von Thomas Rünker

Festival-Stimmung zwischen Gebet und Diskussion

Unter der Überschrift „DenkMAL!“ veranstaltet die „Katholische Junge Gemeinde“ (KJG) noch bis Sonntag mit rund 1300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus ganz Deutschland ein großes Zeltlager im Gelsenkirchener Nordsternpark

"Zeche alter Hase" im Nordsternpark

Im Zelt „Zeche alter Hase“ diskutieren Mädchen und Jungen über das „Wahlalter ab 0“, ein paar Meter weiter brechen Jugendliche auf zu einer Radtour am Kanal – und im großen Amphitheater lernen hunderte junge Leute auf spielerische Weise, wie man sich gegen Hetze und Hassparolen wehrt. Im Schatten der ehemaligen Zechenanlagen im Gelsenkirchener Nordsternpark hat der Jugendverband „Katholische junge Gemeinde“ (KJG) ein Zeltlager aufgeschlagen, in dem es für die rund 1300 Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen fünf Tage lang ein buntes Programm aus Diskutieren, Entspannen, Beten, Feiern und Ruhrgebiets-Erkunden gibt. Noch bis Sonntag können sich die Teilnehmer unter der Überschrift "DenkMAL!" aus Dutzenden Workshops, Exkursionen, Vorführungen, Konferenzen oder Konzerten ihr persönliches Programm zusammenstellen.

Jan Gloger, Leiter der KJG im Bistum Essen, freut sich, dass sich so viele junge Leute aus dem ganzen Bundesgebiet aufgemacht haben, um bei der ersten bundesweiten Großveranstaltung des Verbands seit neun Jahren ausgerechnet ins Ruhrgebiet zu kommen. Da gebe es schon hier und dort Kommentare wie „das ist ja doch richtig schön hier“, bemerkt Gloger mit einem Schmunzeln. Kein Wunder: Zwischen den grünen Wiesen des ehemaligen Bundesgartenschau-Geländes und dem Rhein-Herne-Kanal kommt bei „DenkMAL!“ beste Sommerstimmung auf. Die Jugendlichen, die ein paar Meter weiter sitzen, muss man von der Schönheit des Reviers nicht überzeugen: Der KJG-Gruppe aus der Gelsenkirchener Pfarrei St. Joseph ist der Nordsternpark bestens bekannt – da kann man sich vor den nächsten inhaltlichen Programmpunkten lieber noch mit ein bisschen Chillen und Gitarre spielen vor dem Zelt erholen.

Der Spannungsbogen zwischen Entspannen, Debattieren, Beten oder Feiern verschwimmt auf dem Gelände, das an ein Musik-Festival erinnert, zu einer ganz eigenen Einheit. Das hat auch der Bochumer Pastoralassistent Michael Diek festgestellt. Er steht mit seinem kleinen, bunten Wohnwagen zwischen den Workshop-Zelten, die alle lustige Zechen-Namen tragen. „Ich bin einfach nur da“, sagt Diek – deshalb heißt sein Wohnwagen auch „Da-Mobil“. Auf das kleine Wohnwagenfenster können die Teilnehmer auf Klebezetteln den Satz „Gott ist für mich wie...“ ergänzen. „ein Friseur oder „…deine Lieblingsband“ steht dann da zum Beispiel, oder „ein Regenbogen“. „Ich bin einfach nur da, die Jugendlichen kommen – und oft ergibt sich dann ein Gespräch“, sagt Diek. Über Gott, die Welt oder all das, was irgendwo dazwischen liegt. Ganz konkret erfahren diese Welt zum Beispiel die Kinder und Jugendlichen, die sich am Freitagnachmittag auf die „Kiosk-Wallfahrt“ machen, um per Fahrrad „von Bude zu Bude“ zu fahren, wie die Einheimischen hier sagen würden.

Inhaltlich stehen bei der KJG an diesem Wochenende die ganz großen Themen auf der Agenda: Frieden und Abrüstung, Krieg und Terror, Gerechtigkeit, politische Partizipation. Mitdiskutieren dürfen dabei auch schon die Kleinen. „Wir haben am Samstag eine Kinderkonferenz. Die Beschlüsse, die da gefasst werden, werden dann auch auf unserer Bundeskonferenz diskutiert“, erklärt KJG-Bundesleiterin Maike Windhövel. Kinder haben es auch im Programm am besten: „Für sie sind alle Veranstaltungen offen – und es gibt zusätzlich noch eigene Programmpunkte nur für Kinder.“

Noch bis Sonntagmittag stehen jede Menge Diskussionen, die KJG-eigene Sportart „Gummihuhn-Golf“, ein Konzert mit „Captain Disco“ und den „Ohrbooten“ ein Gottesdienst und eine Party auf dem Programm. Dann geht’s für die Teilnehmer wieder nach Hause – sicher mit den besten Eindrücken von Ruhrgebiet und Nordsternpark.

Pressestelle Bistum Essen

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