Was macht die Hauptschule am Stoppenberg stark?

Die Hauptschule am Stoppenberg ist jetzt als „Starke Schule“ ausgezeichnet worden. Mit dieser Auszeichnung gehört die Bischöfliche Hauptschule zu Deutschlands besten Schulen, die zur Ausbildungsreife führen. Grund genug einmal Reiner Düchting, Schulleiter der Hauptschule in Essen-Stoppenberg, zu fragen, was die Bischöfliche Hauptschule so stark macht.

 1. Die Hauptschule als Schulform ist zunehmend in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion präsent und das nicht immer positiv. Was ist das Besondere und Andere an der Hauptschule am Stoppenberg?

Unsere Schule ist zunächst integriert in das Schulzentrum Am Stoppenberg. Daraus ergeben sich für viele Schüler Möglichkeiten in einer anderen der drei Schulen ihr Lernen und ihren Schulweg fortzusetzen. Durchlässigkeit ist das Motto. Sobald die Möglichkeit besteht, dass ein Schüler in der Realschule oder gar im Gymnasium besser gefördert werden kann, wechselt er ohne weitere Formalitäten. Das gilt in umgekehrter Richtung natürlich auch vom Gymnasium und von der Realschule zu Hauptschule.
Unsere Schule ist eine Tagesheimschule, die Kinder gehen von 8 bis 16 Uhr zu Schule. Im Laufe dieses Tages gibt es nicht nur Unterricht. Freizeit und informelles Lernen machen es erforderlich, dass wir einen engen Kontakt zu den Eltern halten. Daher gilt hier das Motto „Ohne Eltern können wir´s nicht, und ohne Eltern tun wir´s nicht!“ Wir erwarten, ja verlangen von den Eltern dass sie sich um das Lernen, um den Alltag, um die Probleme ihrer Kinder kümmern
Die Parole von der Hauptschule als „Restschule“ oder gar als „Hartz-IV–Schule“ lassen wir hier nicht gelten. Jede und jeder, der unsere Schule besucht, wird nach allen Möglichkeiten in Schule oder Ausbildung vermittelt. Die Quote derjenigen, die ohne Abschluss die Schule verlassen, tendiert daher gegen Null. Dazu haben wir eine Fülle von Fördermöglichkeiten und Kooperationen mit Unternehmen, Verbänden und Einrichtungen entwickelt. Rund 40% schließen den Schulbesuch mit der Fachoberschulreife ab. Von denen Wechseln rund 20 % in die gymnasiale Oberstufe. Rund 50% haben einen Ausbildungsvertrag beim Schulabschluss.

2. Wie sieht ein Schulalltag an der Hauptschule am Stoppenberg, die eine sogenannte Tagesheimschule ist, aus?

Wir sind eine Tagesheimschule, bei uns ist in der Zeit von 8 bis 16 Uhr Unterricht. Der Unterricht wird in allen Fächern erteilt, da der Stellenplan voll ausgeschöpft ist. Um das „Sitzenbleiben“ möglichst auszuschließen, nimmt unsere Schule an dem NRW-Programm „Komm-mit-Schule“ teil, das spezielle Kurse und Fördermaßnahmen beinhaltet. Unsere Klassen sind mit 21 Schülern so, dass im Klassenverband eine individuelle Förderung möglich ist. Darüber hinaus gibt es an unserer Schule viele Formen des sozialen Lernens, in das die Schüler direkt integriert sind: Schulsanitäter, Bau und Betreuung eines SV-Blockhauses, Schüler-Nachhilfe, Streitschlichter, Betreuungsaufgaben der Schüler im Alltag, Benimm-Kurse, Mofa-Kurse. Während des gesamten Schultages steht den Mädchen und Jungen ein betreuter Selbstlernraum, ausgestattet mit Computern, zur Verfügung.

3. Wenn Sie Ihre Schülerschaft betrachten, welche Abschlüsse machen die Mädchen und Jungen? Mit welchem Rüstzeug statten Sie und Ihre Kollegen sie aus? Welche Wege schlagen die Schüler nach ihrem Abschluss oder auch während der Schulzeit ein?

Wir sind eine Schule des praktischen Lernens, so sind bei uns unter anderem Land-, Sozialpraktiku und Auslandspraktika ein fester Bestandteil. Durchgängig ab Klasse 5 gibt es Technikunterricht. Für alle Schüler bieten wir in unterschiedlichen Bereichen Trainingsmaßnahmen an. 40 Prozent unserer Schüler schließen ihren Schulbesuch mit der Fachoberschulreife ab. Von denen wechselt gut die Hälfte in die gymnasiale Oberstufe. In den vergangenen Jahren hatten rund 50 Prozent der Schulabgänger eines Jahrgangs einen Ausbildungsvertrag beim Schulabschluss.

4. Die Hauptschule am Stoppenberg gehört zum Bischöflichen Schulzentrum und pflegt einen engen Kontakt zur Realschule und zum Gymnasium. Welche Berührungspunkte gibt es konkret?

Besonders wichtig ist es mir, nochmals auf die Aufsteige - aber auch Auffangdurchlässigkeit hinzuweisen. Bei uns können Schüler ohne große Formalitäten von der Hauptschule zur Realschule oder auch zum Gymnasium wechseln.
Das neu eingeweihte COM ist das Haus der Stille und Begegnung, das von allen Schulformen gemeinsam genutzt wird. Zu Begegnungen der Eltern kommt es im Rahmen der gemeinsame Schulpflegschaft aller drei Schulformen. Für die Schüler gibt es außerdem gemeinsame Projekttage und die Eltern feiern gemeinsam die bereits traditionelle „Oldies Night“.

Die Hauptschule am Stoppenberg – Zahlen und Fakten

- Ziele des Schulprogramms: soziale Reife, Berufsreife, religiöse Reife
- etwa 400 Schüler
- 18 Klassen zu je ca. 22 Schüler
-  integrative Lerngruppe für Kinder mit besonderem Förderbedarf
- etwa 30 Lehrer
- ein Schulseelsorger, ein Sozialpädagoge, ein Sonderpädagoge,
- eine Schulpsychologin, eine Mediengestalterin
- mit Fach- und Sporteinrichtungen auf ca. 90.000 m2 Grundfläche
- mit Unterricht und Freizeit von 8.10 bis 16 Uhr

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