Keine Märchenstunde zum Frühlingsanfang

Den Essener Weihbischof Franz Vorrath verwundert es nicht, dass sich viele Menschen die Auferstehung nicht konkret vorstellen können. Das leere Grab reiche nicht aus, um den Auferstehungsglauben zu begründen, sagte Vorrath in seiner Predigt am Ostersonntag im Essener Dom.

Predigt von Weihbischof Franz Vorrath am Ostersonntag

Den Essener Weihbischof Franz Vorrath verwundert es nicht, dass sich viele Menschen die Auferstehung nicht konkret vorstellen können. Das leere Grab reiche nicht aus, um den Auferstehungsglauben zu begründen, sagte Vorrath in seiner Predigt am Ostersonntag im Essener Dom. Jesu Auferstehung lasse sich nicht für den beweisen, der "Fakten, Fakten, Fakten!“ rufe und damit vermeintliche Konkretheiten meint, die den Blick verstellen. Vorrath: „Dort, wo ich die Erfahrung mache, von Jesus geliebt zu sein, durch die bedingungslose göttliche Existenz Liebe angenommen zu sein, dort wo ich aus Trauer und Verzweiflung wieder zum Leben erwache, dort lässt sich nach dem Evangelium der Auferstandene erfahren und sehen.“ Dieses ganz persönliche Erleben und Erfahren brauche keine Beweise mehr.

„Das Osterevangelium ist keine Märchenstunde zum Frühlingsanfang“, betonte der Weihbischof. Die Heilige Schrift und die zwei Jahrtausende der Kirchengeschichte seien voller Beispiele dafür, wie sich die Auferstehungsbotschaft ausgewirkt habe und immer noch auswirke. Vorrath: „Die Überzeugung, dass unser Leben nicht an der Todesgrenze endet, setzt ungeahnte Kräfte frei. Eine solche Hoffnung war und ist – davon bin ich überzeugt – Antrieb und Grund, auch dann noch für eine bessere Welt zu kämpfen, wenn jeder Kampf aussichtslos erscheint.“ Mit der Auferstehung Jesu , so der Weihbischof, gebe es keine begrabenen Hoffnungen.(ul)

Predigt Weihbischof Vorrath im Wortlaut (PDF)

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