Lat. »Wir haben einen Papst«; mit diesen Worten stellt der ranghöchste Kardinaldiakon auf der Benediktionsloggia der Peterskirche in Rom den neu gewählten Papst vor. Der vollständige traditionelle Text lautet: »Annuntio vobis gaudium magnum. Habemus papam: Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum (Vorname), Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem (Nachname), qui sibi nomen imposuit (gewählter Papstname).« (»Ich verkünde euch große Freude, wir haben einen Papst: Seine Eminenz, den hochwürdigen Herrn [Vorname], der Heiligen Römischen Kirche Kardinal [Nachname], welcher sich den Namen [gewählter Papstname] gegeben hat.«)

Lat. »Kleidung, Gewand«; Bez. für die Tracht von Ordensgemeinschaften; bei den Männerorden besteht der Habit aus einem Talar, der durch einen Strick, Gürtel oder ein Zingulum (Stoffgürtel oder Bauchbinde), gehalten wird. Einige Orden (z.B. Benediktiner) tragen dazu ein Skapulier oder eine Mozetta (z.B. Augustiner-Chorherren). Für viele Frauenorden gehört ein Schleier zum Habit. Das Aussehen der Ordenstracht haben die einzelnen Ordensgemeinschaften in ihren Regeln, Konstitutionen oder Satzungen genau festgelegt. Ein brauner Habit lässt zumeist auf einen franziskanischen (siehe auch: Franziskaner), ein weißer auf einen dominikanischen dominikanischen (siehe auch: Dominikaner) Orden schließen.

Auch Wetterhahn; findet sich auf vielen Türmen von (nicht nur katholischen) Kirchen; erinnert an das Wort Jesu an Petrus: »Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen« (Matthäus 26, 34).

Hebr. »Lobet Gott!«; auch: Alleluja; Jubel-und Gebetsruf im Alten Testament, bes. in den Psalmen; in die christliche Liturgie übernommener österlicher Jubelruf der Kirche, der in der Hl. Messe v. a. vor der Verkündigung des Evangeliums gesungen wird, allerdings nicht in der Fastenzeit.

Eine Kirche, bei der die Seitenschiffe die gleiche Höhe haben wie das Mittelschiff, das infolgedessen ohne eigene Fenster bleibt.

Schon im Alten Testament werden Segenshandlungen durch Handauflegung vollzogen, z.B. wenn Jakob Ephraim und Manasse segnet (Gen 48, 13ff.). Auch Jesus von Nazaret praktizierte die Handauflegung, etwa wenn er Kinder segnete (Mt 19, 13ff.). Die Apostelgeschichte berichtet von der Handauflegung im Rahmen der Einsetzung in ein Amt, beispielsweise bei Stephanus (Apg 6, 5ff.), und bei der Erweckung von Gnadengaben (1 Tim 4, 14; 2 Tim 1, 6). Die kath. Kirche praktiziert die Handauflegung v. a. im Zusammenhang mit der Sakramentenspendung (Taufe, Firmung, Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe).

Die Handkommunion als Alternative zur sonst üblichen Mundkommunion tauchte nach Jahrhunderten erstmals Ende der 1960er Jahre wieder in der kath. Kirche auf. Zuerst wurde sie während der Konzilszeit in den deutschsprachigen Ländern ohne Erlaubnis und gegen den Widerstand von Papst Paul VI. eingeführt. Mit seiner Enzyklika »Ecclesia de Eucharistia « vom 17. April 2003 hat Papst Johannes Paul II. die Bedeutung der Eucharistie für die Kirche herausgestellt und auch den Kommunionempfang geregelt: »Obwohl jeder Gläubige immer das Recht hat, nach seiner Wahl die heilige Kommunion mit dem Mund zu empfangen, soll in den Gebieten, wo es die Bischofskonferenz erlaubt und der Apostolische Stuhl rekognosziert hat, auch demjenigen die heilige Hostie ausgeteilt werden, der das Sakrament mit der Hand empfangen möchte. Man soll aber sorgfältig darauf achten, dass der Kommunikant die Hostie sofort vor dem Spender konsumiert, damit niemand mit den eucharistischen Gestalten in der Hand weggeht. Wenn eine Gefahr der Profanierung besteht, darf die heilige Kommunion den Gläubigen nicht auf die Hand gegeben werden« (92). Dieser Text bildet den Hintergrund für die Instruktion »Redemptionis Sacramentum« vom 25. März 2004, die als Ergänzung und disziplinäre Konkretisierung bereits in der
Enzyklika angekündigt worden war.

