Ruhrbischof Overbeck weiht zwei Diakone zu Priestern

Ein ganz besonderer Tag für das Bistum Essen. Die Diakone Marius Schmitz aus Duisburg und Christoph Werecki aus Bottrop werden am Freitag vor Pfingsten, 6. Juni 2014, durch Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck zu Priestern geweiht. Die feierliche Weiheliturgie beginnt um 18.00 Uhr im Essener Dom.


Weihekandidaten kommen aus Duisburg und Bottrop

Am Freitag vor Pfingsten, 6. Juni, weiht Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck zwei Diakone zu Priestern. Die feierliche Weiheliturgie beginnt um 18.00 Uhr im Essener Dom. Die Weihekandidaten sind Marius Schmitz, Duisburg, und Christoph Werecki, Bottrop. Musikalisch gestaltet wird der Festgottesdienst vom Mädchenchor am Essener Dom sowie von Instrumentalisten des Sinfonischen Collegiums Essen unter Leitung von Professor Raimund Wippermann.

Der 30-jährige Marius Schmitz stammt aus der Gemeinde St. Judas Thaddäus in Duisburg-Buchholz, machte 2003 sein Abitur am Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium und wurde im Juli 2003 unter die Priesterkandidaten des Bistums Essen aufgenommen. Nach einem Propädeutikum in Freiburg sowie dem Besuch von Bibelschulen in der Türkei, Syrien und in Rom (Februar bis April 2004) studierte Schmitz bis 2009 Katholische Theologie in Bochum, mit einem „Außensemester“ in München. Es folgte ein Praktikumseinsatz in der  Gemeinde St. Mariae Rosenkranz in Mülheim. Anschließend wurde er für ein Orientierungspraktikum im Kinderheim Funkestiftung der Stadt Essen und eine Lehrtätigkeit an einem Essener Gymnasium freigestellt. Am 14. April 2013 wurden er und Christoph Werecki in der Kirche St. Judas Thaddäus in Duisburg durch Weihbischof Ludger Schepers zu Diakonen geweiht. Anschließend sammelte Schmitz weitere seelsorgliche Erfahrungen in der Gemeinde St. Clemens in Oberhausen-Sterkrade.  

Die Heimatgemeinde von Christoph Werecki (28) ist Herz Jesu in Bottrop. 2005 absolvierte er das Abitur am Josef-Albers-Gymnasium und leistete anschließend Zivildienst im Caritas-Kinderdorf in Bottrop. Danach wurde er als Priesterkandidat des Ruhrbistums aufgenommen. Es folgten Propädeutikum in Freiburg, Besuch einer Bibelschule in Israel sowie von 2007 bis 2012 das Theologiestudium in Bochum mit Freisemestern in Würzburg und Krakau/Polen. Vor der Weihe zum Diakon absolvierte Werecki Praktika in den Gemeinden St. Josef in Essen-Steele-Horst sowie in St. Hippolytus, Gelsenkirchen, wo er nach der Weihe sein Diakonatsjahr verbrachte und in der Seelsorge mitarbeitete.

Die Entscheidung, Priester zu werden, kam bei beiden nicht von ungefähr. Schon als Kinder und Jugendliche waren sie fest in ihren Heimatgemeinden in Duisburg und Bottrop verwurzelt, als Messdiener, im Kinderchor, später im Kirchenchor, als Firmkatechet oder Jugendbetreuer. „Die Gemeinde war mein zweites Zuhause“, erzählt Marius Schmitz, der während seiner Schulzeit noch mit dem Arztberuf liebäugelte. Christoph Werecki träumte als Kind vom Beruf des Hubschrauberpiloten. Dass sich beide letztendlich doch entschlossen haben, Priester zu werden, verwundert sie nicht. „Es geht darum, dass man darauf hört, welche Talente und Fähigkeiten man geschenkt bekommen hat“, sagt Werecki. Ihm und Marius Schmitz ist es wichtig, Menschen Glaubenserfahrungen zu ermöglichen. Dass der Weg kein leichter sein wird, schreckt die zukünftigen Priester nicht ab. Der Verzicht auf eine eigene Familie und Kinder ist für sie nicht das große Thema. Und ihre Entscheidung für den Zölibat als Lebensform fußt auf dem Vertrauen, dass der Weg der richtige sei. (do)
 

Stichwort: Priesterweihe

Nach katholischem Verständnis ist die Weihe ein Sakrament, d.h. ein sichtbares Zeichen, durch das Amtsträger der Kirche zu ihrem bevollmächtigten Dienst bestellt werden. Das Weihesakrament entfaltet sich in drei Stufen: die Weihe zum Bischof, die Weihe zum Priester und die Weihe zum Diakon. Die Priesterweihe erfolgt im Rahmen einer feierlichen heiligen Messe durch einen Bischof. Auf diese Weise soll zum Ausdruck kommen, dass der Priester am Priestertum des Bischofs und seiner Sendung teil hat und als Mitarbeiter der Bischöfe zum Dienst am Volk Gottes berufen ist. Nach dem Evangelium werden die Kandidaten namentlich aufgerufen. Sie erklären: "Ich bin bereit." Der für ihre Ausbildung verantwortliche Priester versichert dem Bischof, dass die Kandidaten des Priesteramtes würdig sind. Danach versprechen die Weihekandidaten dem Bischof und seinen Nachfolgern Gehorsam, den Dienst der Sakramente und der Verkündigung zu übernehmen und den Armen und Notleidenden zu helfen. Nach dem Gesang der Allerheiligenlitanei folgt die zentrale Handlung der Priesterweihe. Durch Handauflegung und das anschließende Weihegebet weiht der Bischof die Männer zu Priestern. Auch alle anderen anwesenden Priester legen ihnen die Hände auf. Danach folgen das Anlegen der Priestergewänder, die Salbung der Hände mit Chrisam, die Überreichung von Brot und Wein für die Eucharistiefeier sowie der Friedensgruß. Anschließend feiern die Neupriester gemeinsam mit dem Bischof die heilige Messe. Zum Priester können nach römisch-katholischem Recht nur Männer geweiht werden. Die Priesteramtskandidaten haben sich durch ein Propädeutikum (sechsmonatige Einführungsphase zur spirituellen und pastoralen Vorbereitung auf das Studium), das (mindestens) fünfjährige Theologie- und Philosophiestudium, eine vertiefende Ausbildung im Priesterseminar (Pastoralkurs) sowie durch die Tätigkeit als Diakon in einer Gemeinde auf die Priesterweihe vorbereitet. (© lou)

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