Für eine grenzüberschreitende Solidarität in Europa

Zum ersten Mal findet der Abschluss der bundesweiten Solidaritätsaktion „Renovabis“ der deutschen Katholiken für Mittel- und Osteuropa im Bistum Essen statt. Die diesjährige Pfingstaktion steht unter dem Leitwort „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern – Gemeinsam für ein solidarisches Europa“.



Abschluss der bundesweiten Renovabis-Pfingstaktion findet erstmals im Bistum Essen statt

Für das Bistum Essen ist es eine Premiere. Zum ersten Mal findet der Abschluss der bundesweiten Solidaritätsaktion „Renovabis“ der deutschen Katholiken für Mittel- und Osteuropa im Ruhrbistum statt. Mit der Pfingstaktion 2014, die unter dem Leitwort „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern – Gemeinsam für ein solidarisches Europa“ steht und am 18. Mai in Dresden eröffnet wurde, erinnert Renovabis an die „Wende“ und den Fall des Eisernen Vorhangs, der den Kontinent bis vor 25 Jahren zerteilt hat, und an die grundlegenden Veränderungen in Europa während der letzten drei Jahrzehnte. Im Mittelpunkt der Aktion steht der Appell zu einer umfassenderen, grenzüberschreitenden Solidarität zwischen West und Ost sowie zur Überwindung von Fremdheit und Vorurteilen in Europa.


Durch menschliche Brücken Mauern und Gräben überwinden

Der Aufruf des Hilfswerkes gewinnt gerade durch die jüngsten Ereignisse auf der Krim und in der Ukraine an Bedeutung. „Im Laufe der letzten 25 Jahre ist deutlich geworden, dass die Befreiung von den Zwängen des alten sowjetischen Systems, die die Menschen im Osten Europas erkämpft haben, nicht immer zu mehr Freiheit oder zu mehr Gerechtigkeit geführt hat“, betont der Hauptgeschäftsführer von Renovabis, Pater Stefan Dartmann SJ (Jesuitenorden). Armut, Obdachlosigkeit und Korruption seien in den Ländern Mittel-, Ost- und Südeuropas immer noch gegenwärtig. Auch gehe es nach wie vor immer noch um die Überwindung bis jetzt bestehender „Mauern in den Köpfen“, die das „Zueinander und Miteinander von Menschen im Osten und Westen Europas“ behindern würden. Renovabis sehe sich hier gefordert, zur Begegnung, zum Austausch und – wo nötig – auch zur Versöhnung beizutragen. „Durch menschliche Brücken vorhandene Gräben und Mauern zu überwinden, das gehört seit Jahrzehnten zum partnerschaftlichen Anliegen von Renovabis“, so Dartmann.

Diese Zielsetzung greifen thematisch auch die Veranstaltungen im Bistum Essen in der Woche vor Pfingsten auf. „Aus Fremden sollen Nachbarn werden – Ein Stadtteil stellt sich der Zuwanderung“ – so ist eine Exkursion in den Duisburger Stadtteil Hochfeld beschrieben, zu dem Renovabis und die Caritas im Ruhrbistum für Donnerstag, 5. Juni, 14.00 bis 18.00 Uhr,einladen. Es ist ein geführter Spaziergang durch einen Stadtteil mit einer langen Zuwanderungsgeschichte, in den in letzter Zeit verstärkt Menschen aus Rumänien und Bulgarien zugezogen sind. Weitere Informationen bei Christoph Grätz, Tel.: 0201/81028-723. Anmeldung unter Tel.: 0201/2204-634.

Aus seinem Buch „Zigeuner – Begegnungen mit einem ungeliebten Volk“ liest der Autor und Journalist Rolf Bauerdick am 5. Juni, 19.30 Uhr, im Medienforum des Bistums Essen, Zwölfling 14, Essen-Mitte. Gelegenheit zum Gespräch über das Gehörte gibt es bei der anschließenden Podiumsdiskussion. Anmeldung unter Tel.: 0201/2204-634.

Das Kolpingwerk im Bistum Essen hat im Rahmen der Renovabis-Pfingstaktion Mitglieder polnischer Kolpingfamilien eingeladen. Sie alle treffen sich am 5. Juni, 19.00 Uhr, im Kolping-Gästehaus, Marienstraße 5, Essen-Kray, zu einem Gesprächsabend zum Thema „Demokratisierung in Osteuropa am Beispiel Polens“. Dazu wird der Generalsekretär des Kolpingwerks Polen, Krystof Wolski, sprechen. Als ehemaliger Solidarność-Aktivist ist er ein Zeitzeuge des demokratischen Aufbruchs in Polen. Gäste sind herzlich willkommen.

Ein hochaktuelles Thema steht bei dem Podiumsgespräch am Freitag, 6. Juni, 19.00 Uhr, im Medienforum des Ruhrbistums, Zwölfling 14, Essen-Mitte, im Mittelpunkt: „Die Ukraine 25 Jahre nach der Wende – Neue Umbrüche und geopolitische Herausforderungen für Europa“. Der Präsident der Griechisch-Katholischen Caritas der Ukraine, Andrij Waskowycz, der die äußerst angespannten Wochen auf dem Maidan in Kiew hautnah miterlebt hat, wird über die Situation in der Ukraine berichten. Auch Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pater Stefan Dartmann SJ wird an diesem Podiumsgespräch teilnehmen. Anmeldung unter Tel.: 0201/2204-634.
 
Ein deutsch-polnisches Begegnungsfest mit Folklore, Imbiss sowie Geschichten aus der 20-jährigen Partnerschaft zwischen dem Kolpingwerk im Bistum Essen und polnischen Kolpingfamilien steigt am Samstag, 7. Juni, 10.00 bis 14.00 Uhr, im Gemeindehaus Liebfrauen, Hattinger Straße 814, Bochum-Linden.

Portraits über Schicksale von Menschen vor, während und nach der „Wende“-Zeit dokumentiert Renovabis in einer Ausstellung, die unter dem Titel „25 Jahre – 25 Köpfe“ vom 10. bis 25. Juni im Haus der Caritas, Porscheplatz 1, Essen-Mitte, zu sehen ist. Die Fotos und Texte stammen von Rolf Bauerdick. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8.30 bis 16.30 Uhr, Freitag, 8.30 bis 12 Uhr.  


Festgottesdienst und Begegnung in Essen-Werden

Mit einem Festgottesdienst, den Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck am Pfingstsonntag, 8. Juni, 10.00 Uhr, in der Basilika St. Ludgerus, Brückstraße 52, Essen-Werden, feiern wird, klingt die Renovabis-Pfingstaktion 2014 aus. Den Gottesdienst überträgt das Kölner "domradio" im Livestream auf www.domradio.de und www.bistum-essen.de.  

Anschließend wird zum Fest der Begegnung (11.30 bis 14.00 Uhr) in das benachbarte Bischöfliche Mariengymnasium, Brückstraße 108, Essen-Werden, eingeladen. Hier erwartet die Besucherinnen und Besucher ein buntes Programm mit Musik, Informationen, Imbiss und Zeit für Gespräche. (do)


Interview mit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck zum Abschluss der Renovabis-Pfingstaktion 2014 (domradio.de)

Programm-Flyer zum Abschluss der Renovabis-Pfingstaktion 2014 im Bistum Essen

Pressestelle Bistum Essen

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45127 Essen