Abk. HHCJ, engl. Dienerinnen des heiligen Kindes Jesus.

Griech. haíresis = »Auswahl, Sekte«; eine von der offiziellen Kirchenlehre abweichende Auffassung, auch: Irrlehre bzw. Ketzerei. Während bei der Häresie Einzelne oder eine Gruppe vom Glauben der Mehrheit abweichen, spaltet sich beim Schisma ein größerer Teil der Kirche ab, um sich als neue Kirche zu verselbständigen.

Eine Person, deren Lehre in gravierenden Punkten von der offiziellen Kirchenlehre abweicht. Siehe auch: Häresie.

Ahd. heilant = »der heilt, erlöst«; Bez. für Jesus Christus als Heilsbringer (siehe auch: Messias), Erlöser und Retter.

Ahd. heilag, heilig = »geweiht, heilbringend, zum Heil bestimmt«; Heiligkeit ist die Eigenschaft Gottes (Num 27, 14), »heilig« bezeichnet das göttlich Vollkommene. Im allg. Sprachgebrauch wird »heilig« oder »das Heilige« benutzt i. S. v. »das, was zur göttlichen Macht gehört oder von ihr erfüllt ist« (vgl. sakral im Gegensatz zu profan = »weltlich«).

In der Heiligen Schrift (geforderte) Anrede an alle Christen; in späteren Jahren v. a. Bez. für Verstorbene, die wegen ihres Glaubens hingerichtet worden waren (siehe auch: Martyrer) oder die ihren Glauben durch ihr Leben besonders bekannt hatten (siehe auch: Bekenner). Es geht um Menschen, deren Leben als geglückt gelten darf, weil darin etwas von der Nähe Gottes deutlich wurde. Heiliggesprochen wurde man im ersten Jahrtausend durch faktische Verehrung des Volkes. Ulrich von Augsburg war 993 der Erste, der vom Papst heiliggesprochen wurde. Seit 1234 behält sich der Heilige Stuhl eine förmliche Kanonisierung vor, die heute in zwei Stufen erfolgt: Der Heiligsprechung geht die Seligsprechung voran. Im Gegensatz zu Seligen werden Heilige in der ganzen Kirche, also weltweit, verehrt und um Fürsprache angerufen. Heiligenbildern sind i.d.R. ikonographische Attribute beigegeben, die eine Identifizierung des oder der Heiligen ermöglichen (z.B. wird die hl. Barbara mit einem Turm dargestellt).

Nach dem Matthäusevangelium (Mt 2, 1–12) die Weisen (auch: Magier oder Sterndeuter) aus dem Morgenland, die einen Stern sahen, dem sie bis zum Geburtsort Jesu in Betlehem folgten, um dem neugeborenen »König der Juden« zu huldigen. Aufgrund der drei symbolischen Geschenke –Gold, Weihrauch, Myrrhe – ging man schon im 3. Jh. davon aus, dass es sich um drei Weise handelte. Unter Verweis auf Psalm 72, 10, wonach »Könige von Tarsis, Saba und Seba« Gaben bringen, wurdenaus den Weisen alsbald Könige. Seit dem 9. Jh. sind die Namen Caspar, Balthasar und Melchior belegt. Die drei stehen sowohl für die unterschiedlichen Lebensalter – Jüngling (Melchior), Mann/Erwachsener »in den besten Jahren« (Balthasar) und Greis (Caspar) – als auch für die damals bekannten drei Kontinente: Asien, Europa und Afrika, weshalb zunächst Caspar, dann Melchior als »Mohr« galt. Die angeblichen Reliquien der Heiligen Drei Könige, aufgefunden von Kaiserin Helena (* 248/249, †328/329), der Mutter des ersten christlichen römischen Kaisers Konstantin (* 280, †337), befanden sich seit dem 4. Jh. in Mailand. Nachdem Kaiser Friedrich Barbarossa 1162 die Stadt erobert und zerstört hatte, bemächtigte er sich auch dieser Gebeine. Er überließ sie seinem Kanzler, dem Kölner Erzbischof Rainald von Dassel (1159–1167), der die Reliquien 1164 feierlich nach Köln überführte. Dort wurde 1180 bis 1225 von Nikolaus von Verdun, dem »Meister von Verdun«, ein kostbarer Reliquienschrein angefertigt, der sich noch heute im Kölner Dom befindet.

