Papst Franziskus nimmt Rücktritt Kardinal Meisners an

Nach 25 Jahren als Erzbischof von Köln und Metropolit der Kirchenprovinz, zu der auch das Bistum Essen gehört, geht der 80-jährige Kardinal Meisner nun in den Ruhestand. Zum Diözesanadministrator wählte das Kölner Domkapitel den bisherigen Generalvikar des Bistums, Prälat Stefan Heße.


Ruhestand nach 25 Jahren als Erzbischof von Köln

Papst Franziskus hat am Freitagmittag, 28. Februar, den Rücktritt des Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner entgegengenommen und den 80-Jährigen damit in den Ruhestand versetzt. Dies teilten der Vatikan und das Erzbistum um 12 Uhr zeitgleich in Rom und Köln mit. Noch am Nachmittag wählte das Kölner Domkapitel den bisherigen Generalvikar des Bistums, Prälat Stefan Heße, zum Diözesanadministrator. Er verwaltet das mitgliederstärkste deutsche Bistum bis zur Wahl eines neuen Erzbischofs. „Ich bin unserem Heiligen Vater Papst Franziskus dankbar, dass er mir angesichts meines Alters die Last der Verantwortung für das Erzbistum Köln abgenommen hat“, sagte Kardinal Meisner zu seiner Emeritierung.

Meisner, der erst vor gut zwei Wochen sein 25-jähriges Jubiläum als Kölner Erzbischof gefeiert hat, war – zumindest indirekt – auch für die Kirche im Ruhrgebiet zuständig: Als sogenannter Metropolit steht der Kölner Erzbischof nicht nur seiner bis nach Essen-Kettwig und an die Südgrenze des Ruhrbistums reichenden Diözese vor, sondern immer auch der Kölner Kirchenprovinz. Diese umfasst neben den Bistümern Münster, Aachen, Limburg und Trier auch das Bistum Essen. In diesen Diözesen übt der Metropolit gewisse Aufsichtsrechte aus. Zuletzt war Meisner am 8. Februar im Essener Dom als er dem Requiem für den verstorbenen Altbischof Hubert Luthe vorstand. Der frühere Kölner Weihbischof Luthe hatte vor seinem Wechsel nach Essen das Erzbistum Köln als Diözesanadministrator geleitet – bis am 12. Februar 1989 der damalige Berliner Kardinal Meisner im Kölner Dom sein Amt antrat.

Der am 25. Dezember 1933 in Breslau geborene, 1962 in Erfurt zum Priester und 1975 zum Bischof geweihte Meisner war der 94. Bischof des Erzbistums Köln. Angesichts dieser Vita war er zuletzt nicht nur einer der erfahrensten deutschen Ortsbischöfe, sondern auch das aktuell dienstälteste Mitglied des römischen Kardinalskonsistoriums. „Seit nun fast vier Jahrzehnten bin ich Bischof, davon 25 Jahre in Köln“, resümmierte Meisner am Freitag in Köln und betonte: „In meinem ganzen Leben als Priester und Bischof ist es mir stets darum gegangen, in der Treue zum Evangelium und zur Kirche Christus berührbar zu machen. Ich danke Gott, der mich in diesem apostolischen Dienst gestärkt hat, und ich danke herzlich allen, die mich auf diesem Weg auf vielfache Weise begleitet haben, nicht zuletzt im Gebet.“

Hierzulande galt Meisner indes auch als einer der umstrittensten deutschen Kirchenoberhäupter, der regelmäßig auch jenseits der Kölner Bistumsgrenzen für Schlagzeilen sorgte. Mit dem Eucharistischen Kongress im vergangenen Sommer setzte Meisner zuletzt noch einmal einen besonderen katholischen Akzent in seinem Bistum, das mit seiner 1700-jährigen Geschichte eines der ältesten der Bundesrepublik ist. Auch künftig will sich Meisner nicht völlig zurückziehen, kündigte er am Freitag an: „So Gott will und es meine Kräfte zulassen, will ich zukünftig gern seelsorglich dort für die Menschen da sein, wo ich gebraucht werde, allerdings befreit von der bischöflichen Verantwortung.“ (tr)

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