Hongkongs Katholiken beten für Religionsfreiheit

Für Religionsfreiheit und für die inhaftierten Priester und Bischöfe in China hat das Essener Partnerbistum Hongkong jetzt gebetet. Der frühere Bischof der Millionenmetropole, Kardinal Jospeh Zen Ze-kiun, würdigte den neuen chinesischen Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo.


Kardinal Zen Ze-kiun würdigt Friedensnobelpreisträger

Für Religionsfreiheit und für die inhaftierten Priester und Bischöfe in China hat das Essener Partnerbistum Hong Kong jetzt gebetet. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur asianews. Die diözesane Kommission für Gerechtigkeit und Frieden hatte die Kreuzwegandacht organisiert, zu der die Lokalregierung erst im letzten Moment ihre Genehmigung erteilte. Wie asianews weiter berichtet, hat auch der emeritierte Bischof der Diözese, Kardinal Joseh Zen Ze-kiun, an dem Kreuzweg teilgenommen. Sein Nachfolger, Bischof John Tong Hon, hält sich zurzeit bei der Weltbischofssynode im Vatikan auf.

Beide Kirchenmänner lobten unterdessen die Vergabe des Friedensnobelpreises an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo. Bischof Tong Hon sagte nach Angaben von asianews, er hoffe auf eine baldige Freilassung des Geehrten und aller Menschen, die in China wegen ihrer Forderung nach Demokratie in Haft seien. Kardinal Zen Ze-kiun bezeichnete den inhaftierten Preisträger als einen „ehrenwerten und friedlichen Mann, der die Wahrheit spricht“.

Erstmals seit sechs Jahren hatte der Kardinal in der vergangenen Woche wieder die Möglichkeit zu einem Besuch Chinas. Bei seinem zweitägigen Aufenthalt traf er in Shanghai unter anderem mit Bischof Jin Luxian zusammen. Der ehemalige Hongkonger Bischof gilt als scharfer Kritiker der Politik Pekings. Nach seiner Rückkehr beklagte er, dass sein Besuch von staatlicher Seite streng kontrolliert worden sei und er keine Gelegenheit gehabt habe, Gespräch mit Untergrund-Bischöfen oder Ordensoberen zu führen.

Neben der von Peking anerkannten Patriotischen Vereinigung gibt es in China Katholiken und Kirchenstrukturen der so genannten Untergrundkirche, die bewusst die Nähe zu Rom suchen. Zuletzt schien eine Annäherung der beiden Gruppierungen möglich, deren Abgrenzung im Alltag der etwa 13 Millionen chinesischen Katholiken zunehmend aufweicht.

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