Im allgemeinen Sinn Bez. für die verschiedenen Phasen des Jahres; im kirchlichen Festkalender Bez. für zwei Phasen: »Zeit im Jahreskreis« heißt die Phase zwischen dem Weihnachts- und dem Osterfestkreis (Weihnachten, Ostern) und ebenfalls die Zeit zwischen dem Osterfestkreis und dem Weihnachtsfestkreis.

Der Apostel Jakobus d. Ä. soll in Spanien missioniert haben. Der Legende nach wurde sein Grab 818–834 in Galizien entdeckt und zum Mittelpunkt des dann Santiago de Compostela (sprachlich abgeschliffen von Sanct Jacobus und campus stellae: »Sternenfeld«) genannten Ortes, wohin sich bald eine Wallfahrt richtete. Die Wallfahrtswege nach Santiago finden sich in ganz Europa und sind in zahlreichen Fällen in den letzten Jahres renoviert worden. Die Wallfahrt nach Santiago gilt nicht nur für Katholiken als ein Weg »nach innen« oder zu Gott hin.

Bibelausgabe mit dem besonders ausführlichen und kenntnisreichen Kommentar der französischen Dominikaner von Jerusalem; bis zur Mitte der 1980er Jahre mit der Herder-Bibelübersetzung, seitdem (unter dem Namen »Neue Jerusalemer Bibel«) mit der Einheitsübersetzung.

Lat. Societas Jesu = »Gesellschaft Jesu«, Abk. SJ; größter Männerorden der kath. Kirche, hervorgegangen aus einer von dem Spanier Ignatius von Loyola 1534 gegr. religiösen Gemeinschaft. Hauptziel der Jesuiten ist die Ausbreitung, Festigung und Verteidigung des kath. Glaubens durch Mission, Predigt, Seelsorge, Unterricht,  wissenschaftliche Arbeit und geistliche Übungen (siehe auch: Exerzitien). Jesuiten müssen eine lange und gründliche Ausbildungszeit durchlaufen. Nach zweijährigem Noviziat folgt ein fünfjähriges Studium und nach der Priesterweihe ein Aufbaustudium von mindestens zwei weiteren Jahren. Jesuiten verzichten auf klösterliche Abgeschiedenheit und eine spezifische Ordenskleidung. Professen legen ein zusätzliches Gehorsamsgelübde ab, sich vom Papst zu jeder Arbeit senden zu lassen, die dieser ihnen aufträgt.

Ein 1872 von Bismarck erlassenes Gesetz, das die Tätigkeit des Jesuitenordens im Dt. Reich verbot – eine Maßnahme unter anderen, um den politischen Einfluss der kath. Kirche zu brechen. In der Schweiz galt das Jesuitenverbot bis 1973. Siehe auch: Kulturkampf.

Siehe: Barock.

Der menschgewordene Sohn Gottes; die Bez. setzt sich zusammen aus der griech. Form des hebr. Namens Jehoschua oder Josua (= »JHWH ist Heil« bzw. »JHWH hilft«) und der Beifügung Christusn (griech. »der Gesalbte«), der griech. Form des hebr. Messias. Nach christlicher Glaubenslehre ist Jesus Christus der von Gott gesandte Erlöser der Welt.

Mit diesen vier Buchstaben (dem sog. Tetragramm) wird der hebr. Name für Gott wiedergegeben. Nach jüdischer Tradition darf der Gottesname nicht ausgesprochen werden. Die christliche Theologie hat aus Respekt vor dieser Ansicht die Umschreibung mit vier Buchstaben übernommen und ersetzt damit die obsolete Bezeichnung »Jahwe«. Aussprechen kann man das Tetragramm mit »der Herr«.

In romanischen und gotischen Kirchen der Raum zwischen vier im Quadrat oder Rechteck stehenden Pfeilern, meist auch eine eigene Gewölbeeinheit. Außerdem: hölzernes Geschirr für Rinder. Das Joch steht auch symbolisch für den Guten Hirten (vgl. Mt 11, 29.30); siehe auch: Pallium.

Einer der vier Evangelisten (Symbol: Adler). Der Evangelist Johannes ist nicht identisch mit dem gleichnamigen Apostel, der nach dem Tod Jesu zusammen mit Petrus und Jakobus in der Jerusalemer Urgemeinde eine führende Rolle innehatte.

Johannes der Täufer (Baptist).

