Herbeibringen von Brot und Wein vor der Wandlung in einer Eucharistiefeier.

Hebr. Gavri-El = »Gott ist mein Held«; Gabriel kommt im Alten Testament im Buch Daniel, im Neuen Testament im Lukasevangelium als Erzengel vor. Er wird als Interpret von Visionen und als Bote Gottes gesehen. Dargestellt wird er im Bereich der kath. Kirche vielfach mit einer Lilie, weil er Zacharias die Geburt des Johannes und Maria die Geburt Jesu verkündet hat.

Siehe: Kardinalshut.

Siehe: Paradies.

Erstes Wort des Introitus (lat. gaudete = »Freuet euch allezeit!«), des Eröffnungsverses in der Hl. Messe, am dritten Adventssonntag, deshalb auch »Sonntag Gaudete«. Anstelle des in der Adventszeit üblichen violetten Messgewandes kann der Priester auch ein rosa Messgewand tragen als Zeichen der Vorfreude auf das Weihnachtsfest.

Der Sonntag Gaudete hat im Sonntag Laetare seine Entsprechung. Beide Sonntage in der Fasten- bzw. Adventzeit nehmen das bevorstehende Heilsereignis, Ostern bzw. Weihnachten, schon in der Vorzeit in den Fokus, sind erfüllt von Vorfreude.

Siehe: Gemeinschaft christlichen Lebens.

Zwiesprache des Menschen mit Gott (Beten), bei der nicht nur Bitten und Fürbitten, sondern auch Anbetung und Dank vorgebracht werden. Kath. Gläubige beginnen das Gebet mit den Worten »Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes« und bekreuzigen sich zu Beginn und am Ende (Kreuzzeichen).

Im Rahmen der Hl. Messe werden Gebete meist kniend oder stehend vorgebracht. Traditionelle Gebetshaltungen sind das Falten der Hände, das Verschränken der Arme vor der Brust oder man streckt die Arme mit nach oben geöffneten Händen aus. Das Brevier bietet eine Zusammenstellung der wesentlichen Gebete in verkürzter Form. Durch Gebete und ein an Gott orientiertes Leben zeigt sich die Anerkennung des lebendigen Gottes, seines absoluten Unterschiedes zu jedem Geschöpf, seiner Heiligkeit und Allmacht.

Zu einzelnen Gebeten vgl. auch Angelus Domini, das Ewige Gebet, Magnificat, Novene, Rosenkranz, Stundengebet und Vaterunser.

Siehe: Vaterunser.

Bewegung, die 1844 in Frankreich entstand und sich rasch ausbreitete. Das Hauptanliegen ist, in einer Grundhaltung des
Gebets den normalen Alltag mit seinen Höhen und Tiefen in bewusster Verbundenheit mit Jesus zu leben und so apostolisch in die Welt hineinzuwirken. Neue Impulse hat das Gebetsapostolat durch die Charismatische Erneuerung erhalten. Es ist weltweit in 1600 Diözesen verbreitet und steht unter der geistlichen Leitung des Jesuitenordens.

Das Gedächtnis der Verstorbenen, auch Memorialwesen (von lat. memoria = »Gedächtnis«), Erinnerung oder Rememoratio
(lat. »Wiedererinnerung«) genannt, ist ein Teil der menschlichen Geschichte. Das Totengedenken lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen.

Die christliche Zeit wird geprägt durch den Glauben, dass der Tod nicht das Ende des Lebens bedeutet. Denn Christen hoffen darauf, am Jüngsten Tag aufzuerstehen und auf ewig in der Anschauung Gottes zu leben. Insofern gilt
der Todestag auch als »dies natalis«, als Tag der Geburt des neuen Lebens, der eigentliche Geburtstag. Bis zum Jüngsten Tag soll des Verstorbenen gedacht werden, damit er mit den Lebenden zusammen das ewige Leben erreicht. Das Gedächtniswesen sollte zugleich dazu beitragen, die Folgen irdischer Sünden des Verstorbenen zu tilgen, die dieser selbst nicht mehr tilgen kann.

