Strukturierung des Alltags durch Kunst lernen

Jugendliche der katholischen Jugendberufshilfeeinrichtung "Die Boje" in Essen zeigten jetzt in einer Ausstellung eigene Skulpturen, angelehnt an Werke der Bildhauerin Niki de Saint Phalle. Für die jungen Leute war es die erste Vernissage.

„Die Boje“ ist inspiriert von Niki de Saint Phalle

Große Skulpturen, abgerundete Formen und grelle Farben – so kennt man die Plastiken der französisch-schweizerischen Bildhauerin Niki de Saint Phalle. Man musste schon genau hinsehen, um festzustellen, dass die Skulpturen, die die katholische Jugendberufshilfeeinrichtung „Die Boje“ in Essen-Frillendorf ausstellte, nicht von de Saint Phalle stammten – von Künstlern aber in jedem Fall.

Im Rahmen der beiden Werkbereiche Kreativ-/Textil und Holz-/Technik der „Boje“ beschäftigten sich die jungen Teilnehmer des „Zentrum für Joborientierung“ und des Projekts „Zugang+“ in Kooperation mit dem JobCenter Essen seit Anfang des Jahres unter der Leitung der Sozialpädagogin Sandra Sprenger eingehend mit dem Leben und Wirken von Niki de Saint Phalle. Ziel war es, den Prozess von der Planung bis hin zum fertigen Werk zu verfolgen und zu organisieren. „Durch das Gefüge von der Skizze über die Konstruktion bis hin zum fertigen Objekt möchten wir eine Struktur vermitteln, die die Teilnehmer auf ihr häusliches Leben übertragen können“, so Sprenger. „Das Schema von Planung und Durchführung findet sich nämlich in allen Arbeitsabläufen wieder.“
Eine geordnete Herangehensweise ist für die Erschaffung der vergleichsweise großen Skulpturen auch dringend notwendig; nach der Zeichnung erfolgt die Formung des Kaninchendrahtgerüsts und das Auftragen der Pappmachémasse. Abschließend wird das Objekt bemalt und lackiert.

Auch Marion Stock, Leiterin der „Boje“, ist sichtlich stolz auf die Arbeiten. „Es ist das erste Mal, dass wir ein solches Projekt über Monate ausdehnen. Ein Erfolg ist es auch, dass die jungen Leute bei der Stange geblieben sind“, freut sich Stock. „Die Kunst bietet eine große Möglichkeit Fähigkeiten, Talente und Stärken der Jugendlichen ans Tageslicht zu fördern“, urteilt die Leiterin. Gleichzeitig findet sie es schade, dass die farbenfrohen Werke vorerst nur in den eigenen Räumlichkeiten gezeigt werden können. „Vielleicht gibt es ja noch einmal die Möglichkeit zu einer zweiten Vernissage“, hofft sie.

„Die Boje“ ist eine katholische Jugendberufshilfeeinrichtung, die sich besonders für die berufliche und soziale Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen einsetzt. (ks)

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