Maria, Josef und das Jesuskind. Siehe auch: Fest der Heiligen Familie, siehe auch: Flucht der Heiligen Familie.


Siehe: Messe.

Lat. nox sacratissima = »heiligste Nacht«; Bez. für zwei Nächte im kirchlichen Festjahr: die Nacht von Karsamstag auf Ostern sowie – allg. eingebürgert – die Nacht vom 24. Dezember auf Weihnachten bzw. für den ganzen 24. Dezember. Ihren Charakter haben die beiden Nächte dadurch empfangen, dass sie die Nächte sind, die Christen durchwachen sollen, um im Symbol der aufgehenden Sonne Jesus Christus zu erblicken, der als Menschgewordener bzw. Auferstandener erscheint.

Die Öle, die in der kath. Kirche vor allem für Salbungen bei der Taufe, der Firmung, der Priester- und Bischofsweihe (siehe auch: Weihesakrament) und der Krankensalbung gebraucht werden. Es wird unterschieden zwischen dem Katechumenenöl (zur Salbung der Taufbewerber), dem Krankenöl (zur Feier der Krankensalbung) und dem Chrisam (für Taufe und Firmung, Priester- und Bischofsweihe, Altar- und Kirchweihe, Sakramentalien). Die Heiligen Öle werden vom Bischof während der Karwoche in einem festlichen Gottesdienst (sog. Chrisam-Messe) geweiht. Verwendet wird Olivenöl, dem im Falle des Chrisams Duftstoffe (Balsam) beigemischt werden. Dem aus den Früchten des Olivenbaums gewonnenen Öl wird von alters her eine besondere Kraft zugeschrieben. Es bringt die stärkende und heilende Zuwendung Gottes und die Gemeinschaft mit Christus (dem Gesalbten) zum Ausdruck.

Andere Bez. für die Bibel.

Bez. für ein Verzeichnis der Heiligengedenktage aus dem Festkalender, das sich nach dem General-, Regional- und dem oder den jeweiligen Diözesankalendern richtet.

 Auch: Gloriole, siehe auch: Nimbus; ein Lichtkreis, eine Lichtscheibe oder ein Strahlenkranz zur Kennzeichnung göttlicher oder heiliger Personen. Ein Heiligenschein, der die ganze Figur kreisförmig umgibt, heißt Aureole, der mandelförmige Heiligenschein wird Mandorla genannt; die Ganzkörperheiligenscheine dienen in der christlichen Kunst fast ausschließlich als Attribute für Christus und Maria.

Siehe: Schwestern von der heiligen Maria Magdalena Postel.


Auch: Heiligabend; die Nacht vom 24. auf den 25. Dezember (siehe auch: Weihnachten). Der Begriff leitet sich ab von lat. nox sacratissima = »heiligste Nacht«, was sich aber neben der Nacht auf Weihnachten auch auf die Osternacht bezieht. Siehe auch: Sonnenuntergang.

Die dritte Person des dreieinigen Gottes (siehe auch: Dreifaltigkeit); wird in der Kunst häufig in Form einer fliegenden Taube dargestellt, die meist von einem Strahlenkranz umgeben ist oder Strahlen auf ein heiliges Geschehen aussendet. Im Mittelalter wurde die Dreifaltigkeit auch durch einen Männerkopf mit drei Gesichtern ausgedrückt. Weitere Symbole für das Wirken des Heiligen Geistes sind Feuer und Flammen, häufig dargestellt als Feuerzungen. Davon ist auch im »Pfingstbericht « der Apostelgeschichte die Rede: »Dann sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnen ließ sich eine Feuerzunge nieder. Alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen in verschiedenen Sprachen zu reden, jeder, wie es ihm der Geist Gottes eingab« (Apg 2,3). Siehe auch: Gaben des Heiligen Geistes.

Das Gewand Jesu, das nach dem Johannesevangelium (Joh 19, 23) von den Soldaten unterm Kreuz verlost wurde und seit dem 12. Jh. als bedeutendste Reliquie im Trierer Dom aufbewahrt wird, verschlossen in einem Holzschrein unter einem klimatisierten Glaszelt in der Heilig- Rock-Kapelle. Wie das Gewand Christi nach Trier kam und ob es echt ist, kann wissenschaftlich nicht festgestellt werden. Für Gläubige ist die Reliquie ein Symbol für Christus und die Einheit der Kirche. Der Überlieferung nach hat die hl. Helena (* 248/249, †328/329), die Mutter Konstantins des Großen, den Heiligen Rock bei ihrer Pilgerfahrt in Jerusalem gefunden und anschließend der Trierer Kirche geschenkt. Regelmäßige Wallfahrten seit 1513 machten die Reliquie weit über die Grenzen Triers hinaus bekannt. Die letzte große Heilig-Rock-Wallfahrt, bei der das Gewand Christi zu sehen war, fand 1996 statt und führte über eine Million Pilger nach Trier. Seitdem veranstaltet das Bistum Trier einmal jährlich die »Heilig- Rock-Tage«, ein zehntägiges diözesanes Glaubensfest mit gottesdienstlichen Feiern und Veranstaltungen.

Auch: Apostolischer Stuhl, Päpstlicher Stuhl; Bischofssitz des Papstes als Nachfolger des Apostels Petrus in Rom. Gemeint ist:
1. das Amt des Papstes und Bischofs von Rom mit den in seinem Auftrag handelnden römischen Verwaltungsbehörden (siehe auch: Kurie);
2. der Apostolische Stuhl (und damit der Papst) als Völkerrechtssubjekt, der am Völkerrechtsverkehr teilnimmt, diplomatische Beziehungen zu anderen souveränen Ländern unterhält, Verträge und Abkommen schließt und Mitglied internationaler Nichtregierungsorganisationen ist.
Zu unterscheiden ist zwischen dem Heiligen Stuhl und dem 1929 gegr. Staat der Vatikanstadt mit eigenem Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt. Bei den Vereinten Nationen ist der Heilige Stuhl (und nicht der Vatikanstaat) als permanenter Beobachter zugelassen. Er darf bei der Jahresvollversammlung in die Debatte eingreifen und hat auch das Recht zu antworten, soweit es um ihn selbst geht.

Siehe: Jubeljahr.

Allg.-kirchl. Bezeichnung für den geographischen Raum im Nahen Osten, in dem die Frühgeschichte Israels und des Urchristentums lokalisiert wird.

Siehe: Inquisition.

Lat. Kanonisation; in der kath. Kirche die feierliche und endgültige Erklärung, dass ein Verstorbener rechtmäßig als Heiliger verehrt und deshalb allgemein und öffentlich um seine Fürbitte bei Gott angerufen werden darf. Der Heiligsprechung geht ein abgeschlossenes, kirchenrechtl. genau geordnetes Verfahren (Heiligsprechungsprozess) voraus; zu den Voraussetzungen gehört u. a., dass zuvor bereits eine Seligsprechung des oder der Betreffenden erfolgt ist. Die Heiligsprechung erfolgt in einem liturgischen Akt, der seit 1234 allein dem Papst vorbehalten ist. Siehe auch: Seligsprechung.

Als Heiligtum können Wallfahrtsstätten, Gegenstände der Verehrung, besondere Kirchen u. Ä. bezeichnet werden.

Bez. für verehrte Reliquien oder Bildwerke im kirchl. Raum, denen Heilswirkung nachgesagt wird.

