„Unsere Hilfe trägt Früchte“

Auf ihre 20-jährige Partnerschaft blicken in diesem Jahr die Oberhausener Gemeinden Christ-König, St. Josef und Liebfrauen und die brasilianische Gemeinde Antônio Pereira zurück. Ein Grund zum Feiern.

Deutsch-brasilianische Partnerschaftsarbeit feiert 20. Geburstag

„Welche Gemeinde möchte eine konkrete Partnerschaft mit einer brasilianischen Gemeinde?“- Vor 20 Jahren, 1990, war Hans-Jürgen Vogel in einem Rundbrief auf diese Frage gestoßen. Der damalige Pfarrer von Christ König in Oberhausen fühlte sich sofort angesprochen und nahm Kontakt auf mit der Gemeinde in Antônio Pereira, einem kleinen Städtchen, rund 100 Kilometer von Belo Horizonte im Südosten Brasiliens, auf.

Was vor zwei Jahrzehnten eher zufällig seinen Anfang nahm, hat sich längst zu einer lebendigen Partnerschaft entwickelt. Nicht zuletzt die gegenseitigen Besuche haben in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten die  deutsch-brasiliansichen Freundschaft weiter vertieft. In diesen Tagen ist Padre Luis Claudio gemeinsam mit der Leiterin des Gemeinderates und einer Katechetin zu Gast in Oberhausen. Im August ist ein Gegenbesuch in Antônio Pereira geplant, um dort unter anderem das große Marienfest “Nossa Senhora da Lapa” mitzufeiern.

“Wir wollten von Anfang an nicht nur Geld geben”, erzählt Hans-Jürgen Vogel, der bis heute die Klammer zwischen den Gemeinden bildet, die die Partnerschaft tragen. So arbeiteten einmal drei junge Erwachsene aus Oberhausen für einige Monate im Gemeindezentrum der Partnergemeinde und lernten die verschiedene Bereiche der Seelsorge kennen.

Getragen wird die Partnerschaftsarbeit von dem vor einigen Jahren gegründeten “Förderkreis Amigos Oberhausen e.V.” Er finanziert unter anderem den Kindergarten und eine Vorschule in Antônio Pereira, der zur Zeit von etwa 100 Kindern zwischen drei und fünf Jahren besucht wird. An den Abenden bietet die Gemeinde ein Telekolleg zur Erlangung des Schulabschlusses, Kurse für Informatik und Bürgerrechte sowie einen Englischkurs an. Für diese Arbeit einschließlich der Schulspeisung stehen insgesamt zehn Angestellte zur Verfügung. Der Förderkreis “Amigos” überweist als Zuschuss für die Gehälter und die Sachkosten jedes Vierteljahr 3000 Euro nach Brasilien. Auch der Gemeinderat erhält hin und wieder Geld, für Anschaffungen in der Kinderpastoral oder um bedürftige Familien zu unterstützen. Ziel sei es aber vor allem, das Selbstbewusstsein  und die Eigenverantwortung der Gemeindemitglieder in Antônio Pereira zu stärken.

„Unsere Hilfe an diesem Ort trägt Früchte“, weiß Pastor Vogel, auch wenn sie nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner erreichen könne. Und es sei unendlich viel erreicht, „wenn nur einige Menschen mehr sich ihrer Verantwortung für ihre Schwestern und Brüder bewusst werden“.(ul)

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