von Cordula Spangenberg

Sehnsucht nach Frieden – Osterbotschaft des Ruhrbischofs

Christen sollen als Männer und Frauen des Friedens erkennbar sein. Gewalt kann nur letztes Mittel sein, um Leben zu schützen.

Angesichts von Kriegszerstörungen, Gewaltexzessen und Terror ruft Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck zu Ostern die Christen auf, den Frieden als ihr Lebens- und Glaubensprogramm anzunehmen. Frieden entstehe, wo die Schöpfung bewahrt und Gerechtigkeitsfragen berücksichtigt würden. „Ich wünsche uns, dass die Welt uns Christen als Männer und Frauen des Friedens erkennt, die unablässig für den Frieden arbeiten und sich nicht abbringen lassen vom Vertrauen auf Gott, der uns ein Herz des Friedens schenkt“, so Overbecks Osterbotschaft.

In militärischen Konfliktsituationen müsse der Einsatz von Gewaltmitteln am Maßstab gemessen werden, ob dies dem Friedenziel gelte, so Overbeck, der neben seinem Amt als Ruhrbischof auch als katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr Verantwortung für die Seelsorge der Soldatinnen und Soldaten trägt: „Gewalt darf nur angewandt werden als letztes Mittel, um noch größere Gewalt abzuwenden, um Leben zu schützen und das Recht auf Notwehr in genau bestimmten Fällen umzusetzen.“ Darüber hinaus müssten die politischen Verantwortungsträger immer wieder alles versuchen, um die Waffen zum Schweigen zu bringen.

Am Osterfest feierten die Christen, dass durch die Auferstehung Jesu der Gegensatz zwischen Tod und Leben überbrückt werde, so Overbeck. Die heutigen Christen hätten dies zwar nicht selbst erlebt und gesehen, doch glaubten sie dem Zeugnis der Zeitzeugen Jesu, der Aposteln, durch die Geschichte hindurch, dass die Auferstehung Jesu Frieden bringe.

Obschon die Welt von Unfrieden, Auseinandersetzungen und spürbaren Polarisierungen durchzogen werde, sei sie zugleich bestimmt von friedenwilligen und friedensfähigen Menschen. Diese arbeiteten an einer Kultur der Konfliktlösung, lebten vertrauensvoll zusammen und wollten eine Gesellschaft gestalten, die sich das Vertrauen in eine friedvolle Zukunft nicht nehmen lasse. „Suche Frieden!“ sei deswegen das Leitwort des 101. Katholikentages, der vom 9. bis 13. Mai in der Stadt Münster stattfindet, die gemeinsam mit Osnabrück als Stadt des „Westfälischen Friedens“ gilt.

Predigt Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck:

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen