von Cordula Spangenberg

Kreuzbund feiert 40-jähriges Bestehen

Selbsthilfegemeinschaft feierte mit Gottesdienst und Festakt. In Digitalisierung und Kommunikation macht der Kreuzbund sich zukunftsfest.

Sein 40-jähriges Bestehen hat der Kreuzbund Diözesanverband Essen am Freitag mit einem Gottesdienst mit Bischof Franz-Josef Overbeck und einem anschließenden Festakt mit dem Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen und zahlreichen Festgästen gefeiert. „Eine große und starke Gemeinschaft mit vielen schlummernden Ressourcen und einem Expertenwissen, welches sich nicht auf die Sucht-Selbsthilfe beschränkt“, bescheinigte die Kreuzbund-Bundesvorsitzende Andrea Stollfuß dem Verband im Ruhrbistum, „ihr seid ein zuverlässiger Partner in einem gut funktionierenden Sucht-Selbsthilfe-System und ein wichtiger Baustein in unserem Kreuzbund.“

Die Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Alkohol- und Medikamentenabhängige und ihre Angehörigen setzt ihren Schwerpunkt in bundesweit rund 1.400 Selbsthilfegruppen mit rund 22.000 Mitgliedern, die sich wöchentlich treffen und gegenseitig darin bestärken, Suchtmittelkonsum zu reduzieren oder einzustellen und sich in ein suchtfreies Leben in Familie, Beruf und Gesellschaft wiedereinzugliedern. Im Ruhrbistum verzeichnet der dem Caritasverband für das Bistum Essen angeschlossene Fachverband fast 900 Mitglieder in 95 Selbsthilfegruppen in Bochum, Bottrop, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Mülheim, Oberhausen und im Ennepe-Ruhr-Kreis.

Von unschätzbarem Wert seien diese Gemeinschaft und „Weggefährtenschaft“, die der Kreuzbund seinen Mitgliedern auf dem Weg zurück in ein dauerhaft abstinentes, selbstbestimmtes Leben anbiete, sagte Bischof Franz-Josef Overbeck in seiner Predigt im Essener Dom: „Es geht um einen verantwortungsbewussten Umgang eines jeden Menschen mit sich und mit seiner Umwelt.“

227 Teilnehmer hatten den Kreuzbund im Bistum Essen im Jahr 1979 in Oberhausen gegründet. Kontinuierlich erweiterte die Selbsthilfegemeinschaft ihr Angebot im Ruhrbistum, vernetzt sich seit 25 Jahren auf NRW-Ebene, gibt seit 1995 die halbjährlich erscheinende Kreuzbund-Zeitung „Gemeinsam“ heraus, bildet ihre Gruppenleiter nach einem bundesweit gültigen Standard aus und ließ sich im Jahr 2007 in Essen als Verein eintragen. Neben der Selbsthilfe übernimmt der Kreuzbund Aufklärungsarbeit und unterstützt Präventionsmaßnahmen sowie suchtpolitische Initiativen.

Auch heute müsse Sucht-Selbsthilfe wieder neu gedacht werden, sagte Bundesvorsitzende Stollfuß: „Neue Suchtformen, andere Konsummuster und neue Erkenntnisse in der Forschung, Psychologie und Medizin, aber auch gesellschaftliche Veränderungen im Rahmen der Digitalisierung fordern, dass der Kreuzbund seine Hilfeangebote immer wieder überprüft und neu justieren muss.“

Michael Hülsen, Kreuzbund-Diözesanvorsitzender, erklärte, dass der Verband im Ruhrbistum das Projekt „Einfach-Kreuzbund“ aufgelegt habe, um seine Konzepte zu modernisieren. „Das, was wir können, ist Sucht, und dabei soll es auch bleiben“, sagte Hülsen. Allerdings sei es notwendig, die Kompetenzen, die der Verband in Fragen der Selbsthilfe habe, öffentlich bekannter zu machen und dafür auch digitale Kommunikationswege zu nutzen.

Die Predigt von Bischof Overbeck im Wortlaut (PDF)

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