Festschriften zum Doppeljubiläum von Domchor und Domsingknaben

Einen Doppelband zum 50-jährigen Jubiläum von Domchor und Domsingkaben hat das Essener Domkapitel herausgegeben. Die Festschriften, die die Historikerin Dr. Ina Germes-Dohmen und Pastor Dr. Marius Linnenborn verfassten, sind ab sofort im Buchhandel erhältlich.

50 Jahre Chorarbeit am Essener Dom

1961, drei Jahre nach der Gründung des Bistums Essen, rief das gerade selbst installierte Essener Domkapitel zwei Chöre ins Leben: den Essener Domchor und die Essener Domsingknaben. Zum 50-jährigen Jubiläum hat das Domkapitel nun zwei Bände in einem Schuber vorgestellt, die die Entwicklung und Geschichte der beiden Chöre auf recht unterschiedliche, aber jeweils gewinnende Weise veranschaulichen.

Die Historikerin Dr. Ina Germes-Dohmen zeichnet die Entwicklung des Domchores aus dem Münsterchor in dem noch jungen Bistum Essen über fünf Jahrzehnte bis zur Gegenwart nach. Nur vier Dirigenten standen dem Chor in diesem halben Jahrhundert vor. Die prägendste Gestalt war mit seiner dreißigjährigen Tätigkeit der erste Domkapellmeister des Ruhrbistums, Karl Linke. Auf ihn folgten Raimund Wippermann und  Rainer Schuhenn. Seit dem Jahr 2000 leitet Wolfgang Endrös den Chor.

Choralltag und Vorstandsarbeit, glanzvolle Auftritte und Konzerte, ob in der Lateranbasilika oder der Augustinerkirche in Wien, lässt die Autorin Revue passieren. Das anfängliche Konzertverbot oder „das liebe Geld“ machten auch Probleme, genauso wie die seit den 1990-ern zurückgehenden Sängerzahlen. Für Musikliebhaber ist ein Repertoire angefügt, an Hand dessen sich Jahr für Jahr die musikalische Entwicklung des Chores und die Schwerpunkte der Dirigenten nachvollziehen lassen. Die Zahl der Grußworte ist mit denen von Dompropst Otmar Vieth und von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck für eine Festschrift erfreulich gering ausgefallen. Die Predigt des Bischofs zur Festmesse zu Beginn des Jubiläumsjahres und die Gedanken des Chorleiters Wolfgang Endrös zur „richtigen Musik für den Gottesdienst“ ergänzen die historischen Aussagen aus theologischer und  musikwissenschaftlich-liturgischer Sicht.

Ganz anders geht Pastor Dr. Marius Linnenborn vor, der die Beiträge von rund 60 Autoren zu einem Gemeinschaftswerk zusammenführte. So entstand ein lebendiges und vielfältiges Bild des musikalischen und liturgischen Dienstes der Domsingknaben am Essener Dom. Heutige und ehemalige Sänger und Wegbegleiter – Bischöfe, Dompröpste, Präsides und Eltern  - kommen in kurzen, oft sehr persönlichen Beiträgen zu Wort. Stimmbildner, musikalische Begleitern und befreundete Chorleiter benennen die Domsingknaben mit ihrem qualitätvollen Gesang  als wichtige Kulturträger in und außerhalb des Bistums Essen. Sogar im Aktuellen Sportstudio haben die Jungs bei einer Begegnung mit dem ehemaligen Domsingknaben Oliver Bierhoff schon gesungen. Dagegen waren die vielen Messen mit Päpsten und Bischöfen fast „Alltag“. Ihn beschreibt Chorleiter Georg Sump, der die Essener Domsingknaben seit 35 Jahren leitet.

Das über nahezu 50 Jahre umgesetzte pädagogisch-musikalische Konzept der Chorarbeit muss heute neu überdacht werden, um zeitintensive Probenarbeit mit jungen Sängern angesichts der veränderten Unterrichtssituation umsetzen zu können. Linnenborn, früher selbst viele Jahre lang bei den Essener Domsingknaben aktiv, hat nicht nur die Federführung beim Entstehen des Bandes, sondern steuert auch selbst die verbindenden Basisartikel über die Vorgänger der Knaben – die Scholaren am Essener Frauenstift - , über die ersten Jahre des Aufbaus oder über die Mitwirkung bei zahlreichen Pueri-Cantores-Kongressen bei.  Die wichtigsten Ereignisse und Auftritte seit 1975 sind grafisch geschickt in einer mitlaufenden Zeitleiste untergebracht. 

„Die Bände ergänzen sich in ihrer unterschiedlichen Darstellung wunderbar“, freut sich Dompropst Otmar Vieth. Die Autoren hätten sich nicht an enge Vorgaben des Domkapitels  bei der Bearbeitung halten müssen, durch die je eigene Vorgehensweise sei nun ein lebendiges und interessantes Bild der Chorarbeit an der Kathedralkirche entstanden, das gleichzeitig auch ein Stück Bistumsgeschichte spiegele. 

Ina Germes-Dohmen / Marius Linnenborn: „Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn“ – 50 Jahre Essener Domchor 1961-2011 / „ …wie die Schönheit des Herrn eure Stimme“ – 50 Jahre Essener Domsingknaben 1961-2011, Hrsg. Domkapitel Essen,  Essen 2011, 2. Bde. Insges. 264 Seiten, ca. 190 Fotos und Abbildungen.
Beide Bände gemeinsam im Schuber im Buchhandel zu beziehen:
ISBN 978-3-941559-27-1, Subskriptionspreis bis 31.12.2011   12,95 €,   regulärer Preis ab dem 1.1.2012 19,95 €.

Pressestelle Bistum Essen

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