„Viva la vida!“ – Es lebe das Leben!

Unter dem Motto "Viva la vida!" feiert die Ordensgemeinschaft der Amigonianer in Gelsenkirchen gleich zwei Jubiläen: das 20-jährige Bestehen ihres Jugendtreffs und den 75. Todestag ihres Ordensgründers Luis Amigo.

Jugendtreff der Amigonianer in Gelsenkirchen feiert Geburtstag

„Viva la vida“ - viele kennen den Song, mit dem die englische Pop-Rock-Band „Coldplay“ die Charts stürmte. Dass die Amigonianer in Gelsenkirchen „Viva la vida“ als Motto für gleich zwei Jubiläen wählten, ist aber keine Verneigung an die englischen Musiker. „Es lebe das Leben!“ – heißt die positive Botschaft, mit der die 1889 in Spanien gegründete katholische Ordensgemeinschaft in diesem Jahr das 20-jähriges Bestehen ihres Jugendtreffs in Gelsenkirchen-Feldmark und auch den 75. Todestag ihres Ordensgründers Luis Amigó feiert.

„Amigo heißt Freund. Für Jugendliche, deren Leben nicht glatt läuft, die Ecken und Kanten haben, die einen rauhen Weg gehen. Ihnen geben wir unsere Hand“ – so ist auf der Hompage der Ordensgemeinschaft zu lesen. Diese Zielsetzung spiegelt den Geist des Ordensgründers Luis Amigó (1854-1934) wieder. Als Gefängnisseelsorger hatte er sich  gegen eine Gefängnisstrafe für Kinder und Jugendliche ausgesprochen. Schon damals setzte er sich für die pädagogische Arbeit mit straffällig gewordenen Heranwachsenden ein. Er handelte nach dem Grundsatz: „Mit jedem jungen Menschen, der wieder auf den rechten Weg geführt wird, ist eine ganze Generation gerettet.“

So habe sich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mehr und mehr entwickelt. „Von den Erziehungsheimen am Ende des 19. Jahrhunderts bis hin zur stadtteilorientierten Kinder-, Jugend- und Familienarbeit im 21. Jahrhundert. Immer mit dem Ziel präventiv zu arbeiten“, betont Pater Alois Gómez de Segura, der Obere der Gemeinschaft in Gelsenkirchen. „Deshalb versuchen wir, möglichst  nah bei den Menschen und ihren Problemen zu sein. Nicht in der eher abgeschirmten Welt des Klosters.“ Ein kleines Reihenhaus ist das Domizil der Ordensleute, schlicht, Tür an Tür mit den Menschen, für die sie da sein wollen. 

In Gelsenkirchen tun sie das jetzt seit 20 Jahren. Im Jugendtreff der Amigonianer findet jeder seinen Platz. Rund 80 bis 100 Kinder und Jugendliche kommen täglich in das Holzhaus an der Aldenhofstraße.  Der Treff ist längst seinen Anfängen als  „Freizeitheim“ entwachsen. Neben der schulischen Begleitung werden auch immer wieder Elternabende angeboten. Seit rund zwei Jahren findet eine Kooperation mit der Hauptschule Schalke statt. „Bei uns gibt es das freie Spielangebot, aber auch organisierte Angebote. Das reicht vom Basteln und Hallenfußball über die Kinderkatechese bis hin zu Sommerfreizeiten und gemeinsamen Besuch von Fußballspielen des FC Schalke“, berichten Bruder Anno und Jugendtreffleiter Michael Niehaus. Für die Jugendlichen gebe es Bewerbungshilfen und auch die Hausaufgabenhilfe richte sich nicht nur an die Grundschüler. Gerade mit Blick auf die Familien und die Jugendlichen sei es wichtig, dass die Arbeit des Jugendtreffs mit anderen Angeboten in der Stadt vernetzt sei.

Ziel war und ist es, eine wohngebietsorientierte offene Kinder-, Jugend- und Familienarbeit anzubieten. „Dass daraus dieses vielfältige Angebot gewachsen ist, haben wir auch dem Engagement unserer hauptamtlichen und den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern zu verdanken“, so Bruder Anno. Für ihre Arbeit mit jungen Menschen und deren Familien wurde die Gemeinschaft der Amigonianer in Gelsenkirchen im vergangenen Jahr mit dem Heinrich-Brauns-Preis des Bistums Essen ausgezeichnet.

„Viva la vida“ heißt es am Freitag, 5. Juni, 15.00 Uhr, bei der offiziellen Festveranstaltung im „stadt.bau.raum“ an der Boniverstraße in Gelsenkirchen. Als Gäste werden der Diözesanadministrator des Bistums Essen, Weihbischof Franz Vorrath, Oberbürgermeister Frank Baranowski und der Provinzobere der Amigonianer, Pater José-Antonio Fernández Grau, erwartet. Außerdem gibt es Informationen über die Geschichte, Pädagogik und Spiritualität des Ordens. In einer Podiumsdiskussion, an der auch Weihbischof em. Franz Grave teilnehmen wird, geht es um die Frage „Was sagen uns die Amigonianer heute?“.

Ein Ehemaligen-Treffen steigt am Samstag, 6. Juni , ab 15.00 Uhr, in und um den Jugendtreff an der Aldenhofstraße. Es wird ein Fest aller Amigonianer, die in den vergangenen 20 Jahren in der Jugendeinrichtung gearbeitet haben. Das Ganze wird als große „Mitbring-Party“ organisiert und soll bis in den Abend hinein dauern. Unter anderem wird der ehemalige Stammgast und jetzige EU-Boxmeister Francesco Pianeta erwartet.

Das große „Amigofest“ wird zum ersten Mal ein ganzes Wochenende lang gefeiert, und zwar am 12. und 13. September. Es beginnt samstags um 17 Uhr mit einem Dämmerschoppen. Am Sonntag feiert Weihbischof Ludger Schepers den Festgottesdienst unter freiem Himmel. Danach gibt es ein großes Familienfest. (do) 

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