Overbeck: Keine Pogromstimmung gegen Kirche

In der Debatte um die gesellschaftliche Stellung der katholischen Kirche sprach sich Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck gegen die Begriffe "Pogromstimmung" und "Katholikenphobie" aus. Auch wenn "in letzter Zeit eine aggressive Stimmung gegen die katholische Kirche" zu beobachten sei, so sei es wenig hilfreich, diese Begriffe zu verwenden.

In der Debatte über die katholische Kirche wendet sich Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck gegen die Begriffe "Pogromstimmung" und "Katholikenphobie". Die Formulierungen des Chefs der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, und des Kölner Kardinals Joachim Meisner seien "nicht hilfreich, zumal wenn sie historisch besetzt sind", sagte Overbeck den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstag) in Essen. Zugleich stimmte er in der Sache zu, dass es "in letzter Zeit eine aggressive Stimmung gegen die katholische Kirche" gebe. Die Kirche habe sich dies aber "zum Teil selbst zuzuschreiben".

Overbeck plädierte für "eine differenzierte Debatte" statt "Schwarz-Weiß-Malerei". Die katholische Kirche müsse sich nach der Diskussion über die "Pille danach" mit Fragen der Sexualität neu befassen. Eine aggressive Stimmung sei aber einer sachlichen Auseinandersetzung nicht zuträglich.

Die katholische Kirche sollte ihre Standpunkte künftig besser vertreten, betonte Overbeck. "Nicht jeder mediale Auftritt der letzten Tage war dabei hilfreich." (kna)

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