von Dorothee Janssen

Kehrt um!

Ein Satz für die Fastenzeit und ein Vorsatz, der es in sich hat.

Wenn wir das Aschenkreuz bekommen, hören wir den Satz

Kehr um und glaube an das Evangelium.

Dieser Satz ist aus dem Markusevangelium. Johannes der Täufer sagt diesen Satz. Die Zeit ist reif. Jesus wird bald kommen.

Zu diesem Satz habe ich ein schönes Bild gefunden. Es zeigt einen Weg, der schnurgerade in den Wald führt. Der Weg ist nicht steil. Wahrscheinlich kann man stundenlang auf ihm laufen, in der frischen Luft, lauter Wald um einen herum. Hin und wieder sieht man schöne Blumen, Büsche, man hört Vögel singen und kann sie beobachten bis sie im Wald verschwinden.

Von diesem Weg soll ich umkehren?

Es ist schwer, etwas zu verändern, an dass man sich gewöhnt hat. Selbst schwere Wege verlässt man nicht so leicht. Was man hat, das weiß man. Was wird, wenn man etwas verändert, kann man nicht wissen. Viele Menschen haben sogar Ideen, wie ein besseres Leben aussehen könnte. Aber sie ändern nichts. Veränderung ist schwer.

Es wäre bestimmt leichter, wenn man Freunde hätte, die mit einem gehen.

Es wäre leichter, wenn man ganz bestimmt wüsste, dass es sich lohnt.

In dieser Fastenzeit habe ich mir vorgenommen, jeden Tag mindestens 15 Minuten in der Bibel zu lesen. Es ist ganz egal, ob etwas dabei rum kommt. Jemand hat mir den Tipp gegeben. Es ist jemand, dem ich vertraue. 40 Tage, jeden Tag 15 Minuten in der Bibel lesen. Das wird am Anfang nicht einfach sein. Ich kenne das: still sitzen und nicht noch eben dies oder das erledigen. Aber es wird ein Versuch sein, meinem Lebensweg eine neue Richtung zu geben. Ich bleibe auf meinem Lebensweg einen Moment stehen, 15 Minuten, und orientiere mich wie mit einem Kompass.

Wir werden sehen, wohin das führt.

Pressestelle Bistum Essen

Zwölfling 16
45127 Essen