Gott in die Mitte der Menschen holen

Mit einer Eucharistiefeier in der Basilika St. Ludgerus in Essen-Werden und einer Wallfahrt nach Billerbeck, dem Sterbeort des heiligen Liudger, begaben sich die Ordensgemeinschaften des Ruhrbistums auf die Spuren des Missionars und Bischofs.

Ordensleute auf den Spuren des heiligen Liudger

Mit einer Eucharistiefeier vor dem Schrein des heiligen Liudger eröffneten die Ordensgemeinschaften des Bistums Essen in der Basilika St. Ludgerus in Essen-Werden ihren Diözesantag. „Es ist mir eine große Freude, mit Ihnen allen den Gottesdienst feiern zu können“, sagte Weihbischof Ludger Schepers zu Beginn der Heiligen Messe, die er mit Altbischof Josef Koukl, Diözese Leitmeritz/Tschechien, und Ehrendomherr Pfarrer Gerhard Heusch feierte.

Dass für viele Menschen Gott in der globalisierten Welt „kaum noch eine oder gar keine Rolle“ mehr spiele, beklagte Schepers in der Predigt. Dafür gebe es viele Beispiele. Aber damit dürfe man sich nicht abfinden. „Wo Menschen Gott vertreiben, setzen sie sich in der Regel an seine Stelle und machen sich zum Maßstab aller Dinge“, so Schepers. Wer die Welt ohne Gott, „ohne einen Wegweiser“ gestalten wolle, „macht sie kaputt und das Ganze wird in einem Chaos enden“. Es genüge nicht, Gott in kleine Reservate abzudrängen. Gott an den Rand zu drängen, das heiße: Menschen an den Rand zu drängen. „Denn der Mensch ist als Abbild Gottes geschaffen und hat damit eine unantastbare Würde“, betonte der Weihbischof mit Hinweis auf die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens.
Gott lasse sich nicht aus der Welt hinausdrängen. Der heilige Liudger, dessen 1200. Todestages in diesem Jahr gedacht werde, habe versucht, die Menschen zu Gott zu führen und ihnen die Frohe Botschaft verkündet. „Seine Weise, zu leben und zu lieben, hat den Menschen die Möglichkeit gegeben, sich der Botschaft des liebenden Gottes zu öffnen“, so Schepers. Liudger habe „Gott in die Mitte der Menschen geholt“. Die Ordensleute rief der Weihbischof auf, Gott wieder in die Mitte zu holen, in die Mitte der Städte des Ruhrbistums. „Denn Gott will unter den Menschen sein“, betonte der Weihbischof.

Von Essen-Werden, wo der heilige Liudger ein Kloster gründete und wo er begraben wurde, machten sich die Ordensgemeinschaften auf den Weg nach Billerbeck, wo der Missionar und erste Bischof von Münster im Jahre 809 starb. Dort feierten sie gemeinsam mit dem jetzigen Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, die Vesper in der Wallfahrtskirche St. Ludgerus. (do)

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