Tansania steht im Fokus des Sonntags der Weltmission

Am Sonntag, 25. Oktober, steht in den Gemeinden des Ruhrbistums im Zeichen der Weltlkirche. Die Kollekten unterstützen das Hilfswerk missio, dass das ostafrikanische Land Tansania in diesem Jahr in den Fokus seiner Kampagne stellt. Auch Bischof Overbeck bittet um Spenden.

Christin aus Tansania besucht Schulen im Ruhrbistum

Am letzten Sonntag im Oktober, 25. Oktober, feiern auch die katholischen Kirchengemeinden im Ruhrbistum den Sonntag der Weltmission. Mit besonderen Gottesdiensten und Aktionen stellen sie das Thema Weltkirche in den Mittelpunkt und sammeln Spenden für Christen in Ländern, in denen die katholische Kirche unter schwierigen Bedingungen tätig ist. „50 Jahre nach Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils erleben wir weltweit Ortskirchen, die sich mutig und hoffnungsvoll dem Auftrag stellen, Gottes Heil für die Menschen zu verkünden“, heißt es im Aufruf der deutschen Bischöfe, mit dem auch Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck für den Sonntag der Weltmission wirbt. In diesem Jahr steht die Kirche im ostafrikanischen Tansania in einem besonderen Fokus. „Gemeinsam mit dem Internationalen Missionswerk missio laden wir Sie ein, am Sonntag der Weltmission diese lebendige Kirche näher kennenzulernen“, so die Bischöfe. Sie haben den Missionssonntag in diesem Jahr unter das Leitwort „Verkündet sein Heil von Tag zu Tag“ gestellt.

Besuch aus Tansania im Ruhrbistum

Dass für die Arbeit der Kirche in Tansania – wie in Deutschland auch – nicht nur Priester, Ordensleute und hauptamtliche Mitarbeiter wichtig sind, sondern ganz wesentlich auch ehrenamtliche Christen macht das Beispiel von Jocelyne Rwechungura deutlich. Auf Einladung von missio ist die junge Frau aus der tansanischen Hauptstadt Dar-es-Salaam in der kommenden Woche im Ruhrbistum unterwegs, um über ihr Heimatland, ihr Leben und die Kirche in Tansania zu erzählen. Während die 33-Jährige tagsüber in einer großen Bank arbeitet und Privatkunden in Finanzfragen berät, ermutigt sie in ihrer Freizeit in der Organisation „Rafiki Kristu“ („Christus unser Freund“) junge Leute, ein Leben nach dem Evangelium zu führen. Darüber wird Rwechungura in der kommenden Woche unter anderem bei Schulbesuchen berichten. So besucht sie den Unterricht der B.M.V.-Schule und des Gymnasiums am Stoppenberg in Essen sowie der Gesamtschule Süd, des Hildegardis- und des Abtei-Gymnasiums in Duisburg. Außerdem trifft Rwechungura die Mülheimerin Sofia Flecken, die im Sommer von einem einjährigen Aufenthalt im internationalen Austauschprogramm „Seitenwechsel“ des Bistums aus dem tansanischen Makambako zurückgekehrt ist. Über ihre Erlebnisse dort hatte zuletzt auch das Bistumsmagazin BENE berichtet. Wie Rwechungura ist auch Flecken ehrenamtlich in der Jugendarbeit ihrer Kirchengemeinde tätig und engagiert sich als Messdienerleiterin und Firmkatechetin.

Paradigmenwechsel durch das Konzil

Dass Mission, die Verkündigung des Glaubens, eine Aufgabe für alle Christen ist, habe vor 50 Jahren das Zweite Vatikanische Konzil betont, schreibt missio-Präsident Prälat Klaus Krämer zum Weltmissionssonntag 2015. Das Missionsdekret „Ad Gentes“ („Zu den Völkern“) habe „einen Paradigmenwechsel ausgelöst. Mission war nicht länger eine Aktivität von Fachleuten, sondern das Wesen der Kirche schlechthin und damit Auftrag aller Getauften“, so Krämer.

Christen in Tansania fürchten Islamisten

In Tansania fürchtet die Kirche nach Angaben von missio derzeit vor allem einen wachsenden Einfluss radikalisierter islamistischer Gruppen, die das Klima im bislang von Toleranz und gegenseitigem Respekt zwischen Christen und Muslimen geprägten Tansania vergiften. Gerade die Ferieninsel Sansibar mit ihrer muslimischen Bevölkerungsmehrheit sei hier besonders im Fokus der Terroristen. Doch trotz Mordanschlägen und anderer Anfeindungen setze die Kirche weiterhin auf den interreligiösen Dialog mit den Muslimen. Dieser Dialog „findet nicht dadurch statt, dass man über Religion diskutiert“, zitiert missio den Bischof von Sansibar, Augustine Shao. Er öffnet lieber Kindergärten, Schulen und Krankenstationen auch für die nicht-christlichen Nachbarn und setzt darauf, dass sich in dieser Situationen Situationen Gespräche ergeben, die eine Basis für ein friedliches Miteinander bilden. „Kinder, die zusammen in die Schule gehen, zusammen lernen und spielen, bauen gegenseitige Vorurteile ab. Sie denken nicht über Religion nach. Sie denken über ihre Freundschaft nach. Das ist für mich interreligiöser Dialog.“

Um Christen wie Bischof Shao oder Jocelyne Rwechungura unterstützen zu können bittet missio am Samstag, 24., und Sonntag, 25. Oktober, in allen katholischen Gottesdiensten bundesweit um eine großherzige Kollekte. (tr)

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