung der kirchlichen Einheit. Zu den folgenreichsten Kirchenspaltungen in der Kirchengeschichte gehört das bis heute bestehende Morgenländische Schisma (1054), die Trennung der vier ostkirchlichen Patriarchate (Konstantinopel, Alexandria, Antiochia und Jerusalem) von der lat. (röm.-kath.) Kirche. Zum Abendländischen Schisma (1378–1417) kam es, nachdem gleichzeitig mehrere Päpste Anspruch auf die Leitungsgewalt in der Kirche erhoben; es wurde durch das Konstanzer Konzil (1414–1418) beigelegt. Während bei einer Häresie Einzelne oder eine Gruppe vom Glauben der Übrigen abweichen, spaltet sich beim Schisma ein Teil der Kirche ab, um sich zu verselbständigen.

In der Ikonographie ist der Schlüssel das Erkennungszeichen des Petrus und seines Primats, ebenso für den Nachfolger des Petrus, den Papst. Das Papstwappen beinhaltet zwei gekreuzte Schlüssel. Dies geht zurück auf Matthäus 16, 19, wo Jesus zu Petrus sagt: »Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.«

Siehe: Fastenvelum.

Darstellung Christi mit seinen Wundmalen und Leidenswerkzeugen (siehe auch: Arma Christi).

Lat. mater dolorosa; Bez. für die Gottesmutter Maria. Siehe auch: Gedächtnis der Schmerzen Mariens.

Siehe: Flügelaltar.

Lat. schola = »Schule«; seit der Spätantike Bez. für die päpstliche Singschule und ihren Chor. Im Frühmittelalter wurde daraus der Name für den meist rechteckig abgeschrankten Bereich in der Kirche, der vom Presbyterium in den Laienraum (Laie) hineinragte. Ansonsten Bez. für die Gruppe, die kirchl. Gesänge im Gottesdienst vorträgt.

Philosophisch-theologische Denkrichtung, die versucht, die christlichen Glaubensgrundlagen rational, d.h. durch die menschliche Vernunft, zu begründen und zu deuten. Die Entwicklung der Scholastik lässt sich in drei Phasen einteilen: Früh-Scholastik (9.–12. Jh.), Hoch-Scholastik (12.–13. Jh.) und Spät-Scholastik (14.–15. Jh.). Zu den bedeutendsten Vertretern der Scholastik gehört Thomas von Aquin (* 1225, †1274), der der Theologie den Charakter einer Wissenschaft gab.

Internationale geistliche Erneuerungsbewegung, benannt nach ihrem Entstehungsort Schönstatt, einem Ortsteil von Vallendar bei Koblenz. Gründer ist der Pallottiner-Pater Josef Kentenich (1885–1968). Er war als Spiritual in einem Jungen-Internat in Schönstatt tätig. Am 18. Oktober 1914 hielt er dort in einer Kapelle vor einer Gruppe von jungen Männern einen Vortrag, der später als Gründungsurkunde Schönstatts bezeichnet wurde. Er ermunterte sie, ihr Leben intensiver aus dem Glauben zu gestalten, und schloss mit ihnen ein Bündnis mit der Gottesmutter Maria. Sie sollte an diesem Ort in besonderer Weise als Mutter und Erzieherin der Christen wirksam sein. Die Gnadenkapelle von Schönstatt gilt heute als »Urheiligtum« der in über 60 Ländern verbreiteten Bewegung. Weltweit gibt es etwa 160 Schönstatt-Zentren. Der Schönstatt-Bewegung gehören heute über 20 unabhängige Gemeinschaften an. Die Schönstätter Marienschwestern führen das Ordenskürzel ISSM (Institutum Schoenstattense Sororum Marialium), die Schönstatt-Patres ISCH (Institut Schönstatt).

Abk. SSSF; siehe auch: Franziskanerinnen.

»Schöpfung« ist ein theologischer, kein naturwissenschaftlicher Begriff. Im Alten Testament sind zwei Schöpfungserzählungen (Gen 1, 1–2, 4a; 2, 4b–3, 24) enthalten, die eine göttliche Schöpfung aus dem Nichts berichten und die Erschaffung des Menschen als gottgleiches Wesen.

Anselm Schott (* 1843, † 1896) war ein deutscher Benediktiner der Erzabtei Beuron. Von ihm herausgegeben, erschien 1884 unter seinem Namen erstmals »Das Meßbuch der heiligen Kirche (Missale Romanum) lateinisch und deutsch, mit liturgischen Erklärungen für Laien«. »Der Schott« ist in aktualisierter Form bis heute das Synonym für das Laien-Messbuch, das bei der Vorbereitung und Mitfeier der Eucharistie unterstützt.

Ein meist aus Holz oder Edelmetallen gearbeitetes Behältnis, das, wenn es der Aufbewahrung von Reliquien dient, mit Edelsteinen und Schmuckelementen verziert ist. Als Schrein bezeichnet man auch den feststehenden mittleren Teil eines Flügelaltars.

Siehe: Brüder der christlichen Schulen.

Siehe: Eucharistische Ehrengarde.

Ein Engel, der einem Menschen als Schutz und persönlicher Beistand zur Seite steht.

Auch: Schutzpatron; ein Heiliger, von dem Schutz durch Hilfe und Fürsprache bei Gott erhofft wird. Es gibt Schutzheilige für Personen, für bestimmte Berufsgruppen, Länder, Orte, Krankheiten oder Tiere (Nothelfer). Heilige, nach denen Kinder benannt werden, heißen Namenspatron.

Ein »Schutzmantel« ist ikonographisch das Erkennungszeichen eines Schutzpatrons. Unter seinem Mantel sind die Anbefohlenen geborgen. In diesem christlichen Bild ist ein altrömischer Rechtsbrauch verborgen. »Sub pallio cooperire« (lat. »unter dem Mantel bergen«) bedeutete, dass ein Patron öffentlich den Schutzbefohlenen unter seinen Mantel stellte, als äußeres Zeichen der Annahme des Patronates. Der Schutzmantel findet sich v. a. bei Darstellungen Mariens (»Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir …«), aber auch der hl. Martin und die hl. Ursula werden mit Schutzmänteln dargestellt.

Besonderer Typus der Darstellung der Gottesmutter Maria, der im 13. Jh. aufkam und im späten Mittelalter (14./15. Jh.) verbreitet war. Maria wird mit einem weiten Mantel dargestellt, der entweder von ihr selbst oder von Engeln ausgebreitet wird. Unter dem Mantel zu ihren Füßen stehen Personen, die den Schutz der Gottesmutter suchen.

Siehe: Schutzheiliger.

Eine (Kirch-)Turmbekrönung, die sich im unteren Bereich nach außen wölbt und etwa in der Mitte der Gesamthöhe in eine nach innen gerichtete Rundung übergeht. Sie endet in einer schlanken Spitze.

Siehe: Domschweizer, siehe auch: Schweizergarde.

