Wir brauchen den guten Geist des Pfingstfestes

Wo in der Kirche „Gottes guter Geist“ spürbar wird, da strahlt Frieden aus. Eine wirkliche Form, das Evangelium zu den Menschen zu bringen und es zu leben, ist friedvoll zu sein. Das betonte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck in seiner Pfingstpredigt im Essener Dom.



Pfingstpredigt von Bischof Dr. Franz Josef Overbeck

Dass am Pfingstfest, an dem die Christen das Kommen und Wirken des Heiligen Geistes feiern, deutlich werde, dass „Gottes guter Geist, der Geist Jesu“ Frieden schaffe, Mut mache und Kraft gebe, betonte Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck in seiner Predigt am Pfingstsonntag, 27. Mai, im Essener Dom.  „Einen solchen pfingstlichen Geist wünsche ich auch der Gesellschaft in unserem Land und der ganzen Welt“, so Overbeck. Überall dort, wo sich Menschen für den Frieden einsetzten, da herrsche „Gottes guter Geist“.

Wichtig sei ein guter Geist auch in Beziehungen, Partnerschaften, Ehen und besonders in Familien. „Für ein Kind ist es ein unermesslicher Schatz für das Leben, wenn es in einer Atmosphäre heranwachsen kann, in der ein guter Geist von Vertrauen, Liebe und Zuneigung herrscht“, so der Bischof.

Wo in der Kirche „Gottes guter Geist“ spürbar werde, da strahle Frieden aus. „Eine wirkliche Form, das Evangelium zu den Menschen zu bringen und es zu leben, ist friedvoll zu sein“, sagte Overbeck. Doch in Gemeinden, Pfarreien und in der Kirche gebe es Friedlosigkeit, „weil gegensätzliche Haltungen sich auszuschließen drohen, weil Menschen einander nicht mehr zuhören wollen und können, weil es einen echten Dialog nicht gibt und weil niemand aushält, dass es auf viele bedrängende Fragen keine einfachen Antworten gibt, die von heute auf morgen verwirklicht werden können“, so der Bischof.

Frieden zu leben bedeute, mehr als nur faule Kompromisse zu schließen, die Gegensätze zudeckten. Mit dem Dialogprozess im Bistum Essen werde ein „wichtiger, geistreicher Schritt“ getan. Auf der Grundlage des gemeinsamen Glaubens nach der Verortung der Kirche im Alltag vieler Menschen zu fragen, nach lebendigen Formen von Liturgie zu suchen, eine überzeugende Caritas zu leben für die Glaubensweitergabe und Stärkung des Glaubenswissens und der Glaubenspraxis einzutreten, „das kann einen neuen Frieden in die Herzen vieler Menschen und auch untereinander einziehen lassen“, unterstrich der Bischof. Dazu brauche es aber den guten Geist des Pfingstfestes, der das Gegensätzliche neu zusammenbringe. „Diejenigen, die sich nicht verstehen, sind in der Sprache des Glaubens geeint“. so Overbeck, der allen „Geist-reiche Pfingsten“ wünschte. (do)


Predigt von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck   

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