»Seelgerät« nannte man die testamentarischen Stiftungen in diesem Sinn, »Memorialdienste« die Verpflichtungen der Lebenden zu Gottesdiensten und Gebeten für den Toten. Auch die Beteiligung an Bruderschaften und Gebetsverbrüderungen dienten der Heilsvorsorge und der späteren Erinnerung an den frommen Stifter.

Als Messias hat Jesus Christus Schmerz und Leid bis zum Opfertod hingenommen. Seine Mutter Maria hat als erste Christin mitgelitten. Daran erinnert das Fest des Gedächtnisses der Schmerzen Mariens am 15. September, auch Fest der Sieben
Schmerzen Mariä genannt.

Als die Sieben Schmerzen Mariens gelten: 1. Spruch Simeons, 2. Flucht nach Ägypten, 3. dreitägiger Verlust des Jesusknaben in Jerusalem, 4. Kreuzweg Jesu, 5. Kreuzigung Jesu, 6. Kreuzabnahme, 7. Grablegung Jesu.

Symbolfigur des Evangelisten Matthäus. Siehe auch: Engel.

Bez. zur Beschreibung der Reaktion der katholischen Kirche auf die Reformation durch Martin Luther. Von etwa 1540 bis in das 18. Jh. bemühte sich die katholische Kirche, politisch und religiös den Protestantismus einzudämmen und zurückzudrängen.
Ob Diplomatie oder Kirchenbau, alles diente der Rekatholisierung.

Zu unterscheiden ist die Gegenreformation von der Katholischen Reform.

Titel eines Kaplans, der einem Diözesanbischof als persönlicher Sekretär zur Seite steht und deshalb zur besonderen Verschwiegenheit verpflichtet ist.

Siehe: Heiliger Geist.

Bez. für kath. Bewegungen und Gemeinschaften, deren Mitglieder ihr Leben und ihren Alltag bewusst und sichtbar als Christen gestalten und auf diese Weise ihren Glauben in die Gesellschaft hineintragen wollen. Die vor allem nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entstandenen Gemeinschaften bestehen überwiegend aus Laien. Der Päpstliche Laienrat hat derzeit rund 120 überregional organisierte geistliche Bewegungen und Gemeinschaften anerkannt.

Auch: Kleriker; Bez. für Diakone, Priester (auch Ordenspriester) und Bischöfe. Die Aufnahme in den Klerus erfolgt mit der Diakonatsweihe. Alle übrigen Gläubigen werden als Laien bezeichnet.

1. Auch: Ordinariatskonferenz, ein Beratungsgremium des Diözesanbischofs. Ihm gehören alle Weihbischöfe der
Diözese, der Generalvikar und in manchen Diözesen alle Angehörigen des Domkapitels an.
2. In vielen Diözesen Ehrentitel für Priester, die sich auf besondere Weise verdient gemacht haben. Den Titel verleiht
i. d.R. der Ortsbischof.

Feierliches, vor Gott abgelegtes Versprechen. Mitglieder einer Ordensgemeinschaft legen ein feierliches Ordensgelübde ab und versprechen – entweder befristet (»zeitliches Gelübde«) oder lebenslang bindend (»ewiges Gelübde«) – Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam. Siehe: Evangelische Räte.

Siehe: Pfarrgemeinde.

Titel der Gemeindereferent(inn)en während der Ausbildungsphase. Seit der Würzburger Synode Berufsbezeichnung für in der Pastoral tätige Religionspädagogen, früher Seelsorgehelfer genannt.

Hauptamtliche Mitarbeiter(innen) in einer Pfarrgemeinde. Voraussetzung für diesen Beruf ist eine theologische und
gemeindepraktische Ausbildung. Der Aufgabenschwerpunkt liegt in der Unterstützung des Pfarrers und umfasst alle seelsorglichen Bereiche außer der Spendung der Sakramente. Einsatzgebiete sind die Katechese in Schule und Gemeinde, Erwachsenenbildung, Haus- und Krankenbesuche, karitative und soziale Dienste.
Die Einführung von Gemeindereferent(inn)en war ein Ergebnis der Würzburger Synode.