Lat. cohors helvetica; 1506 von Papst Julius II. aus Schweizer Söldnern gegr. Truppe, deren Aufgabe heute der Wach-, Ordnungs- und Ehrendienst im Apostolischen Palast und der Schutz des Papstes ist. Außerdem begleiten Mitglieder der Schweizergarde den Papst auf seinen Reisen. Die direkt dem Papst unterstellte Truppe hat eine Sollstärke von 100 Mann. Gardisten können nur kath., ledige Männer mit einem einwandfreien Leumund werden, die in der Schweiz bereits Militärdienst geleistet und eine Berufsausbildung absolviert haben. Sie müssen mindestens 1, 74 Meter groß und dürfen beim Eintritt nicht älter als 30 Jahre sein. Die Gardisten verpflichten sich i.d.R. für eine zweijährige Dienstzeit. Die farbenprächtige Gala-Uniform der Schweizergardisten stammt aus dem Jahr 1914 und ist nicht – wie es häufig heißt – von Michelangelo, sondern vom damaligen Kommandanten Jules Répond entworfen worden. Die Farben Rot-Gelb-Blau sind die Traditionsfarben des Hauses Medici. Die Alltagsuniform ist blau. Während der Plünderung Roms am 6. Mai 1527 (Sacco di Roma) leistete die Schweizergarde verzweifelten Widerstand und brachte Papst Clemens VII. in die Engelsburg in Sicherheit. Dabei starben 147 der damals insges. 189 Mann starken Söldnertruppe. Dieser Tag ist noch heute der Gedenktag der Schweizergarde, an dem jährlich die neuen Rekruten vereidigt werden.

Abk. Sr. , siehe auch: Ordensschwester.

Lat. Sorores Christianae Caritatis, Abk. SCC; kath. Frauenorden, 1849 von Pauline von Mallinckrodt (* 1817 inMinden, †1881) gegründet. Zunächst stand die Sorge um blinde Kinder im Mittelpunkt der sozialkaritativen Arbeit der Gemeinschaft. Heute sind die Schwestern u. a. in der Erziehung und Bildung junger Menschen tätig, übernehmen Seelsorgeaufgaben in Pfarrgemeinden und betreuen alte und kranke Menschen. Das Mutterhaus des Ordens ist in Paderborn, die Generalleitung hat ihren Sitz in Rom.

Franz. Soeurs de Notre Dame, Abk. SND (in Deutschland auch ULF); kath. Frauenorden, 1804 von Julie Billiart (* 1751, †1816) in Frankreich gegründet, um sich v. a. der religiösen Erziehung und Bildung armer Mädchen zu widmen. Die Ordensgemeinschaft ist heute weltweit tätig und zählt nach eigenen Angaben rund 2.500 Schwestern. In Deutschland arbeiten sie u. a. in Schulen, Kinder- und Behindertenheimen, in der Jugend- und Bildungsarbeit sowie in der Gemeinde-, Alten- und Krankenseelsorge.

Engl.: Religious of the Good Shepherd, Abk. RGS; kath. Frauenorden, 1835 in Frankreich gegründet. Der internationalen Ordensgemeinschaft gehören heute rund 5.000 Schwestern an, die in mehr als 70 Ländern tätig sind. Die erste Niederlassung in Deutschland entstand bereits 1840 in München. Die Schwestern engagieren sich für Gerechtigkeit und Frieden, ergreifen Partei gegen not- und leidbringende Strukturen und setzen sich für die Bewahrung der Schöpfung ein. Unter anderem betreuen und beraten sie benachteiligte Frauen und Mädchen, sind in der Kinderund Jugendhilfe tätig, engagieren sich in der Arbeit mit Prosituierten, Strafgefangenen, Suchtkranken und Wohnungslosen. Ein weiterer Zweig des Ordens ist die Gemeinschaft der Kontemplativen Schwestern vom Guten Hirten.

Lat. Sorores Mariae Magdalenae Postel, Abk. SMMP, auch: Heiligenstädter Schulschwestern; kath. Frauenorden, 1807 von der Lehrerin Julie Postel (* 1756, †1846), die als Ordensschwester den Namen Maria Magdalena trägt, in Cherbourg/Frankreich unter dem Namen »Arme Töchter der Barmherzigkeit« gegründet. Die weltweit wirkende Ordensgemeinschaft unterhält Schulen, Krankenhäuser und andere karitative Einrichtungen.

Abk. für Congregatio Sacerdotum a Sacro Corde Iesu, Herz-Jesu-Priester, kath. Männerorden.

Schreibsaal in einem mittelalterlichen Kloster.

Lat. scrutinari: »ausforschen, gründlich untersuchen«; bevor angehende Diakone oder Priester zur Weihe zugelassen werden, müssen sie das Scrutinium absolvieren, eine Befragung, die der Ortsbischof oder ein von ihm Beauftragter durchführt.

Intern. Abk. für Stato della Città del Vaticano = »Staat der Vatikanstadt«; auch Autokennzeichen des Vatikans. Die Papstfahrzeuge führen das Zeichen SCV 1.

Abk. für Societas S. Francisci Salesii, Salesianer Don Boscos, kath. Ordensgemeinschaft.

Abk. für Societas Divini Salvatoris, siehe auch: Salvatorianer.

Gedächtnisgottesdienst für einen Verstorbenen sechs Wochen nach seiner Bestattung. Siehe auch: Seelenamt.

Lat. »Sitz«; gebräuchlich ist der Begriff »Sedilien«, der die Sitze im Altarraum meint, die Priestern, Diakonen, Lektoren und Messdienern vorbehalten sind.

Lat. sedes = »Sitz« und vacare = »frei, unbesetzt sein«; der Zeitraum, in dem das Amt des Papstes bzw. eines Bischofs unbesetzt ist. Die Sedisvakanz endet mit der Wahl des neuen Papstes bzw. der Einführung eines neuen Bischofs.

Der Mensch besteht nach christlicher Lehre aus einem sterblichen Leib und einer unsterblichen Seele. Sie begründet die menschliche Individualität und gilt als unteilbar und unzerstörbar. Im AT sind Seele und Körper zwei Aspekte des als Einheit verstandenen Menschen. Die Kraft, die den Körper belebt, wird im Hebr. nefesch, neschama oder ru’ach genannt – Begriffe, die einmal »Atem« bedeutet haben. Im NT wird der griech. Begriff Psyché verwendet, der vielfach mit »Seele« übersetzt wird, aber auch im Sinne von »Leben« gemeint ist, weil er die Qualität eines Wesens bezeichnet, lebendig zu sein. Die Psyché ist Sitz des Denkens, Fühlens und Wollens. Die Seele ist immateriell, nicht an den Leib gebunden und kann nicht getötet werden (Mt 10, 28; Offb 6,9; 20, 4). Der Begriff ist im NT unscharf und an einigen Stellen mehrdeutig. Bereits im Urchristentum wird der Mensch ganzheitlich verstanden, weshalb eine leibliche Auferstehung und eine seelisch-körperliche Einheit im Himmel vertreten wurden.

Bez. für die Messe für einen Verstorbenen. Das Seelenamt, oft zum Gedenken am Todestag gefeiert (z.B. das Sechswochenamt), ist nicht zu verwechseln mit der Totenmesse oder dem Requiem anlässlich der Beisetzung.

Sinkende Katholikenzahlen und sinkende Zahlen des Priesternachwuchses zwingen zur Neuorganisation der Seelsorge. Mehrere Pfarreien werden deshalb zu einem Seelsorgebereich zusammengeschlossen, verlieren dabei aber nicht ihre rechtliche Eigenständigkeit. Für einen Seelsorgebereich gibt es jeweils eine genaue Personalbeschreibung, so dass i.d.R. wenigstens zwei Kleriker z.B. mit einem Diakon und mehreren Gemeindereferent(inn)en oder Pastoralassistent(inn)en zusammen die Seelsorge wahrnehmen.

