Hongkongs Kardinal protestiert gegen chinesische Regierung

Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, ehemaliger Bischof des Essener Partnerbistums Hongkong, hat vor dem Sitz der chinesischen Zentralregierung gegen die mutmaßliche Verschleppung des katholischen Bischofs Thaddeus Ma Daquin protestiert.



Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, der frühere Bischof des Essener Partnerbistums Hongkong, hat vor dem Sitz der chinesischen Zentralregierung gegen die mutmaßliche Verschleppung des katholischen Bischofs Thaddeus Ma Daquin protestiert. Bei der Kundgebung gemeinsam mit mehreren Dutzend Katholiken warf der 80-jährige Kardinal den chinesischen Behörden die Verletzung der Religionsfreiheit vor, wie der römische Pressedienst Asianews meldete.

Thaddeus Ma Daquin war am Samstag mit päpstlicher Billigung zum Weihbischof von Schanghai geweiht worden und kurz darauf verschwunden. Nach Informationen örtlicher Katholiken soll er in einem Priesterseminar unter Hausarrest gestellt worden sein. Anlass für das angebliche staatliche Eingreifen sei seine Predigt während des Weihegottesdienstes gewesen sein, in der er sich von der regimetreuen "Patriotischen Vereinigung" chinesischer Katholiken Chinas losgesagt habe.

Kardinal Zen und die kirchliche Menschenrechtskommission "Iustitia et Pax" der Diözese Hongkong kritisierten laut Asianews zugleich die illegitime Bischofsweihe im chinesischen Harbin am Wochenende. Der Vatikan hatte die ohne Zustimmung des Papstes erfolgte Ordination verurteilt und erklärt, dass sich der geweihte Joseph Yue Fusheng die Exkommunikation zugezogen habe.(kna)

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