Rechtsträger von kath. Kirchengemeinden (Körperschaft des öffentlichen Rechts), die sich innerhalb eines Stadt- oder Kreisdekanats zusammenschließen. Verbandsorgane sind die Verbandsvertretung und der Verbandsausschuss. Vorsitzender dieser Gremien ist der Stadt- bzw. Kreisdechant.

Der Gemeindeverband ist der rechtliche, finanzielle und wirtschaftliche Verantwortungsträger für alle auf Stadtebene verorteten kirchl. Dienste, Leistungen und Einrichtungen (z.B. Katholisches Jugendamt, Katholische Familienbildungsstätte, Beratungsdienste) und steht damit im Dienste der überpfarrlichen Seelsorge und Bildungsarbeit. Als Verband der Kirchengemeinden übernimmt der Gemeindeverband auch umfassende Verwaltungsaufgaben und Dienstleistungen im Bereich der Personalverwaltung, der Finanzbuchhaltung sowie Haus- und Liegenschaftsverwaltung für Kirchengemeinden. Er ist damit für diese ein kirchl. Dienstleister und Zweckverband.

Siehe: Würzburger Synode.

Die 1952 in Frankreich gegr. Gemeinschaft kath. Laien orientiert sich an dem 2005 seliggesprochenen Franzosen Charles de Foucauld, der als eine der großen Gestalten der Spiritualität des 20. Jh. gilt.

Die Gemeinschaft zählt nach eigenen Angaben weltweit rund 5.000 bis 6.000 Mitglieder, die bewusst ein Leben orientiert am Evangelium führen und sich bes. für die Benachteiligten, Armen und Verfolgten einsetzen wollen. In Deutschland existiert die Gemeinschaft seit 1965.

Franz. = »Neuer Weg«; versteht sich als eine »katholische Lebensgemeinschaft mit ökumenischer Berufung«. Die Mitglieder der 1973 in Lyon (Frankreich) aus einer Gebetsgruppe entstandenen Gemeinschaft »eint ihr Glaube an Jesus Christus und der gemeinsame Wunsch, dem Evangelium und der Welt zu dienen«. Sie leben ihr Christsein im Beruf, in gemeinschaftlichen Diensten und übernehmen soziale Aufgaben.

Der Gemeinschaft gehören nach eigenen Angaben über 1.200 Mitglieder in 24 Ländern an.

Abk. GCL; weltweite geistliche Gemeinschaft in der kath. Kirche, deren Mitglieder sich »bewusst auf den Weg des Glaubens
einlassen und ihn mitten in ihrem Alltag« alleine oder mit anderen verwirklichen wollen. Hervorgegangen ist die CGL
aus von Jesuiten gegr. Laiengruppen (Congregatio Mariana, Abk. MC), denen der Weg zu einer geistlich geprägten Lebensweise gewiesen werden sollte, wie sie vom Gründer des Jesuiten-Ordens, Ignatius von Loyola (1491–1556), gelehrt wurde.

Diese Marianischen Kongregationen breiteten sich ab 1563 aus und wurden von Papst Gregor XIII. (1572–1585) schließlich
als kirchliche Vereinigung anerkannt. Nach Aufhebung des Jesuiten-Ordens (1773) wurden die Gruppen den Ortsbischöfen
unterstellt und rückte stärker die Marienfrömmigkeit in den Mittelpunkt. Papst Pius XII. (1939–1958) förderte die Marianischen Kongregationen und forderte sie auf, die von Ignatius von Loyola entwickelten geistlichen Übungen
(Exerzitien) wiederzuentdecken. Dieser Erneuerungsprozess fu?hrte 1953 zur Gründung der »Weltförderation der Marianischen Kongregationen«. 1967 gaben sich die erneuerten Gruppen den Namen »Gemeinschaft Christlichen Lebens«. Nach eigenen Angaben gibt es in Deutschland rund 150 CGL-Gruppen. Die Jugend-CGL als »angegliederte Vereinigung« zählt einige tausend Mitglieder.