Lat. signum = »Zeichen«; eine mit oder ohne Gebet vollzogene besondere Geste (siehe auch: Kreuzzeichen, Handauflegung, Verwendung von Weihwasser, Beräucherung mit Weihrauch), mit der die Bitte zum Ausdruck gebracht wird, Gott möge dem Gesegneten Heil und Schutz schenken und ihn mit der Kraft seiner gütigen Gegenwart erfüllen. Neben Menschen können auch Tiere, Gebäude und Gegenstände gesegnet werden.

Zusätzlich zum Hauptalter können in einer Kirche Seitenaltäre im Hauptschiff sowie den Seiten- oder Nebenschiffen aufgestellt werden. Mehrere Altäre waren nicht nur das Ergebnis frommer Stiftungen, sondern oft auch notwendig, weil bis in die Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil jeder Priester jeden Tag wenigstens einmal Eucharistie feiern musste. Vor allem in den Klosterkirchen von Priesterorden musste es deshalb eine ausreichende Zahl von Seitenaltären geben, damit jeder Priester täglich Gelegenheit zur Zelebration hatte.

Die Räume einer Kirche, die, durch eine Stützenreihe getrennt, seitlich des Mittelschiffes oder Langhauses verlaufen.

Lat. secta = »Richtung, Richtlinie« und sequi= »folgen, nachfolgen«; eine religiöse Gemeinschaft oder Gruppierung, die sich zumeist von den christlichen Großkirchen aufgrund abweichender Glaubensvorstellungen abgespalten hat. Nicht wenige Sekten fallen durch ihre autoritäre Struktur und ihre rigorosen und ideologisierten Glaubensvorstellungen auf. Insbesondere labilen Menschen fällt es deshalb schwer, sich aus diesen religiösen Gemeinschaften zu lösen. Viele Bistümer bieten die Hilfen von Sektenbeauftragten an, die über die verschiedenen Sekten informiert sind, Auskunft geben können und Anlaufstellen für Betroffene darstellen.

Mit Seligen bezeichnet die Kirche Menschen, die durch ihr privates und öffentliches Leben Vorbilder im Glauben sind. Sie können in verschiedenen Notlagen und Anliegen um Hilfe angerufen werden. Die Verehrung ist im Gegensatz zu den Heiligen nur auf einen bestimmten Ort, eine Region oder kirchl. Gemeinschaft begrenzt. Siehe auch: Seligsprechung.

Auch: Beatifikation; in der kath. Kirche die feierliche und endgültige Erklärung, dass ein Verstorbener rechtmäßig als Seliger öffentlich verehrt und deshalb um seine Fürbitte bei Gott angerufen werden darf. Die Seligsprechung stellt einen Menschen heraus, der ein bes. vorbildhaftes christliches Leben geführt hat und deswegen von der Kirche eines Landes, eines Bistums oder auch einer bestimmten Gemeinschaft verehrt werden darf. Die Heiligsprechung dehnt diese Verehrung auf die ganze Weltkirche aus. Dem Akt der Seligsprechung geht ein Seligsprechungsprozess voraus, der vom Ortsbischof eingeleitet wird. Darin werden Belege für die Beweisführung über den Ruf der Heiligkeit, ggf. des Martyriums, der herausragenden Tugenden und eventuell eingetretener Wunder gesammelt. Nach Abschluss dieses Verfahrens leitet der Bischof die Akten der Vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen zu. Sie prüft die Echtheit der Dokumente sowie der Zeugenaussagen und holt Gutachten über mögliche Wunder ein, die von dem oder der Betreffenden erwirkt worden sein sollen. Bei Männern und Frauen, die als Martyrer seliggesprochen werden sollen, entfällt die Notwendigkeit eines Wundernachweises. Siehe auch: Heiligsprechung.

Auch: Priesteramtskandidat; Bez. für den Studierenden in einem Priesterseminar.

Lat. »Glaubenssinn der Gläubigen«; steht für die Annahme, dass das nicht falsch sein kann, worin sich alle Gläubigen einig sind. Das Zweite Vatikanische Konzil sagt. »Die Gesamtheit der Gläubigen, welche die Salbung von dem Heiligen haben (vgl. 1 Jo 2, 20 u. 27), kann im Glauben nicht irren. Und diese ihre besondere Eigenschaft macht sie durch den übernatürlichen Glaubenssinn des ganzen Volkes dann kund, wenn sie von den Bischöfen bis zu den letzten gläubigen Laien ihre allgemeine Überzeugung in Sachen des Glaubens und der Sitten äußert« (LG 12).

Lat. »fühlen/empfinden mit der Kirche«; Begriff aus der ignatianischen Spiritualität, bezeichnet die innere Haltung eines Gespürs für das, was die Kirche zur Erfüllung ihrer Sendung braucht.

Lat. »die Siebzig«; wissenschaftliche Abk. LXX; die älteste griech. Übersetzung des Alten Testaments (3.–1. Jh. v. Chr.). Nach einer Legende wurde die Septuaginta in Alexandria von 72 jüdischen Gelehrten innerhalb von 72 Tagen erstellt (die 72 wurde dann auf 70 abgerundet).

Singular: der Seraph; Bez. für Engel, die nach der Vision des 3Propheten Jesaja (Jes 6, 1–7) über sechs Flügel sowie Hände, Füße und menschliche Stimmen verfügen. Sie stehen – so die außerbiblische Überlieferung – lobpreisend um den Thron Gottes und führen die Hierarchie der Engelschöre an. Ihr Gesang hat als Lobruf (Sanctus) Einzug in die Feier des christlichen Gottesdienstes gefunden. »Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt« (Jes 6, 3). Im NT (Offb 4) wird zwischen Seraphim und Cherubim nicht mehr unterschieden.

Lat. Ordo Servorum Mariae, Abk. OSM, »Diener Mariens«; 1233 in Florenz von sieben Kaufleuten gegr. Ordensgemeinschaft. 1241 errichteten die Ordensgründer, die als sieben »heilige Väter« bezeichnet werden, ihr erstes Kloster auf dem Monte Senario bei Florenz. Seit 1299 bestand auch eine Ordensprovinz mit vier Klöstern in Deutschland. 1304 bestätigte Papst Benedikt XI. (1303–1304) den Orden in seiner Bulle »Dum levamus«. Mit der Säkularisation verloren die Serviten allerdings ihre Klöster in Deutschland. Erst am Ende des 19. Jh. erholte sich der Orden langsam und gründete wieder neue Klöster. 1954 wurde er in Deutschland, in Gelsenkirchen-Buer, wieder gegründet. Heute leben Serviten, die sich v. a. der Missionsarbeit widmen, in mehr als 30 Ländern auf allen Kontinenten.

Siehe: Horen. Siehe auch:  Stundengebet.

Heilige Zahl aus 3 (der Zahl des dreifaltigen Gottes) und 4 (der Zahl der Welt mit vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten, vier Elementen usw.). Im Vaterunser beziehen sich drei Bitten auf Gott, vier auf die Menschen.

 Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit, Gottesfurcht.

