Duisburger Pastor Hermann Josef Scherer gestorben

Im Alter von 85 Jahren ist am 24. November der Duisburger Pastor Hermann Josef Scherer verstorben. Mehr als 60 Jahre stellte sich Scherer in den priesterlichen Dienst.

Das Bistum Essen trauert um Pastor Hermann Josef Scherer aus Duisburg, der am 24. November im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Die Totenvesper wird am Freitag, 27. November, 19.00 Uhr,  in der Kirche St. Dionysius, Duisburg-Mündelheim, Uerdinger Straße 183 a, gebetet. Das Auferstehungsamt ist am Samstag, 28. November, 9.00 Uhr, ebenfalls in der Kirche St. Dionysius. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Katholischen Friedhof in Mündelheim.

Hermann-Josef Scherer wurde am 4. Dezember 1929 in Dortmund geboren und am 3. April 1954 in Paderborn zum  Priester geweiht. Danach war er zunächst als Vikar in Plettenberg und Herscheid tätig. 1963 kam Scherer nach Duisburg, wo er zunächst in der Gemeinde St. Joseph, Dellplatz, als Kaplan in der Seelsorge mitarbeite. Zwei Jahre später ernannte ihn Bischof Dr. Franz Hengsbach zum Pfarrer der Mündelheimer Kirchengemeinde St. Dionysius. Im Dezember 1995 übernahm Scherer zusätzlich die Aufgabe als Pfarrer an Herz Jesu in Duisburg-Serm. Nach 35 Jahren als Pfarrer in Mündelheim ging er im Jahr 2000 in den Ruhestand. Doch er unterstützte weiterhin die Seelsorge in St. Stephanus, Ungelsheim, und später in der neu errichteten Pfarrei St. Judas Thaddäus. Mehr als 60 Jahre stellte sich Hermann Josef Scherer in den priesterlichen Dienst.

Der Verstorbene war geprägt von einem tiefen Gottvertrauen. Das konnte jeder spüren, der Hermann Josef Scherer begegnete und erlebte. Er war bescheiden, ein aufmerksamer Zuhörer, einfühlsamer Ratgeber, den Menschen zugewandt, ein Priester, der Güte ausstrahlte. Dass ihn Vordenker des Zweiten Vatikanischen Konzils wie Karl Rahner und Romano Guardini beeindruckt haben, spiegelte sein Verständnis von Kirche, Priestersein und Seelsorge wider. Kirche und Welt gehörten für ihn zusammen. Seelsorge war für Scherer „Dienst am Menschen auf dem Weg zu Gott“. Das hieß für ihn vor allem, für Menschen da zu sein. „Menschliches Leid darf einem nicht zur Routine werden“, hat er vor einem Jahr in einem Zeitungsinterview betont. Manchmal sei es wichtig, einfach nur da zu sein, auch wenn man nicht helfen könne. Scherer lebte Solidarität. So stand er in der Umstrukturierung der Stahlindustrie den Belegschaftsmitgliedern der Hüttenwerke Krupp Mannesmann und deren Familien zur Seite, bildete einen Arbeitskreis, in dem Stahlarbeiter, führende Gewerkschafter, Politiker und Betriebsräte über die Zukunft in der Arbeitswelt und Gesellschaft diskutierten.

Hermann Josef Scherer liebte die Literatur und Musik, das Theater und die darstellende Kunst. Ohne ihn hätte es die mehr als 15 Jahre lang jährlich stattfindende „Kunstnacht Mündelheim“ nicht gegeben. Engagiert unterstützte er den Initiativkreis in dem Ziel, Kirche zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern zu öffnen. (do)

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