Sternsinger sind Segen für Kinder in Not

In den Weihnachtsferien ziehen wieder Tausende Jungen und Mädchen mit Gebeten und Gesang durch die Straßen des Ruhrbistums. In diesem Jahr sammeln sie vor allem für Projekte gegen Hunger und Mangelernährung. Beispielland der 57. Sternsingeraktion sind die Philippinen.

Mit Gebeten und Gesang gegen Hunger und Mangelernährung

Eine gesunde Ernährung für Kinder in aller Welt steht in diesem Jahr im Fokus der Sternsingeraktion, an der sich während der Weihnachtsferien auch an Rhein, Ruhr und Lenne wieder Tausende Kinder und Jugendliche beteiligen werden. Im vergangenen Jahr zogen im Bistum Essen in 158 Gemeinden Sternsinger von Haus zu Haus, um mit Liedern und Gebeten den Weihnachtssegen in die Wohnungen zu tragen und gleichzeitig um Hilfe für Kinder in Not zu bitten. Knapp 1,3 Millionen Euro an Spenden kamen so allein im Ruhrbistum zusammen – bundesweit sammelten die Sternsinger Anfang dieses Jahres mit rund 44,5 Millionen Euro das zweithöchste Spendenergebnis in der Geschichte der Aktion. Geld, das rund 2400 Kinderhilfsprojekten in aller Welt zu Gute gekommen ist.

Egal, ob es um Ebola-Opfer in Westafrika oder Flüchtlinge in Syrien, im Nordirak oder im Südsudan geht – wo Kinder akut in Not sind, hilft die Sternsingeraktion. Gleichzeitig setzt die Initiative aber auch auf langfristige Hilfe und stellt in diesem Jahr am Beispiel der Philippinen das Thema Ernährung in den Mittelpunkt. Weltweit seien zwei Milliarden Menschen mangelernährt, teilt die Sternsingeraktion mit. Jährlich würden deshalb rund 2,6 Millionen Jungen und Mädchen unter fünf Jahren sterben. „Auch auf den Philippinen, dem Beispielland unserer Aktion, ist eine gesunde Ernährung für Kinder nicht selbstverständlich“, macht der Duisburger Pfarrer Simon Rapp deutlich. Rapp ist Präses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der gemeinsam mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ die Aktion organisiert. Auf den Philippinen sei fast ein Drittel der Kinder aufgrund von chronischer Mangel- und Unterernährung zu klein für ihr Alter, so Rapp „Und das, obwohl eigentlich genug gesunde Nahrungsmittel auf den Philippinen vorhanden sind. Ein Umstand, der für uns kaum vorstellbar ist.“

Eröffnet wird die 57. Sternsingeraktion am Dienstag, 30. Januar, mit einem Gottesdienst im Paderborner Dom. Die Feier, zu der rund 2500 Sternsinger erwartet werden, überträgt das Domradio von 15 bis 16 Uhr im Web-TV. Zum Jahresbeginn werden die Sternsinger dann auch die Landes- und Bundesregierung besuchen. Beim Empfang der Bundeskanzlerin am Mittwoch, 7. Januar, wird in diesem Jahr auch eine Gruppe aus der Oberhausen-Styrumer Gemeinde St. Joseph in der Pfarrei Herz-Jesu dabei sein.

Stichwort: Sternsingen

Das Matthäus-Evangelium berichtet von „Sterndeutern aus dem Osten“, die zur Geburt Jesu nach Jerusalem kommen, nachdem sie den Stern des neugeborenen Königs der Juden aufgehen sahen. Weil der Volksmund aus diesen Sterndeutern Könige gemacht hat, ziehen die Sternsinger rund um den Gedenktag dieser Heiligen drei Könige (6. Januar) mit Kronen und bunten Gewändern verkleidet durch die Straßen. Diesen Brauch gibt es schon seit Mitte des 16. Jahrhunderts, heute ist er vor allem im Zusammenhang mit der Sternsinger-Aktion des Kindermissionswerkes und des Bundes der Deutschen katholischen Jugend (BdKJ) bekannt. Oft schreiben die Sternsinger mit Kreide das traditionelle „C+M+B“ an die Haustür; eine Abkürzung, die nichts mit den landläufigen Namen der Sterndeuter – Caspar, Melchior und Balthasar – zu tun hat, sondern für das lateinische „Christus mansionem benedicat“ steht: Christus segne dieses Haus. (tr)

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