von Thomas Rünker

Schulleiterin hoch zu Ross

Beim ersten Martinszug des Bischöflichen Hildegardis-Gymnasiums in Duisburg wird Rektorin Sabine Kretschmann-Dulisch selbst vom Sattel aus den Mantel teilen.

Teilen ist ein Thema für alle Generationen

Wenn die Schüler und Lehrer des Duisburger Hildegardis-Gymnasiums am Montag, 14. November, ab 17 Uhr zum ersten Martinszug durch das Dellviertel in der Innenstadt ziehen, sitzt die Chefin selbst im Sattel. Die neue Schulleiterin Sabine Kretschmann-Dulisch lässt es sich nehmen, den Zug hoch zu Ross anzuführen und stilecht mit Römer-Rüstung und rotem Mantel den populären Heiligen darzustellen, der vor 1700 Jahren geboren wurde. Die Rolle als „Martina“ ist für Kretschmann-Dulisch keine Premiere – schon seit Jahren ist die passionierte Reiterin bei Martinszügen aktiv. Für das Bischöfliche Gymnasium in Duisburg ist der Martinszug indes eine Innovation. „Ich möchte das katholische Profil unserer Schule stärken“, sagt die Lehrerin, die nach fünf Jahren an der Schule im Frühjahr die dortige Leitung übernahm. Der neue Martinszug sei dabei ein Baustein.

Los geht’s um 17 Uhr mit einem kurzen Gottesdienst in der Kirche St.Joseph am Dellplatz. Von dort zieht der Zug durch das Dellviertel, bevor um 18 Uhr „Martina“ Kretschmann-Dulisch zurück auf dem Dellplatz ihren Mantel teilen wird. Vermutlich sitzt sie dann auf dem Rücken des 17-jährigen Schimmel-Wallachs Rubel, dem als erfahrenes Martinspferd auch Musik und Feuerschein nichts ausmachen.

Gemeinsam mit Schulseelsorgerin Myriam Steinmetz ist die Schulleiterin davon überzeugt, dass St. Martin keineswegs nur ein Thema für Kindergärten und Grundschulen ist. Schließlich spreche das Thema Teilen alle Generationen an. Entsprechend hat Steinmetz auch schon im vergangenen Schulgottesdienst vorgearbeitet: „Jede Klasse hat einen roten Stoffstreifen bekommen, auf den die Schülerinnen und Schüler schreiben, was sie gerne teilen möchten“, erklärt die Schulseelsorgerin. Für den Martinszug werden die Streifen dann zu einem eigenen Mantel zusammengefügt und vor dem Zug getragen. So soll deutlich werden, dass Teilen nicht Verlust bedeutet, sondern „dass dadurch immer etwas neues entsteht“, sagt Steinmetz. Oder, wie es die Seelsorgerin in der Einladung zum Martinsfest formuliert hat: „Martin feiern bedeutet, in seine Fußstapfen treten, kleine Zeichen der Barmherzigkeit setzen, erfinderisch werden, um den roten Mantel des Martinsmantel im Alltag spürbar und sichtbar werden zu lassen“.

Der Mantel von Martins-Reiterin Kretschmann-Dulisch wird am Ende des Zugs trotzdem geteilt – bevor sich die Schulgemeinde danach zu einem gemütlichen Ausklang auf dem Schulhof trifft.

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