Gründonnerstag

Das „grün“ in Gründonnerstag, auch Kardonnerstag genannt, leitet sich nicht her von der Farbe, sondern von dem althochdeutschen Verb „greinen“ („weinen, trauern“). Wegen der sprachlichen Nähe war es trotzdem üblich, am Gründonnerstag grüne Lebensmittel zu sich zu nehmen. Dahinter steckt die Hoffnung, im folgenden Jahr gesund zu bleiben. 

Heute weiht vielerorts der Bischof an diesem Tag die heiligen Öle - bestehend aus Olivenöl und Balsam -, die zur Salbung zum Beispiel bei Taufe und Firmung und zur Krankensalbung verwendet werden. Ein letztes Mal bis zur Osternacht läuten dann auch die Kirchenglocken. Der abendliche Gottesdienst wird gefeiert im Gedenken an das letzte Abendmahl Jesu. In diesem Gottesdienst wäscht der Priester oft zwölf Personen die Füße. Dies erinnert daran, dass auch Jesus am Abend des letzten Abendmahls seinen Jüngern die Füße gewaschen hat.

Weitgehend unbekannt ist ein anderer Brauch des Gründonnerstags. Früher wurde der Tag auch „Antlaßtag“ genannt. Die Kirche nahm an diesem Tag öffentliche Büßer, also jene, die zu einer Kirchenstrafe verurteilt worden waren, wieder in die kirchliche Gemeinschaft auf.

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