Taufe, Buße, Eucharistie, Firmung, Ehe, Priesterweihe, Krankensalbung. 

Siehe: Gedächtnis der Schmerzen Mariens.

Stolz, Geiz, Wollust, Neid, Völlerei, Zorn, Trägheit.

Glaube, Hoffnung, Liebe, Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung.

Schweizerischer Ausdruck für Küster.

Namenstag des Papstes Silvester (314–335), der dem letzten Tag des Jahres seinen Namen gab. Siehe auch: Silvesterorden.

Einer der päpstlichen Orden, der auf einem achtzackigen goldenen, weiß emaillierten Malteserkreuz auf der Vorderseite das Bild des Papstes Silvester I. (314–335) zeigt und an einem schwarzen, dreifach rot geränderten Band getragen wird. Er wurde 1841 von Papst Gregor XVI. (1831–1846) für Verdienste um die röm.-kath. Kirche gestiftet und wird in drei Klassen verliehen: 1. Ritter (Damen), 2. Komtur mit Stern und 3. Großkreuzritter (-damen). Seit 1993 wird der Orden auch an Frauen verliehen. Siehe auch: Päpstliche Orden und Ehrenzeichen.

Siehe: Petrus.

Auch: Cappella Sistina oder Sixtina; die Hofkapelle des Vatikans. Sie trägt ihren Namen nach Papst Sixtus IV. (1471–1484), der sie nach Plänen des Florentiner Baumeisters Baccio Pontelli erbauen ließ. Die Kapelle entspricht in ihren Maßen dem Tempel Salomons (40, 213, 4 Meter). Sie war nie persönliche Andachtsstätte des Papstes, sondern ist bis heute Ort feierlicher Gottesdienste und bes. festlicher Akte, wie z.B. der Papstwahl (3Konklave). Weltberühmt ist die Sixtinische Kapelle wegen ihrer Fresken, die von verschiedenen Malern der Renaissance (Pietro Perugino, Sandro Botticelli, Domenico Ghirlandaio, Cosimo Rosselli) geschaffen wurden. Besonders bekannt sind zwei Werke von Michelangelo (* 1475, † 1564): das Altarfresko »Das Jüngste Gericht« mit rund 390 zum Teil überlebensgroßen Figuren und das Deckengemälde, das auf einer Fläche von insges. 520 Quadratmetern Szenen aus der Schöpfungsgeschichte zeigt.

Abk. für Societas Iesu, Jesuiten, kath. Männerorden.

Lat. scapulae = »Schultern, Rücken«; Teil des Habits; der textile Überwurf über das Hauptgewand besteht aus zwei fast bodenlangen Tuchbahnen, die Brust und Rücken bedecken. Das Skapulier ist Zeichen besonderer Marienfrömmigkeit.

Abk. für Sozialdienst katholischer Frauen.

Abk. für Societas Mariae, Maristen, kath. Männerorden.

Abk. für Societas Mariae Immaculatae, Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis, kath. Frauenorden.

Abk. für Societas Mariae Montfortana, Monfortaner, kath. Männerorden.

Abk. für Schwestern von der Heiligen Maria Magdalena Postel, Heiligenstädter Schulschwestern, kath. Frauenorden.

Abk. für Soeurs de Notre Dame, Schwestern Unserer Lieben Frau, kath. Frauenorden.

 Abk. SAC; siehe auch: Pallottiner.

Abk. SDS; siehe auch: Salvatorianer. 

Abk. SJ; Jesuiten.

Abk. SM; siehe auch: Maristen.

Abk. SMI; siehe auch: Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis.

Abk. SMM; siehe auch: Montfortaner.

Abk. SDB; Gesellschaft des heiligen Franz von Sales, siehe auch: Salesianer Don Boscos.

Abk. SSS; Kongregation vom Heiligsten Sakrament, siehe auch: Eucharistiner.

Abk. SVD; siehe auch: Steyler Missionare.

Lat. »Geselle«; Assistent (z.B. eines Provinzials oder eines Novizenmeisters).

Lat. sodalis = »Gefährte«, »Freund«; Mitglied einer Sodalität.

Von lat. sodalitas = »Freundschaft«, »Kameradschaft«, »Verbindung«; in der kath. Kirche Bez. für religiöse Laiengemeinschaften, die sich von einer gemeinsamen geistlichen Leitidee inspirieren lassen, z.B. die Marianische Kongregation oder die Sodalität Charles de Foucauld. Siehe auch: Bruderschaft.

Die Verpflichtung zum umfassenden Füreinandereinstehen, ein Grundsatz der Katholischen Soziallehre: Der Einzelne ist der Gemeinschaft verpflichtet und für das Wohl der Gemeinschaft verantwortlich und umgekehrt.

Lat. »nur vor dem Herrn«; andere Bez. für den Pileolus, das Käppchen der Geistlichen, das nur vor dem Allerheiligsten abgesetzt wird.

Während der Sedisvakanz des Päpstlichen Stuhls gibt es zwei Arten von Kongregationen der Kardinäle zur Vorbereitung der Papstwahl (Konklave): eine Generalkongregation und eine Sonderkongregation. Die Sonderkongregation besteht aus dem Kardinal-Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche (Camerlengo) und aus drei Kardinälen, je einem aus jeder Ordnung (d.h. je einem Kardinalbischof, einem Kardinalpriester und einem Kardinaldiakon), die Assistenten heißen. Diese werden jeweils für drei Tage durch Los aus den wahlberechtigten Kardinälen bestimmt, die bereits in Rom eingetroffen sind. In dieser Sonderkongregation werden während der Sedisvakanz die ordentlichen Angelegenheiten und Fragen von untergeordneter Bedeutung bearbeitet. Für wichtigere Angelegenheiten oder schwerwiegendere Fragen, die eine gründlichere Prüfung erfordern, ist die Generalkongregation zuständig. In den Sitzungen der Sonder- und der Generalkongregationen tragen die Kardinäle den üblichen schwarzen filettierten Talar und das rote Zingulum, dazu den Pileolus, das Pektorale und den Bischofsring. Siehe auch: Insignien.

Liturgisch beginnt der Tag nicht um Mitternacht (0.00 Uhr), sondern mit dem Untergang der Sonne am Vorabend. Diese Tradition hat das Christentum aus dem Judentum übernommen. Am Samstagabend kann deshalb bereits der Sonntagsgottesdienst gefeiert werden. An diesen Vorabenden findet auch vielfach das zugehörige Brauchtum seinen Platz: der Heilige Abend an Weihnachten, der Dreikönigsabend zum Gedenktag der Heiligen Drei Könige, der Martinsabend (10. 11.) zum Fest des hl. Martin (11. 11.), der Nikolausabend (5. 12.) zum Fest des hl. Nikolaus (6. 12.).

Auch: lat. dies dominica = »Tag des Herrn, Herrentag«; anfänglich der »achte« Tag der Woche, nach dem Sabbat, dem siebten Tag, dann nach christlichem Verständnis der erste Tag der Woche, an dem Christen der Auferstehung des Herrn gedenken und sich seit der Zeit der Apostel zur Eucharistiefeier versammeln. Der Sonntag ist durch die neue Gemeinschaft des Auferstandenen Jesus Christus mit seinen Jüngern ausgezeichnet und deshalb bleibend der Urfeiertag und Tag des »Herrenmahls«. Seit Kaiser Konstantin (321) sollte dieser Tag möglichst arbeitsfrei sein. Jeder Katholik ist zur Teilnahme an der Messfeier verpflichtet (Sonntagsgebot).

