von Thomas Rünker

Ruhrbistum trauert um Prälat Klaus Malangré

Der dienstälteste Priester des Bistums Essen ist am Donnerstag im Alter von 95 Jahren gestorben. Malangré war lange Jahre Personal-Chef des Bistums, Domkapitular und verantwortlich für die katholischen Büchereien.

„Wir sind ihm alle zu großem Dank verpflichtet“

Das Bistum Essen trauert um Prälat Klaus Malangré. Der Essener Domkapitular, ehemalige Leiter des Personal-Dezernats und stellvertretende Generalvikar des Ruhrbistums starb am Donnerstag, 30. März, im Alter von 95 Jahren in Essen. „Mit Prälat Malangré ist der weihe- und dienstälteste Priester unseres Bistums gestorben. Geweiht noch in der Endphase des Zweiten Weltkriegs, im Dezember 1944, hat er über 72 Jahre priesterlichen Dienst im Erzbistum Köln und von Anfang an in unserem Bistum Essen getan“, würdigte Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck den Verstorbenen. Malangré sei „mit Leidenschaft Pfarrer gewesen“. Zudem habe er sich „lange Jahre mit den Pfarrbüchereien und dem Büchereiwesen unseres Bistums beschäftigt“. Malangré habe die fast 60-jährige Geschichte des Bistums begleitet und maßgeblich mitgestaltet. „Wir sind ihm alle zu großem Dank verpflichtet“, so Overbeck.

In Oberhausen geboren, von Kardinal Frings geweiht

Malangré wurde am 1. Juli 1921 in Oberhausen geboren und 1944 durch den Kölner Erzbischof Kardinal Joseph Frings zum Priester geweiht. Nach einer ersten Kaplanstelle in Schwarz-Rheindorf war er ab 1950 ausschließlich in Essen tätig. Nach der Gründung des Bistums Essen 1958 leistete Malangré dort Pionierarbeit, als er ab 1961 als Stadtvikar in Essen das erste katholische Stadtsekretariat des Bistums aufbaute. Später war er als Pfarrer in St. Elisabeth, Essen-Frohnhausen, tätig und ab 1969 zudem Dechant des Dekanates Essen-Altendorf.

„Personal-Chef“ im Essener Generalvikariat

Ende 1975 ernannte der erste Ruhrbischof Dr. Franz Hengsbach Malangré zum Leiter des Dezernates Personal und damit zum „Personal-Chef“ im Essener Generalvikariat. Bis zu seinem Ruhestand im Sommer 1992 war Malangré damit unter anderem verantwortlich für die Begleitung und den Einsatz der Priester und des pastoralen Personals im Ruhrbistum. „Hier hat er sich viele Verdienste erworben, gerade in den Umbruchzeiten unserer Diözese nach dem II. Vatikanischen Konzil“, erinnert Bischof Overbeck.

Erster Präses der Katholischen Öffentlichen Büchereien

Auch in Zukunft dürfte Malangrés Name gerade mit den Büchereien im Bistum Essen verbunden bleiben. „Prälat Malangré war als erster Präses der Katholischen Öffentlichen Büchereien ein wahrer Pionier der Katholischen Büchereiarbeit im Bistum Essen“, schreibt Vera Steinkamp, Leiterin des Medienforums im Bistum Essen, in einem Nachruf. Unermüdlich habe er für Strukturen gesorgt, „die es ehrenamtlichen Büchereimitarbeiterinnen und -mitarbeitern ermöglichten, ihr Ehrenamt kompetent und qualifiziert auszuüben“. Malangré sei „ein begeisterter und überzeugter Leser und Liebhabermoderner Gegenwartsliteratur“ gewesen und habe darin immer wieder „Impulse für die großen Lebensfragen“ gefunden. Katholische Öffentliche Büchereien „waren für ihn bis ins hohe Alter unverzichtbare pastorale Orte, die der Begegnung und des Gespräches von jungen und alten Menschen in Gemeinden und Stadtteilen dienen sollten.“ Vor diesem Hintergrund sei es Malangré ein besonderes Anliegen gewesen, diese pastorale Aufgabe auch in der Zukunft durch eine Stiftung zu fördern.

Großes Engagement für den Domchor

Seit 1978 war Prälat Malangré Mitglied des Essener Domkapitels. „Dort galt sein Engagement über viele Jahre in besonderer Weise dem Essener Domchor, für dessen Interessen sich Malangré auch nach seiner Emeritierung weiter eingesetzt hat“, würdigte Domzeremoniar Dr. Michael Dörnemann den Verstorbenen.

Beisetzung auf dem Kapitelsfriedhof im Kreuzgang des Doms

Am Dienstag, 4. April, gedenken die Katholiken im Bistum Essen des Verstorbenen um 19 Uhr in einer Totenvesper im Essener Dom. Am Mittwoch, 5. April, feiert Bischof Overbeck um 10 Uhr im Dom das Requiem. Anschließend wird Malangré auf dem Friedhof des Domkapitels im Kreuzgang des Doms beigesetzt.

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