Siehe: Primiz.

Siehe: Salesianerinnen.

Siehe: Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

Siehe: Hochfest.

Siehe: Vaterunser.

Siehe: Sonntag.

Meist in der Ecke der Küche befand sich früher in katholischen Haushalten fast immer ein Kreuz mit der plastischen Darstellung des Gekreuzigten. Dieser Herrgottswinkel war der Mittelpunkt des Hauses. Im Blick darauf wurde das Tischgebet verrichtet, unter seinen Augen betete man bei Sturm, Hagel und Gewitter und wenn ein Familienmitglied auf den Tod erkrankte. Meist in Verbindung mit dem Herrgottswinkel wurde auch der Maialtar aufgebaut.

Hochfest, das am dritten Freitag nach Pfingsten gefeiert wird. In der Herz-Jesu-Verehrung wird Jesus Christus unter dem Symbol seines Herzens als die personifizierte Liebe verehrt. Bezugstext ist Joh 19, 34: das durchbohrte Herz des Gekreuzigten als Quelle der Sakramente und der Kirche. Deshalb heißt es in der Präfation des Hochfestes vom Heiligsten Herzen Jesu: »Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche. Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heiles.« Entstanden ist  die  Herz-Jesu-Verehrung  in  der Mystik  des Spätmittelalters, verstärkt wurde sie durch die Visionen (1673 und 1675) der französischen Nonne Margareta Maria Alacoque. Diese volksfromme Form der Spiritualität wurde durch die Jesuiten, v. a. im Rahmen ihrer Volksmission, verbreitet. Im 18. und 19. Jh. war die Herz-Jesu-Verehrung bes. aktuell. Das Fest wurde im Jahr 1856 von Papst Pius IX. eingeführt.

Wird an jedem ersten Freitag im Monat begangen. In der Hl. Messe beten die Gläubigen bes. um Priester- und Ordensnachwuchs. Das Allerheiligste wird ausgesetzt und der sakramentale Segen gespendet.

Lat. Missionarii Sacratissimi Cordis Iesu, Abk. MSC; kath. Männerorden, gegr. 1854 von dem französischen Priester Jules Chevalier (* 1824, † 1907). In 50 Ländern arbeiten die Missionare als Seelsorger, Erzieher und Handwerker.

Lat. Congregatio Sacerdotum a Sacro Corde Iesu, Abk. SCJ; kath. Männerorden. DieHerz-Jesu-Priester werden nach ihrem Gründer Pater Léon Dehon (* 1843, † 1925) auch Dehonianer genannt. Die 1878 in Frankreich gegr. Ordensgemeinschaft versteht sich als »apostolische Gemeinschaft, die seelsorgerische und soziale Aufgaben wahrnimmt«. Herz-Jesu-Priester wirken in mehr als 40 Ländern. Sie sind u. a. in der Priesterausbildung tätig, bieten Exerzitien an und unterhalten Krankenhäuser und Schulen.

Abk. für Handmaids of the Holy Child Jesus, Dienerinnen des heiligen Kindes Jesu, kath. Frauenorden.

Die Über- und Unterordnung der Amtsträger in der kath. Kirche, bezogen auf den Papst, die Bischöfe, Priester und Diakone. Die Hierarchie ist eine Organisationsstruktur wie auch eine Gliederung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Papst und Bischöfe nehmen aufgrund ihrer Leitungs- und Lehraufgaben und Jurisdiktion eine übergeordnete Stellung ein.

Siehe: Weihbischof, Siehe: Titularbischof.

Nach traditioneller Vorstellung ist der Himmel die Sphäre Gottes jenseits und außerhalb der bekannten Welt. Nach heutiger Vorstellung ist der Himmel kein Ort, sondern ein Zustand, bei dem ein verstorbener Mensch unverstellt und ungehindert mit Gott eins ist. »Jenseits« oder» Transzendenz« bezeichnet eben diesen Zustand, der unserer menschlichen Erfahrung unzugänglich ist, solange wir leben. Der Himmel ist damit weder ein bestimmter Ort im Jenseits noch ein Zustand der ewigen Ruhe. Den Gegensatz zum Himmel, einen Zustand der unauflösbaren Gottesferne, bildet die Hölle. (Siehe auch: Traghimmel.) 

