Wie aus Besuchern Freunde wurden

Mit dem Weltjugendtag in Köln fing alles an. Damals hatten Familien der Mülheimer Gemeinde St. Michael Jugendliche aus Stara Huta/Ukraine aufgenommen. Aus dieser Begegnung erwuchs eine Ost-West-Verbindung, die bis heute durch wechselseitige Besuche gepflegt wird und sich längst zu einer echten Partnerschaft entwickelt hat.



Mülheimer Gemeinde pflegt Partnerschaft mit Gemeinde in der Ukraine

Mit dem Weltjugendtag in Köln fing alles an. Damals, 2005, hatten Familien der Mülheimer Gemeinde St. Michael Jugendliche aus Stara Huta/Ukraine aufgenommen. Aus dieser Begegnung erwuchs eine Verbindung zur katholischen Gemeinde „Sieben Schmerzen Mariens“ in der westukrainischen Bukowina, die bis heute durch jährlich wechselseitige Besuche gepflegt wird und sich längst zu einer echten Partnerschaft entwickelt hat. In diesem Jahr sind 16 Frauen und Männer zu Gast in Mülheim-Speldorf und erkunden gemeinsam mit ihren Gastgebern das Ruhrgebiet. Auch ein Besuch bei Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck stand auf dem Programm.


„Ich bin froh, dass es solche Kontakte zwischen Gemeinden gibt“, be-grüßte der Ruhrbischof die Gäste aus der Ukraine und ihre Mülheimer Gastgeber im Bischofshaus. Solche Begegnungen ermöglichten nicht nur ein besseres gegenseitiges Kennenlernen, so Overbeck weiter, sondern seien auch ein Zeichen der lebendigen Verbundenheit im Glauben. Dabei verwies er auf die Diözesen Hongkong und Kattowitz, mit denen das Ruhrbistum seit vielen Jahren partnerschaftliche Beziehungen pflegt. 


Doch verbindet die Katholiken in Ost und West längst mehr als nur gegenseitige Besuche, wie Bischof Overbeck bei der Begegnung im Bischofshaus erfahren konnte. So haben beide Gemeinden gemeinsam verschiedene Projekte auf den Weg gebracht. Zum Beispiel „Smiley Kids“, in dem Kindern in der Ukraine geholfen wird, die in Familien mit erheblichen Alkoholproblemen leben müssen. Seit zwei Jahren hilft die Speldorfer Gemeinde zudem beim Ausbau einer besseren Wasserversorgung für das 1000-Seelen-Dorf. Denn eine zentrale Wasserversorgung gibt es in Stara Huta nach wie vor nicht. Jedes Haus hat einen eigenen Brunnen, der im Sommer durch ausbleibende Niederschläge und im Winter durch ausschließlichen Schneefall immer wieder austrocknet. Nun werden durch den Bau von Sammelzisternen neue Quellen erschlossen und – zumindest teilweise - eine zentrale Was-serverteilung ermöglicht.


So ist aus dem Besuch von einst längst eine echte Partnerschaft gewachsen, sind Freundschaften entstanden, die von beiden Gemeinden gepflegt werden. Eine Freundschaft, so Bischof Overbeck, die mit Blick auf die Zukunft Europas immer wichtiger werden wird.(ul)


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