Bez. für die Verpflichtung aller Katholiken ab dem 7. Lebensjahr, am Sonntagsgottesdienst teilzunehmen. Dieses Kirchengebot wird aus dem dritten der Zehn Gebote abgeleitet und aus der Anordnung Jesu, das Abendmahl zu seinem Gedächtnis zu feiern (Lk 22, 19). Ein Sonntagsgottesdienst kann auch schon am Samstag gefeiert werden, weil der Tag nach jüdisch-christlicher Tradition nicht um Mitternacht, sondern mit dem Sonnenuntergang des Vortages beginnt.

Lat. »Schwester«; lat. Anrede einer Ordensschwester.

Abk. SCC; siehe auch: Schwestern der christlichen Liebe.

Abk. SMMP; siehe auch: Schwestern von der Heiligen Maria Magdalena Postel.

Abk. SPSF; Arme Schwestern vom Heiligen Franziskus, siehe auch: Franziskanerinnen.

Von griech. sotér = »Erlöser« und lógos = »Lehre«; Lehre von der Erlösung.

Franz. eigentl. »Untergewand«, auch: Sutane; langes, bis zu den Knöcheln reichendes schwarzes Gewand eines Priesters. Bis vor einigen Jahrzehnten war die Soutane als Alltagsbekleidung der Priester üblich. Heute wird sie als Oberbekleidung nur noch bei festlichen Anlässen und liturgischen Feiern unter den liturgischen Gewändern (Kasel) getragen. Die Soutane ist im Gegensatz zum Talar bis etwa zur Hüfte tailliert geschnitten und besitzt vom Kragen bis zum Saum 33 kleine Knöpfe (für die 33 Lebensjahre Christi auf Erden). Die Farbe der Soutane bei liturgischen Feiern (Chorkleidung) richtet sich nach dem Rang des Klerikers. Kardinäle tragen Rot, Bischöfe und Prälaten Violett, Päpstliche Ehrenkapläne Schwarz mit violetten Knöpfen, sonstige Priester Schwarz.

Während das offizielle Amtskleid des Priesters die Soutane ist, gibt es ein priesterliches Straßenkleid, ein Ausgehkleid, die Soutanelle, manchmal unpräzise »Priesterzivil« genannt. Die Soutanelle ist etwa zwei Drittel so lang wie ein Talar und ähnelt einem Cut oder Gehrock bzw. einem Kurzmantel. In Deutschland ist die Soutanelle nicht mehr üblich.

Abk. SkF; ein bundesweit tätiger Frauen- und Fachverband in der kath. Kirche, der sich seit über 100 Jahren der Hilfe für Kinder, Jugendliche, Frauen und Familien in besonderen Lebenslagen widmet. Zentrales Gestaltungselement der verbandlichen Arbeit ist das Zusammenwirken von ehrenamtlich und beruflich für den Verein Tätigen. Führungs- und Leitungsfunktionen werden von ehrenamtlichen Vorständen wahrgenommen. Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. wurde 1899 von Agnes Neuhaus zunächst als »Verein vom Guten Hirten« gegründet. 1903 erfolgte die Umbenennung in »Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder« und der Zusammenschluss der bestehenden Vereine zu einem Verband mit einer Zentrale in Dortmund. Heute zählt der Gesamtverein über 150 SkF-Ortsvereine mit insges. ca. 14.000 Mitgliedern und Ehrenamtlichen bei rund 5.000 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen. Der Sozialdienst katholischer Frauen ist Fachverband im Deutschen Caritasverband (siehe auch: Caritas).

Die päpstlichen Rundschreiben (Enzyklika), die sich intensiv mit Fragen der gesellschaftlichen Ordnung und des menschlichen Zusammenlebens im Industriezeitalter befassen und zur Lösung der sozialen Fragen aus kirchl. Sicht beitragen wollen. Diese Dokumente bilden ein wesentliches Fundament der Katholischen Soziallehre. Die Päpste haben bislang insges. acht Sozialenzykliken veröffentlicht. Den Anfang machte 1891 Papst Leo XIII. mit »Rerum novarum«, worin er die Auswüchse der Industrialisierung anprangerte. 1931, genau 40 Jahre später, entstand »Quadragesimo anno« von Pius XI., in der es um Fragen der sozialen Gerechtigkeit geht. Zum 70. Jahrestag der ersten Sozialenzyklika veröffentlichte Johannes XXIII. »Mater et Magistra«, die – aufbauend auf der bisherigen Soziallehre der Kirche – weltweite soziale Probleme in den Blick nimmt und u. a. auf den wachsenden Unterschied zwischen Armen und Reichen hinweist. Auf diesen Gedanken baute auch Papst Paul VI. 1967 seine Enzyklika »Populorum progressio« auf, in der er weltweite Gerechtigkeit fordert und die Christen dazu einlädt, sich am Bau einer neuen Gesellschaft zu beteiligen. Die 1981 von Papst Johannes Paul II. anlässlich des 90-jährigen Jubiläums von »Rerum novarum« veröffentlichte Enzyklika »Laboremexercens« betont das Prinzip des Vorrangs der Arbeit gegenüber dem Kapital und unterstreicht die Bedeutung von Solidarität sowie das Recht des arbeitenden Menschen auf gerechten Lohn. 1987 folgte »Sollicitudo rei socialis« mit den Schwerpunktthemen Gerechtigkeit und Frieden und 1991, zum 100-jährigen Jubiläum der ersten Sozialenzyklika, erschien »Centesimus annus«, die das Ende des Kommunismus in Europa reflektiert und eine erste Annäherung an das Konzept der sozialen Marktwirtschaft darstellt.

Siehe: Katholische Soziallehre.

Seinen Ursprung hat der Politische Aschermittwoch in der Donaustadt Vilshofen. Dort trafen sich seit 1580 jedes Jahr zu Beginn der Fastenzeit Bauern und Kaufleute zum Viehmarkt und nahmen bei Bier und Brotzeit auch die königlich-bayerische Politik aufs Korn. Schnell rissen die Bauernführer die Gespräche an sich und machten so aus dem Handel auch eine politische Veranstaltung. 1919 rief der Bayerische Bauernverbund erstmals zu einer Kundgebung auf – damit war der Politische Aschermittwoch geboren. Nach einer Pause während der Zeit des Nationalsozialismus nahm die Bayernpartei 1948 die Bauerntradition wieder auf. Fünf Jahre später stieß die CSU mit ihrem Vorsitzenden Franz-Josef Strauß dazu, der mit seinen legendären Redeschlachten dem alten Brauch zu nationaler Bekanntheit verhalf. Inzwischen gehört der Politische Aschermittwoch zum festen Programmpunkt der Parteien und vieler Gruppen. Seit 1998 laden das Bistum Essen und die Evangelische Kirche im Rheinland Vertreter aus Kirche, Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden zum Sozialpolitischen Aschermittwoch der Kirchen ein, um in einem liturgischen Rahmen öffentlich für Solidarität und Gerechtigkeit in der Gesellschaft einzutreten. Mit dem Sozialpolitischen Aschermittwoch wollen die katholische und die evangelische Kirche einen Kontrapunkt zum Politikspektakel der Parteien setzen. Siehe auch: Aschermittwoch der Künstler.