»Hiob« oder »Ijob« ist die Hauptgestalt des gleichnamigen alttestamentlichen Buches (siehe auch: Altes Testament): ein heidnischer Gottesgläubiger, dessen Frömmigkeit und Gerechtigkeitsempfinden durch furchtbare Leiden (z.B. Krankheiten, Zerstörung des Besitzes) mehrfach hart geprüft wird. In verschiedenen Gesprächen mit seinen Freunden und mit Gott selber wird die Bedeutung des ungerechten Leidens analysiert. Hiob klagt Gott an und bekennt sich gleichzeitig gläubig zu ihm. Zum Ende des Buches stellt Gott ihm seine Familie und seinen Besitz wieder her. Ungeklärt bleibt allerdings die Frage, woher das Leid kommt, worin es seine Ursache hat; abgelehnt wird die damalige Auffassung, Leid sei die Folge von Sünde.

Siehe: Guter Hirt.

Rundschreiben von Bischöfen an die Gläubigen zu lehramtlichen und seelsorglichen Fragen oder Stellungnahmen zu brennenden Zeitfragen.

Siehe: Krummstab, siehe auch: Ferula.

Auch heute noch gebräuchliche Bez. für den Hauptaltar in einer kath. Kirche, im Unterschied zu den Zelebrations-, Seiten und Nebenaltären. Der Hochaltar ist i.d.R. nicht nur der größte Altar, sondern steht auch an der Stirnseite des Chors, der meist nach Osten ausgerichtet ist.

Lat. missa solemnis; eine bes. feierliche Hl. Messe an Sonntagen; als Messe mit Priester, Diakon und Subdiakon Dreiherrenamt, als Bischofsmesse Pontifikalamt genannt.

Hochfeste sind die höchsten Feste im kath. Kirchenjahr. Sie rücken besondere Glaubensinhalte oder bedeutende Heilige in den Mittelpunkt und haben Vorrang vor allen anderen kirchl. Festen oder Gedenktagen. Die kath. Kirche begeht folgende Hochfeste: Hochfeste des Herrn: Weihnachten (25. Dezember), Erscheinung des Herrn (6. Januar, Dreikönigsfest, Epiphanie), Verkündigung des Herrn (25. März), die drei österlichen Tage Gründonnerstag, Karfreitag, Ostern (beweglicher Festtermin), Christi Himmelfahrt (40 Tage nach Ostern), Pfingsten (50 Tage nach Ostern), Dreifaltigkeitsfest (Sonntag nach Pfingsten), Fronleichnam (Donnerstag der zweiten Woche nach Pfingsten), Herz-Jesu-Fest (Freitag der dritten Woche nach Pfingsten), Christkönigsfest (letzter Sonntag im Kirchenjahr);Hochfeste der Gottesmutter Maria: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria (8. Dezember), Hochfest der Gottesmutter Maria (1. Januar), Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel (15. August); Hochfeste der Heiligen: Hochfest des hl. Josef (19. März), Geburt des hl. Johannes des Täufers (24. Juni), Hochfest der Apostel Petrus und Paulus (29. Juni), Allerheiligen (1. November).

Auch: Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, gefeiert am 15. August. Die Feier der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, das Fest Mariä Himmelfahrt bzw. In Assumptione B.M.V., war in der Ostkirche schon vor dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 üblich. Die Westkirche hat dieses Fest spätestens im 7. Jh. übernommen. Die Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel wurde am 1. November 1950 durch Papst Pius XII. zum Dogma erhoben. Siehe auch: Unfehlbarkeit.

Fest der Unbefleckten Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria am 8. Dezember. In der kath. Kirche gilt dieses Marienfest als das bedeutendste, beinhaltet es doch die Besonderheit Mariens, die über sie hinaus und auf Christus verweist. Siehe auch: Unbefleckte Empfängnis Mariä empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Mariä.