1972 in Paris aus einer Gebetsgruppe entstandene kath. Vereinigung, deren Mitglieder das Wort Gottes (Evangelium) bewusst leben und zeitgemäß weitergeben wollen. Der Name Emmanuel (d.h. »Gott mit uns«) bringt für die Gemeinschaft zum Ausdruck, »dass Gott für jeden Menschen ein offenes Herz« hat. Die Gemeinschaft Emmanuel gibt es weltweit in über 70 Ländern. Sie zählt nach eigenen Angaben über 7.500 Mitglieder, darunter rund 300 in Deutschland. Neben den regelmäßigen Treffen der Gruppen lädt die Gemeinschaft u. a. zu Gebetskreisen und Seminaren ein, veranstaltet Akademien und unterstützt Entwicklungshilfeprojekte.

Siehe: Sant’Egidio.

Frz.: Fraternité Monastique de Jérusalem; die Ordensgemeinschaft wurde 1975 von Pierre-Marie Delfieux in Paris gegründet, der zunächst Hochschulpfarrer war und anschließend zwei Jahre als Einsiedler in der Wüste lebte. Die Brüder und Schwestern der Gemeinschaft, die jeweils an einem Ort in getrennten Häusern wohnen, gehen halbtags einem Beruf nach und verdienen so ihren Lebensunterhalt. Gemeinsam ist ihnen das Stundengebet und die Feier der Heiligen Messe. Die Gemeinschaft lebt die »traditionelle Werte des Mönchtums« und ist zugleich »der modernen Welt gegenüber offen«. Ordensregel ist das von Pierre-Marie Delfieux verfasste »Lebensbuch« (Livre de vie). Die rund 200 Schwestern und Bru?der zählende Gemeinschaft hat Niederlassungen in Frankreich, Belgien, Italien sowie Kanada. In Deutschland hat die Gemeinschaft von Jerusalem seit 2009 eine Niederlassung in Köln.

Lat. »allgemeine Lossprechung«; Bez. für die Absolution einer ganzen Gruppe von Menschen in Lebensgefahr (z.B. im Krieg). Ist die Notlage vorbei, muss die jeweilige Einzelbeichte nachgeholt werden.

Siehe: Abtprimas.

Die höchste beschlussfassende Instanz einer röm.-kath. Ordensgemeinschaft und Sitz des oder der Generaloberen; hier befindet sich auch die Hauptverwaltung der Ordensgemeinschaft.

Auch: Allgemeiner Römischer Kalender. Bez. für den offiziellen Festkalender der katholischen Kirche, der für jedes Jahr im Voraus neu erstellt wird. Er enthält die Hochfeste, Herren-, Marien- und Heiligenfeste. Dieser weltweit gültige Kalender wird ergänzt durch die Regionalkalender.

In manchen Orden (z.B. Prämonstratenser) Bez. für die ranghöchste Mitgliederversammlung mit gesetzgebender Kraft. Siehe auch: Generalkongregation (2.).

1. Während der Sedisvakanz des Päpstlichen Stuhls gibt es zwei Arten von Kongregationen der Kardinäle zur Vorbereitung der Papstwahl: eine Generalkongregation und eine Sonderkongregation. Die Generalkongregation besteht aus allen Kardinälen, die sich täglich treffen, um die Angelegenheiten des Vatikans zu regeln. Im Vordergrund stehen Regelungen zur Beisetzung des Papstes und die Vorbereitung des Konklaves.

2. Versammlung hochrangiger Repräsentanten eines Ordens, z.B. zur Wahl eines/r Generaloberen. Siehe auch: Generalkapitel.

Steht an der Spitze des Generalats oder Generalkapitels und wird von ihm gewählt.
Siehe auch: Obere. Oberin.

Siehe: Superior.

Lat. vicarius generalis; Stellvertreter (lat. alter ego = »anderes Ich«) des Diözesanbischofs als Verwaltungsleiter des Bistums. Der Generalvikar handelt in diesem Bereich an Stelle des Bischofs und mit gleicher Vollmacht wie dieser.

Er wird vomBischof frei ernannt und kann von ihm jederzeit wieder abberufen werden. Dieses Amt gibt es seit dem 13./14. Jh. Mit der Amtszeit des Bischofs endet auch die des Generalvikars.