 Lat. Congregatio Sancti Spiritus, Abk. CSSp, Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist unter dem Schutz des Unbefleckten Herzens Mariens; kath. Ordensgemeinschaft, die weltweit missionarisch tätig ist und sich bes. für Gerechtigkeit und Frieden einsetzt. Die rund 3.000 Spiritaner arbeiten in über 60 Ländern der Erde und wollen v. a. Partei für die Zu-kurz-Gekommenen, Unterdrückten und Benachteiligten ergreifen. Das Generalat befindet sich in Rom. Gegründet wurde die Ordensgemeinschaft von Claude-François Poullart des Places (* 1679, †1709) und Franz Maria Paul Libermann (* 1802, †1852). Poullart des Places hatte sich nach seinem Jurastudium entschieden, Priester zu werden. Um auch armen Theologiestudenten den Weg zum Priestertum zu ermöglichen, gründete er gemeinsam mit anderen jungen Männern in Paris das »Seminar vom Heiligen Geist«. Die daraus hervorgegangenen Priester schlossen sich zur Priestergemeinschaft der Spiritaner zusammen und übernahmen die Seelsorge in den französischen Kolonien in Afrika. Der 1826 vom Judentum zum Christentum übergetretene Libermann gründete 1841 die »Genossenschaft vom Unbefleckten Herzen Mariens«, die sich um die befreiten Sklaven in den afrikanischen Ländern kümmern sollte. Auf Vorschlag Roms wurden die beiden Gemeinschaften von Poullart des Places und Libermann 1848 zur »Kongregation vom Heiligen Geist unter dem Schutz des Unbefleckten Herzens Mariens« vereinigt. Pater Libermann wurde 1848 der erste Obere der Ordensgemeinschaft.

Lat. spiritualis = »vom Geist erfüllt, geistlich «; der Seelsorger und Beichtvater in einem Priesterseminar oder Kloster. Da der Spiritual unter dem Beichtgeheimnis steht, darf er sich gegenüber Regens und Subregens nicht über die Priesteramtskandidaten äußern und nimmt deshalb auch nicht an der Zulassungskonferenz (zur Priesterweihe) teil.

Lat. spiritus = »Geist«; die persönliche Beziehung des Menschen zu Gott, das »Leben im Geist«, das in verschiedenen Haltungen und Lebensformen zum Ausdruck kommen kann (z.B. Beten, Meditation, Exerzitien).

Mhd. »Weihwasserwedel«, von »sprengen«, auch: Pfarrsprengel, Diözesansprengel; Bez. für einen kirchl. Amtsbezirk. Siehe auch: Pfarrei, Diözese.

Abk. für Sorores Pauperum Sancti Francisci, Arme Schwestern vom Heiligen Franziskus, Franziskanerinnen, kath. Frauenorden.

Abk. für Schwester. Siehe auch: Ordensschwester.

Abk. für Congregatio Sacrorum Cordium Iesu et Mariae necnon Adorationis Perpetuae Sanctissimi Sacramenti Altaris, Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariä und der Ewigen Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes, auch: Arnsteiner Patres, kath. Männerorden.

Abk. für Congregatio Pauperum Sororum Scholarum Nostrae Dominae, Arme Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, kath. Frauenorden.

Abk. für Congregatio Servarum Spiritus Sancti, Dienerinnen des Heiligen Geistes, Steyler Missionsschwestern, kath. Frauenorden.Siehe auch: Steyler Missionare.

Abk. für Congregatio Servarum Spiritus Sancti de Adoratione perpetua, Dienerinnen des Heiligen Geistes von der Ewigen Anbetung, Steyler Anbetungsschwestern, kath. Frauenorden.

Abk. für Societas Sanctissimi Sacramenti, Kongregation vom Heiligsten Sakrament, auch: Eucharistiner, kath. Männerorden.

Abk. für School Sisters of St. Francis, Franziskanerinnen, kath. Frauenorden.

Abk. für Sankt; gebräuchlich vor Namen von Heiligen, z.B. St. Martin.

Siehe: Vatikanstadt.

Das Staatssekretariat unterstützt den Papst in der Führung und Verwaltung der Weltkirche. Es ist in zwei Sektionen unterteilt: die Sektion für Allgemeine Angelegenheiten (Erste Sektion) und die Sektion für die Beziehungen mit den Staaten (Zweite Sektion), gleichsam das Innen- und Außenministerium des Heiligen Stuhls. An der Spitze des Staatssekretariats steht der Kardinalstaatssekretär, der »Regierungschef« oder »Premierminister« des Vatikans. Die Erste Sektion wird von einem Erzbischof geleitet, dem »Substitut«. Der Zweiten Sektion steht ebenfalls ein Erzbischof vor, der Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten, der »Außenminister« des Vatikans. Aufgabe der Ersten Sektion ist es, den Papst in den Fragen seines täglichen Dienstes zu unterstützen und die Arbeit der einzelnen Behörden des Vatikans zu koordinieren, ohne deren jeweilige Autonomie zu beeinträchtigen. Die Erste Sektion ist außerdem für die Redaktion und Übersetzung der wichtigsten päpstlichen Dokumente verantwortlich, bearbeitet die Unterlagen für die Ernennungen der Römischen Kurie und bewahrt das päpstliche Siegel (Papstsiegel) und den Fischerring auf. Sie ist ferner zuständig für die Veröffentlichung aller Dokumente des Heiligen Stuhls im Vatikanischen Gesetzblatt (»Acta Apostolicae Sedis«), für die Verbreitung offizieller Mitteilungen des Papstes und der Römischen Kurie durch den Vatikanischen Pressesaal (Sala Stampa) sowie für die Aufsicht über die Vatikanzeitung L’Osservatore Romano, Radio Vatikan sowie das Vatikanische Fernsehzentrum. Der Ersten Sektion ist zudem das Büro für Statistik der Kirche angegliedert, das alle relevanten Daten sammelt und auswertet. Die Zweite Sektion ist für die Pflege der diplomatischen Beziehungen des Heiligen Stuhls zu den Staaten sowie für den Abschluss von Konkordaten oder ähnlichen Abkommen verantwortlich und vertritt den Heiligen Stuhl bei internationalen Organisationen und Konferenzen. Zurzeit unterhält der Vatikan diplomatische Beziehungen zu mehr als 170 Staaten sowie zur Europäischen Union und dem Souveränen Malteserorden. Zudem pflegt der Vatikan Beziehungen zu über 40 internationalen Organisationen, darunter die Vereinten Nationen und viele ihrer Unterorganisationen.

Lat. Stabat mater dolorosa = »Es stand die schmerzensreiche Mutter«; der Anfang eines vermutlich von Jascopone da Todi oder Johannes Bonaventura († 1274) verfassten Gedichtes auf die Gottesmutter Maria in ihrem Schmerz um ihren gekreuzigten Sohn Jesus Christus. Das Stabat Mater wurde am Fest der Sieben Schmerzen Mariä (15. September, 3Gedächtnis der Schmerzen Mariens) sowie am Freitag nach dem ersten Passionstag als Sequenz gebetet oder gesungen. 1521 hatte das Stabat Mater Eingang in das Missale Romanum gefunden, wurde aber wie fast alle Sequenzen durch das Konzil von Trient (Tridentinum) aus den Messtexten entfernt. 1727 wurde es in das Brevier der kath. Kirche aufgenommen. Das Stabat Mater ist von vielen Komponisten vertont worden (von Josquin Desprez und Orlando di Lasso über Vivaldi, Pergolesi, Haydn bis hin zu zeitgenössischen Komponisten wie Wolfgang Rihm und Bruno Coulais).