Das zentrale Lob- und Dankgebet der Eucharistiefeier, das die Heilstaten Gottes in Erinnerung ruft, den Heiligen Geist herabruft und die Einsetzungsworte Jesu bei der Wandlung von Brot und Wein vergegenwärtigt.

Auch: Hochwürdiger Herr; früher die übliche Anrede für einen kath. Priester; die Anrede von Bischöfen und Prälaten lautete »Hochwürdigster Herr«.

Die zweite der drei »göttlichen Tugenden«, die der Apostel Paulus im 1. Brief an die Korinther nennt: »Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe« (1 Kor 13, 13). Hoffnung bezeichnet in diesem Zusammenhang eine positiv wertende Zukunftserwartung. Eine noch nicht eingetretene  positive Möglichkeit wird für realisierbar gehalten. Prospektiv (vorwegnehmend) wirkt eine solche Idee motivierend und stimulierend.

Nach biblischer Lehre und Aussagen Jesu Christi gibt es Himmel und Hölle, in denen die Menschen nach Tod und Gericht Aufnahme finden. Während das Bild vom Feuer für die Hölle in früheren Jahrhunderten den Ort der Qual symbolisierte, spricht man heute überwiegend nicht mehr von einem Ort, sondern von einem Zustand. Die Höllenqualen bestehen im Zustand der selbst verursachten endgültigen und auf ewig unüberbrückbaren Gottesferne. In der Hoffnung auf die Gnade Gottes ist – im Gegensatz zur Heiligsprechung – von keinem Menschen festgestellt, er sei der Hölle anheimgefallen.

Siehe: Engelsturz.

Wissenschaft von der Predigtlehre; Siehe auch: Predigt.

Griech. homília = »Zusammensein, Gemeinschaft, Unterricht«; kirchenlat. homilia = »Rede zum Volk«; Bez. für die Auslegung eines Bibeltextes durch den Priester oder Diakon im Gottesdienst. Siehe auch: Predigt.

Lat. hora = »Stunde«; Bez. für die nach einzelnen Tagesstunden benannten Feiern des Stundengebets: Laudes (Morgenlob),Terz (zur dritten Stunde), Sext (zur sechsten Stunde), Non (zur neunten Stunde), Vesper (Abendgebet zum Abschluss des Arbeitstages) und Komplet (Nachtgebet). Dabei zählt man den Tag von morgens sechs bis abends sechs Uhr (die dritte Stunde ist also neun Uhr). Hinzu kommt die zeitlich nicht festgelegte Lesehore, die an die Stelle der früheren Matutin, des Gebets vor dem Morgenlob, getreten ist.

Auch: Hosianna; aram. »Hilf doch!«; alttestamentlicher Gebets- und Freudenruf, der in die Liturgie als Heils- oder Huldigungsruf übernommen wurde. In der Eucharistiefeier ist das Hosanna mit dem Sanctus verbunden (»Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe«).

Siehe: Johanniterorden.

Lat. hostia = »Opfer«; Oblate aus reinem Weizenmehl und Wasser, die bei der Hl. Messe (siehe auch: Eucharistiefeier) konsekriert, d.h. in den Leib Christi verwandelt wird.

Auch: Pyxis; Aufbewahrungs- und Transportgerät für die Hostien, die bei der Messfeier und Kommunion benutzt werden. Der Hostienkelch wird auch Ziborium genannt.

Bez. einer Enzyklika Papst Pauls VI. von 1968 »Über die rechte Ordnung der Weitergabe des menschlichen Lebens«, darin wird die Unvereinbarkeit künstlicher Empfängsnisverhütung mit der kirchlichen Lehre festgehalten. Siehe auch: Königsteiner Erklärung.

Auch: Amikt; lat. humerus = »Schulter«; das Schultertuch, das als Teil des liturgischen Gewandes unter der Albe getragen wird.

Siehe: Fastenvelum.

Veraltete Abk. für Hochwürden.

Feierlicher Lob- und Preisgesang in der Liturgie.

Quelle: Katholisch A bis Z | Manfred Becker-Huberti, Ulrich Lota | Herder Verlag

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen