Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance

Der erste Eindruck muss stimmen: korrekte Kleidung, Mimik, Gestik, angemessene Umgangsformen, Höflichkeit und so manches mehr gehören zu einem guten Benehmen. Das trainierten jetzt Schülerinnen und Schüler der Bischöflichen Hauptschule Am Stoppenberg in Essen.

Benimmkurs an der Hauptschule Stoppenberg wird fortgesetzt

„Wer die Gesellschaft nicht entbehren kann, soll sich ihren Gebräuchen unterwerfen, weil sie mächtiger sind als er.“ So begründete Adolph Freiherr Knigge in seinem 1788 erschienen Werk „Über den Umgang mit Menschen“ die Regeln für ein friedliches Zusammenleben. Doch was, wenn die Gebräuche und Regeln nicht mehr im Bewusstsein der Menschen verankert sind? Mit einem Benimmkurs für die Jahrgangsstufe 9 will die Bischöfliche Hauptschule Am Stoppenberg in Essen daran etwas ändern.

Knigge-Trainerin Sabine Napieralla leitet bereits zum zweiten Mal den vom Malteser Hilfsdienst initiierten Kurs. „Wir wollen die Jugendlichen sensibilisieren, ihnen den Umgang im Alltag erleichtern“, erklärte Napieralla. Der Benimmkurs vermittelt den Jugendlichen, wie wichtig ein erster Eindruck, beispielsweise beim Bewerbungsgespräch, ist. Die richtige Kleidung, Mimik und Gestik oder die Begrüßung. Wer begrüßt wen zuerst? Stehe ich auf, wenn der Chef das Büro betritt?

Für die Jugend sei es eine Art „Schlittschuhlaufen“, wenn sie aus der Schule kommen und in das öffentliche Leben treten, so die Trainerin. Sie verhielten sich häufig falsch, weil sie nicht wüssten, wie es richtig gehe. Mit dem Training könne man den Schülern die Ängste nehmen. Mit dem Wort „Knigge“ würden häufig nur Tischmanieren verbunden. Doch es gehe vielmehr um eine generelle Höflichkeit. Das andere sei dann nur die Kür, für die die Schüler selbst Verantwortung trügen. „Wenn ein Schüler nach dem Kurs jedoch einmal mehr 'bitte' und 'danke' sagt, habe ich erreicht, was ich möchte“, sagte Napieralla.

Schulleiter Reiner Düchting zeigt sich erfreut und überrascht zugleich: „Obwohl der Kurs nachmittags stattfindet, also in der Freizeit der Schüler, nimmt fast die Hälfte der Neuntklässler daran teil.“ Und das in einer Zeit, in der es als schick gelte, sich nicht mehr an Regeln zu halten. Doch durch den Kurs zeige sich, dass es durchaus Eltern gibt, die auf ein angemessenes Verhalten ihrer Kinder Wert legten.

„Die Eltern müssen lediglich eine Aufwandsentschädigung von 10 Euro zahlen“, berichtete der Schulleiter. Das schließe vier Nachmittage mit je 90 Minuten Unterricht sowie ein großes Abschlussessen im Essener 5-Sterne-Hotel Sheraton mit ein. „Unser Dank gilt sowohl dem Hotel als auch der Jugendstiftung des Bistums Essen, die uns finanziell unterstützt.“ Wenn das Projekt erfolgreich verlaufe, werde der Benimmkurs auch in Zukunft fortgesetzt. Denn die Schule wolle Schülern auf allen Ebenen intensiv helfen, erfolgreich in das Berufsleben einzusteigen. (bod)

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