Die vom Generalvikar geleitete Verwaltungsbehörde eines Bistums, auch Ordinariat genannt (nach dem Ordinarius, dem Diözesanbischof). Das Generalvikariat ist aufgeteilt in verschiedene Dezernate und Abteilungen.

Griech. génesis = »Schöpfung«; Bez. für das erste Buch im Alten Testament (1. Buch Mose), das mit der Schöpfungsgeschichte beginnt. Siehe auch: Adam und Eva.

Lat. Societas Verbi Divini, Abk. SVD; Siehe auch: Steyler Missionare.

Siehe: Salesianer Don Boscos.

 Lat. Societas Jesu. Siehe: Jesuiten.

(Abk. GKP) Die 1948 gegründete GkP ist ein freier Zusammenschluss von Journalisten, Verlegern, Kommunikationswissenschaftlern und Mitarbeitern in verschiedenen Bereichen der Medien sowie in der Öffentlichkeit, »die aus christlicher Verantwortung auch im Beruf ihren Dienst für Gesellschaft und Kirche leisten wollen«. Neben der Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder in der kirchlichen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit nimmt die GKP regelmäßig Stellung zu publizistischen und medienpolitischen Fragen. Zur beruflichen Bildung und Weiterbildung bietet sie Informationen und Veranstaltungen auf regionaler und nationaler Ebene an. Nach eigenen Angaben gehören der GKP rund 500 Mitglieder an.

Von: stellen, bereitstellen; bezeichnet die Bereitschaft von Ordensgemeinschaften, Mitglieder ihres Ordens für Aufgaben im Bistum zur Verfügung zu stellen, z.B. für die Leitung von Pfarrgemeinden, für die Krankenhausseelsorge oder Beratungsdienste. Das Bistum bezahlt dafür an die Ordensgemeinschaft ein sog. Gestellungsgeld.

Die Instanz im Menschen, die mit der Fähigkeit ausgestattet ist, das eigene Verhalten ethisch zu beurteilen. Im Gewissen manifestieren sich die Freiheit des Menschen und seine Verantwortung vor Gott und den Menschen. Ein gebildetes Gewissen müht sich um Wahrheit und Wahrhaftigkeit, und Gewissensbildung ist eine, wenn nicht die Hauptaufgabe christlicher Erziehung. Einerseits wird das Gewissen als »norma normata« verstanden, als Instanz, die an die Vorgaben des Glaubens gebunden ist. Dennoch kommt nach kath. Lehre in letzter Instanz die höchste Autorität dem persönlichen Gewissen zu, auch wenn es von der Glaubenslehre abweicht.

Siehe auch: Königsteiner Erklärung. Epikie.

Siehe: Gesellschaft katholischer Publizisten.

Abk. für Gotteslob.

Bez. für das Feststehen in dem, was man erhofft, das Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. Glaube gründet auf hebr. Emunah (= »Vertrauen«), das auf hebr. aman (Amen) beruht; auch hier drückt sich die Metapher des Feststehens aus. Wurzel des christlichen Glaubens ist das Überzeugtsein von der Heilsoffenbarung Gottes in Jesus Christus. Für den einzelnen Christen ist der Glaube die gelebte Beziehung zu Gott und steht in untrennbarem Zusammenhang mit Hoffnung und Liebe (vgl. 1 Kor 13, 13).

Apostolisches Glaubensbekenntnis. Siehe: Credo. Großes Glaubensbekenntnis.

Eine spezifische Form des Glockenspiels, ermöglicht durch Schräghängen der Kirchenglocken, deren Klöppel jeweils so an ein Seil gebunden wird, dass sich durch Anzug des Seils ein Ton erzeugen lässt. Die Seile für alle Glocken werden an einem Spieltisch zusammengeführt. Hier kann man nach den vorhandenen Glockenstimmen eine Melodie spielen. Jeder Ort hat seine unverwechselbare Melodie. Das Beiern ist Aufgabe der Beiermänner, die zu Ostern und Weihnachten, Fronleichnam und zum Schützenfest spielen.

