Ostern: Zeugnis von erlöstem Leben

Ostern ist für Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck das „Fest der Erlösung“. Darum hätten Christen die Pflicht und die Aufgabe, aus der Tiefe ihres Glaubens alles zu tun, dass die Religion als gelebter Glaube Licht der Welt und Salz der Erde sei, sagte er bei der Osternachtfeier im Essener Dom.


Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck feierte Osternacht im Essener Dom

Ostern ist für Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck das „Fest der Erlösung“. Darum hätten Christen die Pflicht und die Aufgabe, aus der Tiefe ihres Glaubens alles zu tun, dass die Religion als gelebter Glaube Licht der Welt und Salz der Erde sei, betonte der Bischof in seiner Predigt in der Ostnachtfeier im Essener Dom.

Erlöst zu sein bedeute für Christen befreit zu sein von den Lasten und Belastungen der ständigen Suche nach Selbstbestätigung, von Beziehungen, die fesseln, von unrealistischen Vorstellungen von Heil, Gesundheit und scheinbar geglücktem Leben. Die vielfältigen Strukturen von Sünde und Schuld, zeigten aber, „wie unerlöst wir nicht nur als einzelne Menschen sind, sondern auch wie unerlöst unsere Gesellschaft und die Welt als Ganzes ist“, so Overbeck. Der grauenhafte Flugzeugabsturz über den französischen Alpen habe Unzählige in tiefste Verzweiflung geführt. Der Schmerz darüber sei bitter, die Not die daraus erwachse, bleibe groß. Overbeck:  „Mit Umarmungen und Gebet an der unheilvollen Lage so vieler Menschen mitzutragen, ist auch ein Zeichen von Erlösung, in dem und durch das Gott wirkt. Hier erscheint, wenn auch nur am fernen Horizont, ein Zeichen von Ostern, von neuem Leben, von Gnade und Freiheit, von Zuspruch und Liebe – und von Glaubenshoffnung, dass alle Opfer erlöst sind und Leben haben bei Gott.“

Wie „unerlöst“ die Welt sei, zeigten auch die unsäglichen Konflikte, die sich von Syrien bis zum Norden Afrikas erstrecken. Sie seien verbunden mit Gewalt, Terror, mit der brutalsten Verneinung von Leben, mit dem Zertreten der Menschenwürde und der Menschenrechte, mit der Verrohung der Sitten und dem Verlust verlässlicher Moral. „Wo Religion sich so mit der Politik, Gewalt sich so mit der Ideologie verbindet, kommt der Tod, die Sünde und die Schuld ans Tageslicht“, sagte der Bischof. Gerade Christen könnten aus dem Potential der Erlösung heraus zeigen, wie das Religiöse und das Politische in ein Verhältnis zueinander treten könnten, das Menschen in ihrer Würde und ihren Rechten stärken will. Ein solches Zeugnis von erlöstem Leben zeige sowohl im Blick auf den Einzelnen als auch für das Gemeinwohl, was Ostern gefeiert werde. Eben keine fundamentalistische Glaubensgesinnung, sondern einen auf dem Fundament der Erlösung durch Christus stehenden Glauben zu leben. Overbeck: „Wo wir diese Erlösung, die uns durch das Kreuz, den Tod und die Auferstehung Christi geschenkt ist, annehmen, bauen wir Brücken über die Abgründe des menschlichen wie gesellschaftlichen und politischen Lebens.“ (ul)

Predigt Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck im Worlaut (PDF)

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