Messdiener feiern Chrisam-Messe mit dem Bischof

Rund 1000 Kinder und Jugendliche haben am Gründonnerstag-Morgen im Essener Dom die Feier der Kar- und Ostertage eröffnet. Die Chrisam-Messe mit Bischof Overbeck ist nicht nur der Gottesdienst, in dem einmal im Jahr die Heiligen Öle geweiht werden, sondern auch der traditionelle Treffpunkt für die Messdienerinnen und Messdiener des Ruhrbistums.

Rund 1000 Kinder und Jugendliche im Essener Dom

Mit einem Dom voller Kinder und Jugendlicher haben im Bistum Essen am Gründonnerstag-Morgen die Kar- und Ostertage begonnen. Rund 1000 Messdienerinnen und Messdiener feierten mit Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck die Chrisam-Messe – der Gottesdienst, in dem einmal im Jahr die Öle für Taufe, Firmung, Priesterweihe und Krankensalbung geweiht werden. Gleichzeitig ist die Chrisam-Messe im Ruhrbistum der jährliche Treffpunkt für die Jungen und Mädchen, die sich mit ihrem Dienst in den Gemeinden an Rhein, Ruhr und Lenne Woche für Woche für würdige und lebendige Gottesdienste engagieren.

Besonders lang war die Anreise für den 15-jährigen Sebastian und die anderen acht Messdiener aus der St. Michael-Gemeinde im sauerländischen Werdohl. „Wir sind schon um 6.40 Uhr losgefahren“, berichten die Jugendlichen – und das trotz Osterferien. „Wir fahren jedes Jahr hier hin. Es ist einfach toll, Teil einer so großen Gemeinschaft zu sein“, sagt Sebastian. Die Chrisam-Messe hat für ihn diesmal noch eine ganz besondere Bedeutung: „Mit dem Öl, das heute geweiht wird, werde ich in diesem Jahr gefirmt.“

In seiner Predigt geht Bischof Overbeck auf die Trauer um die Opfer des Absturzes der Germanwings-Maschine ein. In sehr persönlichen Worten berichtet er von vielen Kontakten nach Haltern, wo er zu Beginn seiner Priesterzeit mehrere Jahre als Kaplan tätig war. Die Kleinstadt trauert um 16 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrerinnen des örtlichen Gymnasiums, die bei dem Absturz ums Leben kamen. Der Sohn einer befreundeten Familie habe ein Viertel seiner Schulklasse verloren, so Overbeck. „Der ist so alt wie viele von euch – und muss jetzt auf acht Beerdigungen gehen“. Angesichts dieses Leids sei er „oft einfach sprachlos“, sagt Overbeck den Kindern und Jugendlichen. Er ruft zwei Bilder in Erinnerung: Das Kerzen- und Blumenmeer vor dem Halterner Gymnasium – und die Schülerinnen und Schüler, die sich während einer Trauerfeier alle gemeinsam an den Händen halten. „Beide Bilder passen auch gut zu uns heute Morgen“, so Overbeck. Blumen und Kerzen seien ein Zeichen des Gebets. Eines Gebets, „das jede und jeder von uns auf ganz unterschiedliche Weise tun kann“. Und das Bild der Schüler sei „ein wunderbares Zeichen des Trostes und der Gemeinschaft“. Beten und Gemeinschaft gehörten auch zum Dienst der Messdienerinnen und Messdiener, so Overbeck. „Ich danke euch für euren Dienst und wünsche euch, dass ihr erfahrt, dass es sich lohnt zu beten und dass es sich lohnt, in Gemeinschaft Christ zu sein.“

Wie groß diese Gemeinschaft ist, stellen die Messdiener spätestens beim Gruppenfoto im Dom am Ende der Messe fest. Anschließend treffen sie sich zum traditionellen Imbiss – und Bischof Overbeck steht bereitwillig für Dutzende „Selfies“ und andere Fotos mit den Kindern und Jugendlichen Modell. (tr)

Die Predigt von Bischof Overbeck im Wortlaut (pdf)

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