Auch: Kirchturm; seit dem frühen Christentum sind Türme an Kirchenbauten bezeugt. Meist ist der Glockenturm in den Kirchenbau integriert. Es gibt auch freistehende Glockentürme, wie z.B. in Italien oder in Skandinavien. Romanik und Gotik stellen die Glockentürme wie ein Bollwerk an die Westfassade der Kirche. Bei den meisten kath. Kirchen wird der Glockenturm durch den Kirchturmhahn gekrönt, der anzeigt, woher der Wind kommt. Der Hahn ist wachsam und begrüßt den Morgen. Er ist aber auch ein Hinweis auf das Verleugnen des Gottessohnes, wie durch Petrus geschehen (Mt 26, 34.74f.).

Lat. gloria = »Ruhm, Ehre«; die nach dem lat. Anfangswort bezeichnete Lobpreisung der Herrlichkeit Gottes (Gloria in excelsis Deo = »Ehre sei Gott in der Höhe«), Bestandteil der kath. Messfeier.

Siehe: Heiligenschein.

Gemaltes oder plastisches Bild einer göttlichen Person oder von Heiligen, die von den Gläubigen als wundertätig verehrt werden. Im Kirchenraum werden sie oft durch besondere Aufstellungsorte, künstlerisch gestaltete Umrahmungen und davor
brennende Kerzen hervorgehoben.

Griech. gnósis = »Erkenntnis«; Gnostik oder Gnostizismus (die Anhänger nennt man Gnostiker) ist eine Sammelbezeichnung für die Lehren des Altertums, in denen Erlösung durch Selbsterkenntnis, ein dualistisches Weltbild und die damit verbundene Abwertung des Körperlichen kennzeichnend waren. Für die junge Kirche stellte ein gnostisch gefärbter christlicher Glaube eine ernsthafte Konkurrenz dar. Um sich davon abzugrenzen, musste sie sich mit ihren eigenen Erlösungsvorstellungen (Erlösung) differenziert auseinandersetzen.

Bez. für das bei Matthäus empfohlene sittliche Verhalten gegenüber den Mitmenschen:
»Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihnen auch« (Mt 7, 12, vgl. auch Lk 6, 31). Im Talmud kommt die Goldene Regel ebenfalls vor (vgl. den Babylonischen Talmud, Schabbat 31a). Umgangssprachlich in verneinender Form üblich: »Was du nicht willst, das man dir tu’, das fu?g’ auch keinem anderen zu.«

Auch: Golgota, hebr. gulgolet = »Schädel«; Bez. für den außerhalb der alten Stadtmauer Jerusalems gelegenen Hügel, auf dem Jesus gekreuzigt wurde. Im Neuen Testament als »Schädelstätte« bezeichnet (Mt 27, 33; Mk 15, 22; vgl. auch Lk 23, 33).

Bau- und Kunststil des hohen Mittelalters, der sich in der Mitte des 12. Jh. aus der Romanik entwickelte und den Höhepunkt der mittelalterlichen Baukunst darstellt. Zu den Kennzeichen gotischer Kathedralen gehört der von lichtdurchstrahlten, bemalten Fensterflächen bestimmte Raum und der typische Spitzbogen. Die Gotik endet im 16. Jh., wird aber in Italien bereits um die Mitte des 15. Jh. von der Renaissance abgelöst.

Lat. deus, griech. theós, hebr. elohim und JHWH; die im Glauben als Person erfahrene, heilige, transzendente, allumfassende Macht. Die christliche Theologie beschreibt Gott in der Einheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist als einen Gott in drei Personen. Siehe auch: Dreifaltigkeit.

Bez. für unterschiedliche, zumeist festgelegte Formen der gemeinschaftlichen Gottesverehrung durch Gesang und Gebet (z.B. Hl. Messe).

Abk.: GL; Titel des 1975 eingeführten kath. Gesang- und Gebetbuchs in den deutschsprachigen Diözesen außer denen der Schweiz.

Siehe: Theotokos. Maria. Marienfeste.

Lat. gradus = »Stufe, Rang«; Zwischengesang, in der Hl. Messe vor der Liturgiereform Bez. für den Wechselgesang zwischen Epistel- und Evangelienlesung (Epistel); auch Bez. für das Buch mit den lat. Gesängen für die Messfeier.

