von Thomas Rünker

Essener Dom: Internationaler Orgelzyklus präsentiert Musik zu „Krieg und Frieden“

Vom 22. August bis 26. September lädt jeweils mittwochs um 19.30 Uhr ein anderer deutscher Domorganist zu einem hochkarätigen Orgelkonzert in den Essener Dom. Den Auftakt macht der Essener Domorganist und Organisator des Orgelzyklus, Sebastian Küchler-Blessing.

„Krieg und Frieden“ heißt die Überschrift über dem 15. Internationalen Orgelzyklus am Essener Dom, der vom 22. August bis 26. September, jeweils mittwochs um 19.30 Uhr zu sechs hochkarätig besetzten Konzerten einlädt. Auf Einladung des Essener Domorganisten Sebastian Küchler-Blessing präsentieren fünf weitere deutsche Domorganisten Musik, die 100 Jahre nach dem Ende des 1. Weltkriegs und 400 Jahre nach Ende des 30-jährigen Kriegs Musik „als eine klingende Ermahnung, immer für Frieden und Einheit unter den Völkern einzustehen – gerade angesichts der aktuellen Ereignisse in der Weltpolitik wie auch in Deutschland“, sagt Küchler-Blessing.

Dabei gehen die einzelnen Musiker an den sechs Abenden im Dom sehr unterschiedlich mit dem zunächst recht schwermütig anmutenden Thema um. Mal erklingen Stücke, die selbst von Krieg und Frieden erzählen, mal stehen Werke von Komponisten im Fokus, die unter dem Eindruck von Schlachten, Verfolgung oder auch Versöhnung gelebt und gearbeitet haben.

Den Auftakt übernimmt am 22. August Küchler-Blessing. Nach der Eröffnung des Orgelzyklus durch Weihbischof Ludger Schepers präsentiert der Domorganist zwei Werke der Belgier Joseph Jongen und Jehan Alain aus der Zwischenkriegszeit sowie eine Auswahl aus dem „Tabulatur Buch darinnen Daß Vatter unser“ des frühbarocken Stuttgarter Komponisten Johann Ulrich Steigleder, der während des 30-jährigen Kriegs an der Pest starb. Nur mit dem Pedal der Rieger-Orgel spielt Küchler-Blessing den 4. Satz eines Konzerts über ein Thema von Johann-Sebastian Bach von Wilhelm Middelschulte – ein Komponist, den Küchler-Blessing ausgewählt hat, weil er zunächst aus kleinen Anfängen in Berlin weit gekommen und in Chicago lange Zeit hochgefeiert wurde, dann aber unter der Deutschenfeindlichkeit zu leiden hatte, die in den USA mit dem ersten Weltkrieg ausbrach. Auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland konnte er dort nie wieder richtig Fuß fassen. Schließlich erklingt Tschaikowskis Ouverture solenelle „1812“ im Dom ohne die im Original vorgesehenen Kanonen-Schüsse, aber in der Orgel-Bearbeitung mit einem beeindruckenden Gegeneinander von russisch-orthodoxem Choral und französischer Marseillaise.

Wie bei allen Konzerten des Orgelzyklus ist auch am Eröffnungsabend der Eintritt frei – dank der finanziellen Unterstützung durch die Pax-Bank. Nach dem Konzert bitten die Veranstalter um eine Spende für die Essener Dommusik.

Die weiteren Termine des 15. Internationalen Orgelzyklus am Essener Dom:

29. August, Matthias Maierhofer, Freiburg

5. September, Eberhard Lauer, Hamburg

12. September, Markus Eichenlaub, Speyer

19. September, Thomas Schmitz, Münster

26. September, Winfried Bönig, Köln

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