Die aus einzelnen Teilen (Stäben) gefertigten Maßwerkformen (Maßwerk), die an Portalen, Fenstern, Brüstungen und auch im Bereich des Altarbaus seit gotischer Zeit benutzt werden.

Die Dekanate einer Stadt oder eines Kreises bilden das Stadt- bzw. Kreisdekanat. An ihrer Spitze steht der Stadt- bzw. Kreisdechant (siehe auch: Dechant).

Heiliger Schutzpatron einer Stadt (in Freiburg z.B. der hl. Georg, zu sehen an der Außenseite des Schwabentors; das rote Kreuz auf weißem Grund, das er im Schild führt, findet sich im Freiburger Stadtwappen wieder).

Einzelner Abschnitt eines Chorgestühls, bestehend aus Sitz und Wangen bzw. Knäufen.

Verantwortlicher Geistlicher der Militärseelsorge.

Staat der Vatikanstadt, siehe auch: Vatikanstadt.

Eigentliches und einziges Sterbesakrament (Sakrament) ist die Eucharistie (»Wegzehrung«). Der Versehgang, bei dem der Sterbende vor der Wegzehrung auch die Sakramente der Buße und der Krankensalbung, ggf. auch der Firmung empfängt, ist in unmittelbarer Todesgefahr möglich.

Sternsingen oder auch Dreikönigssingen nennt man den Brauch, dass Kinder und Jugendliche am Vortag des Dreikönigsfestes (6. Januar) als 3Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus ziehen, um den Bewohnern Glück und Gottes Segen für das neue Jahr zu wünschen und dafür kleine Gaben oder Geschenke zu erhalten. Der seit Mitte des 16. Jh. bekannte Brauch ist heute v. a. im Zusammenhang mit der Sternsinger-Aktion des Kindermissionswerkes und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (seit 1964 in gemeinsamer Trägerschaft) bekannt. Dabei sammeln die Sternsinger Spenden für Kinderhilfsprojekte in aller Welt. Die Kinder zeichnen mit Kreide C+M+B an die Türen. Diese Abkürzung bezeichnete bis zum Zweiten Weltkrieg die Namen der Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Seit der Wiederbelebung des Sternsingerbrauchtums in den 50er Jahren des 20. Jh. wird das Kürzel als Christus mansionem benedicat (lat. »Christus segne dieses Haus«) gedeutet. Diese Neudeutung koppelt sich von dem alten Verständnis ab, das die Verwendung des Kürzels als dämonenabwehrend angesehen hatte. In den ersten 50 Jahren (1959 bis 2009) hat die Sternsingeraktion mit über 612 Mio. Euro über 51.000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien und Ozeanien sowie Osteuropa unterstützt. Sie ist mit einer Beteiligung von rund einer halben Million Kindern weltweit die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder.

Siehe: Sternsingen.

Lat. Congregatio Servarum Spiritus Sancti de Adoratione Perpetua, Abk. SspSAP; Dienerinnen des Heiligen Geistes von der Ewigen Anbetung, im Volksmund wegen der Farbe ihres Ordenskleides auch Rosa Schwestern genannt. Die Schwestern leben ihre kontemplativ-missionarische Berufung in der Stille und Abgeschiedenheit des Klosters mit der besonderen Aufgabe der ständigen Anbetung und des feierlichen Chorgebetes. Siehe auch: Steyler Missionare.

Lat. Societas Verbi Divini, Abk. SVD, Gesellschaft des göttlichen Wortes; kath. Ordensgemeinschaft; 1875 von Arnold Janssen (* 1837, † 1909), Priester aus der Diözese Münster, im niederländischen Dorf Steyl bei Venlo gegründet. Er eröffnete dort ein Missionshaus zur Ausbildung dt. Missionare für Übersee. Wegen des Kulturkampfs musste die Gründung auf niederländischem Boden erfolgen. Vom Ortsnamen Steyl leitet sich die volkstümliche Bez. »Steyler Missionare« ab. 1879 konnte Janssen bereits die ersten Missionare nach China schicken. Der 2003 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochene Arnold Janssen gründete auch zwei Schwesternkongregationen: am 8. Dezember 1889 die Steyler Missionsschwestern, die Dienerinnen des Heiligen Geistes, sieben Jahre später, am 8. Dezember 1896, die Steyler Anbetungsschwestern. Heute zählt der Orden über 6.000 Mitglieder in 69 Ländern. Das Generalat hat seit 1928 seinen Sitz in Rom (vorher in Steyl).

Siehe: Steyler Missionare.

Symbolfigur des Evangelisten Lukas.

Eine mit einer Stiftung (meist Grundbesitz) ausgestattete, nach weltgeistlichen Grundsätzen lebende Gemeinschaft (z.B. das frühere hochadelige Damenstift zu Essen); auch heute noch werden viele Klöster als Stift bezeichnet.

Von griech. stigma = »Stich«; Stigmata nennt man die Wundmale Jesu an Händen, Füßen und Seite. Von einigen Menschen wird gesagt, dass sie stigmatisiert waren, also die Wundmale am eigenen Leib trugen (z.B., Franz von Assisi, Therese von Konnersreuth, Anna Katharina Emmerick, Pater Pio).

Griech. stolé = »Rüstung, Kleidung«; ein schalähnliches Stoffband, Teil der liturgischen Kleidung von Priestern und Diakonen und Zeichen des geistlichen Amtes. Der Priester trägt die Stola bei der Messfeier gewöhnlich unter dem Messgewand, bei der Feier anderer Sakramente, Wortgottesdienste, Andachten oder Segenshandlungen über der Albe oder dem Rochett, ggf. über der Alltagskleidung (z.B. am Krankenbett). Anders als der Priester trägt der Diakon die Stola nicht über beide Schultern, sondern wie eine Schärpe diagonal über Brust und Rücken. Entsprechend dem Festjahr gibt es die Stola in verschiedenen liturgischen Farben (Kirchenjahr). Siehe auch: Priester.

Siehe: Stundengebet.

Lat. liturgia horarum; das Apostelwort »Betet ohne Unterlass!« (1 Thess 5, 17) hat in Verbindung mit der jüdischen Tradition, nach der das Tagwerk dreimal zum Gebet unterbrochen wurde, zum Stundengebet geführt, d.h. zur Regel, zu verschiedenen Stunden des Tages zu beten. Auf diese Weise reißt das Gebet weltweit nie ab. Das Buch mit den entsprechenden Gebeten heißt Stundenbuch, eine Kurzfassung des monastischen Stundengebetes für Weltpriester wird Brevier genannt. Die Gebetszeiten richten sich nach der antiken Zeiteinteilung, dem lichten Tag, der in zwölf gleiche Stunden eingeteilt wurde. Dieser Tag zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang war jahreszeitlich und nach Regionen unterschiedlich lang. Im Rahmen der Liturgiereform wurde das Stundengebet reduziert, so dass es heute meist nur noch fünf oder sechs Gebetszeiten gibt: die Laudes bei Tagesanbruch; Terz, Sext oder Non sind die kleinen Horen, die dreimal, um 9, 12 und 15 Uhr den Tag unterbrechen; die Vesper gegen 18 Uhr beendet die Arbeit des Tages; die Komplet beendet den Tag.