Abk. Joh; das vierte und jüngste Evangelium im Neuen Testament; Verfasser, Ort und Zeit der Abfassung sind nicht sicher geklärt, wahrscheinlich ist es im letzten Jahrzehnt des 1. Jh. n.Chr. in Syrien oder Kleinasien entstanden; in Sprache und Gedankenführung sowohl vom griech. als auch vom jüd. Denken und Leben geprägt. Die Herrlichkeit Gottes offenbart sich in Jesus Christus, dem fleischgewordenen Wort Gottes, der zur Glaubensentscheidung herausfordert.

1944 von dem Schweizer Theologen Hans Urs von Baltharsar (* 1905, † 1988) und der Ärztin Adrienne Kaegi-von Speyr (* 1902, †1967) gegr. Säkularinstitut, zunächst für Frauen, später auch für Männer (siehe auch: Laien und Priester).

Auch: Johannniter oder Hospitaliter genannt; Bez. für den ältesten geistlichen Ritterorden, der im 11. Jh. als Hospitalbruderschaft in Jerusalem entstand und sich nach der Reformation in den Malteserorden und den Johanniterorden aufspaltete. Zwar wurde die Ordensprovinz  (Ballei)des Johanniterordens in Brandenburg 1811 aufgelöst, nicht aber die Gemeinschaft der Ritter als Personenverband. Er ging 1852 im evangelischen Preußischen Johanniterorden zur Krankenpflege auf, dem heute rund 4.000 Mitglieder (Ritter) angehören. Sitz: Berlin.

Urspr. »Jobeljahr« von hebr. jobel = »Widder, Ziege«, dann »Klang des Schofars«, des rituellen Widderhorns, das ein Jubeljahr ankündigte; nach sieben mal sieben Sabbatjahren wurde ein Jubeljahr (auch: Erlassjahr) ausgerufen, das den Sklaven Freiheit brachte (Lev 25, 9). Die mittelalterliche Kirche hat das Jubeljahr als Heiliges Jahr übernommen, das urspr. alle 50 Jahre, später in kürzeren Abständen von 25 Jahren angesetzt wurde. Das Heilige Jahr wird als geistliches Ereignis mit Wallfahrten und Ablässen (Ablass) begangen.

Erstes Wort des Introitus am Fünften Fastensonntag (früher: Erster Passionssonntag), mit dem die Passionszeit beginnt (lat. Judica me, Deus = »Schaff’ Recht mir, Gott«), deshalb auch: Sonntag Judica.

Griech. ho mathetos, lat. discipulus, ahd. jungiro = »Lehrling«; Bez. für jene Menschen im NT, die sich Jesus anschlossen und ihm folgten. Aus dem Kreis der Jünger erwählte Jesus die zwölf Apostel. Während die Apostel ausschließlich Männer waren, gehörten zur Schar der Jünger auch Frauen (Jüngerinnen), die in einigen Fällen namentlich bekannt sind (z.B. Maria von Magdala).

Jener Tag, der am Ende der Schöpfung steht, an dem das Jüngste Gericht stattfindet. (Siehe auch: Apokalypse, siehe auch: Eschatologie.

Seit der jüdischen Apokalyptik gibt es die Vorstellung von einem endzeitlichen Gericht Gottes, dem sich jeder Mensch stellen muss. Der »Tag Jahwes« im Alten Testament (Amos 5, 18–20) wird im Neuen Testament zum Weltgericht Christi, der die Guten von den Schlechten trennt (Mt 25, 31ff.). Während im frühen Christentum das Weltgericht am Jüngsten Tag symbolisch dargestellt wurde (Scheiden von Böcken und Schafen, klugen und törichten Jungfrauen) entwickelte sich seit dem 8. Jh. zunächst in der byzantinischen Kunst ein Bildprogramm, das den thronenden Christus als Weltenrichter und Engel und Teufel beim Aussortieren der Gerichteten zeigt. Die weltweit bekannteste Darstellung dürfte das Weltgericht Michelangelos in der 3Sixtinischen Kapelle im Vatikan sein. Siehe auch: Jüngster Tag, siehe auch: Apokalypse.

Im Allgemeinen die Rechtshoheit innerhalb eines Gebietes, im Speziellen der katholischen Kirche die Rechts- und Verwaltungshoheit eines Bischofs in seiner Teilkirche, meist einem Bistum, seinem Jurisdiktionsbezirk.

Lat. »Gerechtigkeit und Friede«; 1967 gegr. Päpstlicher Rat zur Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechten. Aufgabe ist die Vernetzung kirchlicher Akteure im Bereich der sozialen und der politischen Arbeit und die Mitarbeit an politischen Konzepten. Träger der deutschen Sektion von Justitia et Pax sind DBK und ZdK.

Quelle: Katholisch A bis Z | Manfred Becker-Huberti, Ulrich Lota | Herder Verlag

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