Unser Kalender hat sich aus dem römischen Kalender entwickelt, der auf dem Mondjahr beruht und aus dem Orient beeinflusst war. Er wurde durch das gelegentliche Einschalten von Monaten berichtigt. Diese Ungenauigkeiten suchte Julius Caesar 46 v. Chr. durch die Einführung eines berichtigten Kalenders zu ändern, der später nach ihm Julianischer Kalender genannt wurde. Der julianische übernahm aus dem ägyptischen Kalender die Hinzufügung eines Tages in den durch vier teilbaren Jahren. Das Jahr dauerte nun 365, jedes vierte 366 Tage. Die durchschnittliche Jahreslänge war aber mit 365, 25 Tagen um 11 Minuten und 12 Sekunden zu groß gegenüber dem Sonnenjahr mit 365, 2422 Tagen. Bis in die zweite Hälfte des 16. Jh. hatte diese Differenz zu einer Verschiebung von zehn Tagen zwischen dem kosmischen Jahr und dem Kalender geführt. 1582 glich Papst Gregor XIII. dies dadurch aus, dass (in Rom,Italien, Spanien und Portugal) auf den 4. 10. der 15. 10. folgte.

Gleichzeitig wurde ein präziseres Einschaltungsverfahren eingeführt: Der im Vierjahresrhythmus anfallende Schalttag fällt bei vollen Jahrhunderten aus, ausgenommen die durch 400 teilbaren (z.B. 1600, 2000 …). Die mittlere Jahreslänge wurde auf 365, 2425 Tage festgesetzt. Diese als »neuer Stil« bezeichnete Zeitrechnung gab dem neuen Kalender die Bezeichnung Gregorianischer Kalender. Er wurde im Folgenden in den meisten kath. Ländern eingeführt: Frankreich 1582, Schweiz und kath. Deutschland 1584, Polen 1586, Ungarn 1587. Die evangelischen Länder lehnten den »papistischen Kalender« zunächst ab und folgten erst später, so die dt. Länder 1700. China hat die »westliche« Zeitzählung erst 1912 bzw. 1949 übernommen. Die orthodoxen Kirchen halten sich nach wie vor an den alten Julianischen Kalender und feiern dadurch z.B. Weihnachten etwa 12 Tage später als die Westkirche.

Auch: Gregorianischer Choral; nach Papst Gregor I. (590–604) bezeichneter einstimmiger, unbegleiteter liturgischer Gesang (Solo- oder Chorgesang) der Westkirche (urspr. nur) in lat. Sprache; bis heute Teil von Gottesdiensten.

Eine der höchsten Auszeichnungen, die der Papst an Laien verleiht. Am 1. September 1831 stiftete ihn Papst Gregor XVI. als Ritterorden »für den Eifer in der Verteidigung der katholischen Religion«. Schon 1834 wurde er allg. für die Verdienste
um die Kirche verliehen. Benannt ist der Orden nach Papst Gregor I., der den Ehrentitel »der Große« trägt.

Der Orden, der erst seit 1993 auch an Frauen (sog. »Damen«) verliehen wird, zeigt auf einem achtzackigen goldenen, rot emaillierten Kreuz auf der Vorderseite des blauen Mittelschildes das Bild Gregors des Großen. Der Gregoriusorden wird in drei verschiedenen Klassen verliehen: 1. Ritter (Dame), 2. Komtur mit Stern, 3. Großkreuzritter (-damen).

Siehe auch: Päpstliche Orden und Ehrenzeichen.

Das Große Glaubensbekenntnis oder Nizäno-Konstantinopolitanum, ausgerichtet am Bekenntnis von Nicäa, wird von den
christlichen Kirchen seit 451 anerkannt und vertreten. Vgl. Apostolisches Glaubensbekenntnis, Credo.


Der lateinische Text lautet:
Credo
in unum Deum,
Patrem omnipotentem,
factorem caeli et terrae,
visibilium omnium et invisibilium.
Et in unum Dominum Iesum Christum,
Filium Dei unigenitum,
et ex Patre natum ante omnia saecula.
Deum de Deo, Lumen de Lumine,
Deum verum de Deo vero,
genitum non factum,
consubstantialem Patri;
per quem omnia facta sunt.
Qui propter nos homines et propter nostram
salutem
descendit de caelis.
Et incarnatus est
de Spiritu Sancto ex Maria Virgine,
et homo factus est.

Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio
Pilato,
passus et sepultus est,
et resurrexit tertia die, secundum
Scripturas,
et ascendit in caelum,
sedet ad dexteram Patris.
Et iterum venturus est cum gloria,
iudicare vivos et mortuos,
cuius regni non erit finis.
Et in Spiritum Sanctum,
Dominum et vivificantem,
qui ex Patre filioque procedit.
Qui cum Patre et Filio simul adoratur et
conglorificatur:
qui locutus est per prophetas.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam
Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem
peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum,
et vitam venturi saeculi. Amen.


Der deutsche Text lautet:
Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles erschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbareWelt.
Und den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist von der Jungfrau
Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius
Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der
Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische
und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe
zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.

Amtsbezeichnung für den Leiter der Apostolischen Pönitentiarie, einen der drei höchsten Gerichtshöfe der kath. Kirche. Der Großpönitentiar bleibt im Gegensatz zu den meisten Trägern kurialer Leitungsämter auch während der Sedisvakanz des Heiligen Stuhls in seinem Amt.

Abgeleitet von ahd. greinen = »weinen«; am Gründonnerstag, dem Donnerstag in der Karwoche, gedenkt die Kirche des letzten Abendmahls, das Jesus Christus mit seinen Jüngern hielt, und damit der Einsetzung der Eucharistie. Nach dem Gloria im Gottesdienst verstummen Orgel und Glocken. Im Anschluss an die Predigt kann die Fußwaschung von zwölf ausgesuchten Laien durch den Priester erfolgen. Mit dieser symbolischen Handlung wird daran erinnert, dass Jesus am Vorabend seines Kreuzestodes seinen Jüngern als Zeichen vorbehaltloser Dienstbereitschaft am Nächsten (Joh 13, 1–17) die Füße gewaschen hat. Nach der Messfeier werden Blumenschmuck und Kerzen weggeräumt. In bes. gestalteten Betstunden oder im stillen Gebet gedenken die Gläubigen des Ölberggeschehens, d.h. der bevorstehenden Passion Jesu.

Lat. guardianus = »Wächter, Hüter«; Vorsteher in einem Franziskaner- oder Kapuzinerkonvent (Franziskaner, Kapuziner).

Der Gute Hirte (griech. ho poimén ho kalós, lat. pastor bonus) ist im Christentum eine der ältesten und populärsten Bezeichnungen für Jesus Christus. In einer der Gleichnisreden des Johannesevangeliums (Joh 10,1–18) spricht Jesus von sich selbst: »Ich bin der gute Hirte« (10,11.14) und erläutert das Bildwort unter verschiedenen Aspekten: Der gute Hirte unterscheidet die Schafe und kennt sie beim Namen. Die Schafe erkennen ihn an der Stimme. Bis zur Hingabe des eigenen Lebens setzt sich der gute Hirte (im Gegensatz zum Miethüter) für die Herde ein.

Der Hirtentitel erscheint auch indirekt in der Erzählung vom verlorenen und geretteten Schaf (Mt 18, 12–14), wenn die Hauptperson mit Jesus identifiziert wird: Nicht den 99 Gerechten, sondern dem einen Verlorenen (Sünder) gilt seine Sorge und sein Nachgehen. Das Hirtengleichnis stellt eine Beziehung dar. Es konstituiert ein personales Verhältnis zwischen dem Einen und den Vielen. Diese sind einerseits passive Objekte der Hirtensorge, auch bis zu dessen Selbsthingabe. Indem sie aber die Stimme ihres Hirten von anderen Stimmen unterscheiden und nur ihm folgen, erscheinen sie andererseits auch als aktiv und »mündig«. Der Hirte hat sowohl Pflichten als auch Vollmachten. Er leitet und »regiert« die Herde, muss dies aber so tun, dass sie Weidegründe und Wasserquellen findet und nicht in Gefahr gerät.

Quelle: Katholisch A bis Z | Manfred Becker-Huberti, Ulrich Lota | Herder Verlag

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