Früher das niedrigste Weiheamt (Weihe) in der kath. Kirche. Der Subdiakon half dem Diakon bei seinen Aufgaben in der Hl. Messe. Seine Hauptaufgabe war der Dienst am Altar und die Lesung der Epistel. Die Subdiakonatsweihe wurde 1972 abgeschafft.

Unterstützt den Leiter (Regens) eines Priesterseminars in seinen Aufgaben.

Lat. subsidiarius = »als Aushilfe Dienender«; Bez. für einen Priester, der in einer Pfarrei wohnt und in der Seelsorge der Gemeinde  mithilft, seine Hauptaufgabe aber außerhalb der Pfarrei hat (z.B. als Schul- oder Krankenhausseelsorger).

Ein Grundsatz der Katholischen Soziallehre, wonach eine gesellschaftliche oder staatliche Aufgabe soweit möglich von der jeweils unteren, kleineren Einheit wahrgenommen wird (Verpflichtung zur Eigenverantwortlichkeit). Was der Einzelne oder eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe aus eigener Initiative leisten kann, soll nicht auf die nächstgrößere Gemeinschaft übertragen werden. Die übergeordnete größere Gemeinschaft (Staat oder Kommune) soll aber die untergeordneten so weit unterstützen, dass diese ihre Aufgaben bewältigen können (Hilfe zur Selbsthilfe).

Ein Erzbischof, der der Leiter der Ersten Sektion des Staatssekretariats und für die Allgemeinen Angelegenheiten im Vatikan zuständig ist.

Lat. suburbicarius = »vor der Stadt gelegen«; die sieben Bischofssitze, die die Stadt (lat. urbs) Romumgeben und den Kardinalbischöfen als Titularbistümer zugeordnet sind, jedoch jeweils von einem eigenen Bischof geleitet werden: Ostia, Palestrina, Porto und Santa Rufina, Albano, Velletri-Segni, Frascati, Sabina-Poggio Mirteto. Seit Jahrhunderten gibt es allerdings nur sechs Kardinalbischöfe. Das Titularbistum Ostia hat daher seit dem 13. Jh. stets der Vorsitzende des Kardinalskollegiums (Kardinaldekan) zusätzlich zu seinem anderen suburbikaren Bischofssitz inne.

Auch: Suffraganbischof; ein Diözesanbischof, der einem Metropoliten (Erzbischof) zugeordnet ist.

Auch: Suffragandiözese; ein der Kirchenprovinz zugeordnetes Bistum. Ein Suffraganbistum wird von einem Bischof geleitet, der im Rahmen des kirchl. Rechts (CIC) eigenständig arbeitet. Meist wird der Bischof von dem zuständigen Erzbischof in sein Amt eingeführt bzw. begraben. Nur in einigen kirchenrechtl. Angelegenheiten ist das Erzbistum als Berufungsinstanz zuständig, z.B. in der Ehegerichtsbarkeit.

Sühne oder Wiedergutmachung bezeichnet den Akt, durch den ein Mensch, der gesündigt hat, sich wieder mit Gott versöhnen lässt (siehe auch: Sünde).

Siehe: Apostolische Sukzession.

Im Gegensatz zur Erbsünde ein bewusstes, gewolltes Denken und Handeln des Menschen, durch das sein Verhältnis zur Schöpfung und zum Schöpfer gestört wird, z.B. durch vorsätzliche Missachtung des Willens Gottes oder durch egozentrische Rücksichtslosigkeit gegenüber Mitmenschen. Der Ursprung des Begriffs ist nicht genau bekannt; vermutlich hängt er mit »sich absondern« zusammen, weil  Sünde die Beziehung zu Gott und den Menschen stört und zu Vereinzelung und Einsamkeit führt. Minderschwere Sünden (die nicht voll vorsätzlich und in keiner gravierenden Sache begangen wurden) nennt man »lässlich«. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe »Sünde« und »Schuld« nicht streng getrennt. Siehe auch: Erbsünde. Siehe auch: Reue. Siehe auch:Beichte. Siehe auch: Vergebung der Sünden. Siehe auch: Pönitentiar.

Bez. für den im Alten Testament (Gen 3) geschilderten Ungehorsam des ersten Menschenpaars Adam und Eva gegenüber Gott.

Lat. »der Obere«; der Leiter oder Vorsteher eines Klosters; in zahlreichen Ordensgemeinschaften auch der Titel des oder der Generaloberen (siehe auch: Obere).

Eine Beugestrafe, die nur gegen Kleriker verhängt wird, und zwar von ihren geistlichen Vorgesetzten ab dem Ortsbischof. Ihnen ist damit verboten, ihr Amt auszuüben (z.B. Sakramente zu spenden) oder von ihrer Leitungsgewalt Gebrauch zu machen.

Abk. für Societas Verbi Divini, Steyler Missionare, kath. Ordensgemeinschaft.

Lat.: »Verzeichnis der Irrtümer«, 1864 veröffentlicht; Bez. für die Zusammenstellung von 80 Thesen, die Papst Pius IX. verurteilte. Der Syllabus stand im Hintergrund bei der Einführung des Antimodernisteneides durch Papst Pius X.

Griech. sy´mbolon = »Zusammengefügtes, Erkennungszeichen«;
1. Sinnbild oder Hinweis auf eine Person oder Sache (z.B. steht die weiße Taube symbolisch für den Heiligen Geist).
2. Im 2. Jh. kam das »Symbolum« als Begriff für das Glaubensbekenntnis der Kirche auf; siehe auch: Credo.
3. In der heutigen Theologie meint Symbol eine Wirklichkeit, die sich in einer anderen Person äußert; z.B. bringt sich Gottvater durch Jesus Christus zur Erscheinung (Realsymbol).

Griech. sy´nodos (»gemeinsamer Weg, Zusammenkunft«) bezeichnet ebenso wie das lat. concilium (»Rat, Zusammenkunft«) eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. Teilnehmer sind Synodale bzw. Konzilsväter. In Deutschland hat die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland, auch Würzburger Synode genannt, von 1971 bis 1975 versucht, die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils umzusetzen.

Griech. sy´nodos = »gemeinsamer Weg, Zusammenkunft«. Das geltende Kirchenrecht kennt die Bischofssynode als Beratungsgremium des Papstes und die Diözesansynode, eine »Versammlung von ausgewählten Priestern und anderen Gläubigen der Teilkirche« (can. 460) zur Unterstützung des Diözesanbischofs. Eine gemeinsame Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland fand 1971 bis 1975 in Würzburg statt (siehe auch: Würzburger Synode).

Bez. für die drei Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas, deren Evangelien zum Teil auf den gleichen Quellen gründen und Textparallelen aufweisen, die in einer Synopse (Zusammenschau) nebeneinandergestellt werden können.

Quelle: Katholisch A bis Z | Manfred Becker-Huberti, Ulrich Lota | Herder Verlag

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